DAVID HOCKNEY – A Bigger Picture

David Hockney - A Bigger Picture

Das Kölner Museum Ludwig zeigt bis 3. Februar 2013 mehr als 150 Landschaftsbilder von David Hockney. Die meisten der farbenprächtigen Bilder in Öl, Wasserfarbe, Tusche oder als i-Pad-Druck entstanden erst in den vergangenen fünf Jahren eigens für die Ausstellung. Die zum Teil riesigen Formate der Gemälde von mehr als drei Metern Höhe oder Breite geben der Ausstellung ihren Namen: „A Bigger Picture“.


David Hockney stellt seine Heimat, das ländliche East Yorkshire im Norden Englands, in den Mittelpunkt seiner neueren Gemälde. Viele der Bilder sind in der freien Natur entstanden und zeigen Variationen der gleichen Landschaftsszenen im Wandel der Zeit. „Die einzigen Fristen, die er akzeptiert, sind jene der Jahreszeiten“, schreibt der Hockney-Spezialist Marco Livingstone über den Künstler im faszinierenden Katalog zur Ausstellung.

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„Monumentaler Frühling“ (Neue Zürcher Zeitung online) „Formatfüllende Farbfeste“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) „Eine ausschweifende Hymne an Hockneys Heimat“ (Welt online) „Hockney ist zugleich der erste, der großformatige Drucke seiner auf dem iPad mit Hilfe der Brushes-Application entstandenen Bilder ausstellt.“ (Focus online) Hockney „hat sich mit enthusiastischer Naivität auf die Landschaft seiner Heimat gestürzt und der von Urbanität beherrschten zeitgenössischen Kunst ein vergessenes Sujet zurückerobert.“ (Handelsblatt)

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Museum Ludwig, Köln | 27. Oktober 2012 - 3. Februar 2013

David Hockney. A Bigger Picture

Pressetext: Museum Ludwig, Köln | www.museenkoeln.de/museum-ludwig
KATALOG David Hockney - A Bigger Picture

KATALOG | David Hockney.
A Bigger Picture

Gebundene Ausgabe
303 Seiten
210 Tafeln in Farbe, 23 in Schwarz-Weiß,
75 Abbildungen in Farbe, 5 in Schwarz-Weiß
Großformatige (meist doppelseitigen) Abbildungen
Sprache: Deutsch
30,6 x 28,4 x 3 cm

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In dem großformatigen Katalog zur Ausstellung „A Bigger Picture“ sind mehr als 350 seiner Gemälde abgebildet: Von den frühen Landschaftsbildern, die David Hockney während seiner Reisen durch Europa malte, bis hin zu seinen neueren Werken, die Teil der aktuellen Ausstellung sind. Die meisten der Bilder waren bis jetzt noch nicht in der Öffentlichkeit zu sehen.

Kenntnisreiche Essays ergänzen die hochwertigen Abbildungen, die zum Teil auf Doppelseiten abgedruckt sind. Experten wie die Kunsthistoriker Marco Livingstone und Martin Gayford beleuchten Hockneys Beschäftigung mit dem Genre der Landschaftsmalerei und den Techniken, die er dabei benutzt. Sie stellen die neueren Werke in den Kontext seines künstlerischen Oeuvres. Der Bildserie, die Hockney nach Claude Lorrains Gemälde „Die Bergpredigt“ erstellte, ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

David Hockney selbst geht auf die Entstehung seiner i-Pad-Bilder und Videoinstallationen ein, die den Frühlingsanfang an der Landstraße Woldgate dokumentieren. Der Künstler beschreibt zum Beispiel sein Experiment, mit bis zu 18 Kameras gleichzeitig den Augenblick in der Natur festzuhalten. Eine Chronologie seines Schaffens schließt den knapp 300-seitigen Katalog aus dem Hirmer Verlag ab. Erleben Sie die Natur mit den Augen David Hockneys und tauchen Sie ein in die Landschaften East Yorkshires.

Die Perspektive einer monumentalen Geburtstagsausstellung in der Londoner Royal academy und im Kölner Museum Ludwig hat den bedeutenden Künstler David Hockney zu ungeheurer Produktivität beflügelt. Meist mit der Pop Art und seinem langjährigem Aufenthaltsort Kalifornien in Verbindung gebracht, hat er seinem umfassenden Schaffen nun einen völlig neuen Bereich hinzugefügt, in dem die britische Landschaft in wahren Farbexplosionen auf die Leinwand bannt.

Im Bestreben, die zeitgenössische Kunst zu erneuern, ist Hockney dabei zur Freiluftmalerei zurückgekehrt. Mit wachem Blick hat er sich der Landschaft von East Yorkshire zugewendet, in der er aufgewachsen ist. In seinen Bildern befasst er sich aus heutiger Perspektive mit dem uralten Topos der Landschaftsdarstellung: Sie thematisieren den Schrecken und die Erhabenheit der Natur, zwei Pole, die die Beziehung zwischen Natur und Mensch seit jeher ausmachen. Entstanden sind diese Werke von großer Intensität und brillianter Farbigkeit.

Seine Swimmingpool-Paintings gehören zu den populärsten Bildformeln der 1960er Jahre. Als schillernde Figur des ‚Swinging London‘ und Bildchronist eines coolen Californian Way of Life wurde David Hockney weltbekannt, aber auch mit seinen einfühlsamen Porträts, meisterhaften Stillleben oder Lanschaftsgemälden, Fotocollagen, Bühnenbildern und intelligenten Verarbeitungen kunstgeschichtlicher Phänomene hat er seit Jahrzehnten einen Platz unter den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart.

Dabei hält sein vielseitiges Werk immer neue Überraschungen bereit. Hatte Hockney bereits in Kalifornien die komplexe Wahrnehmung des Raumes unter anderem in Bildpanoramen des Grand Canyon verarbeitet, so ist die Landschaftsmalerei in den vergangenen Jahren geradezu ins Zentrum seines Schaffens gerückt. Seit seiner Heimkehr von Los Angeles ins ländliche East Yorkshire, die sich bereits 1997 anbahnte und 2005 zu Hockneys dauerhaftem Aufenthalt in England führte, schuf er eine überwältigende Vielfalt wunderbarer Landschaftsbilder. Teils direkt in der Natur gemalt, bieten die oft monumentalen Formate dem Betrachter einen unmittelbaren Zugang. Dann wiederum übersetzt der Künstler Landschaft in fast märchenhafte, ornamental stilisierte Szenerien, die uns in eine farbenprächtige Traumwelt entführen.

Parallel zur traditionellen Malerei experimentiert Hockney intensiv mit Bildschirm-Zeichnungen. Der Touchscreen seines Smartphones, später dann das iPad ermöglichen ein äußerst schnelles Arbeiten, lassen Bilder entstehen, die durch enorme Frische und Unmittelbarkeit bestechen. Zugleich weisen sie in ihrer synthetischen Anmutung einen seltsam irrealen Unterton auf. Sowohl auf den leuchtenden Screenoberflächen als auch in großformatigen Ausdrucken bilden sie ein wesentliches Element der Ausstellung.

Seit 2010 widmet sich David Hockney der Landschaftsthematik darüber hinaus in beeindruckenden Multi-Fokus-Filmen. Auch diese von ihm entwickelte Aufnahmetechnik, die in der Projektion auf neun oder gar achtzehn zu einem Bild gefügten Monitoren ein einzigartig intensives Seherlebnis bietet, nimmt in der Kölner Ausstellung breiten Raum ein. Lässt sich der Betrachter auf die außergewöhnliche Offenheit des Gesamtbildes ein, so vermag er hier weitaus bewusster und selbstbestimmter zu sehen, als es der festgelegte Fokus einer einzelnen Kamera je erlauben würde.

In ihrer Komplexität zeigt die Ausstellung einen Künstler, der dem klassischen Thema Landschaft auf souveräne Weise neue Impulse verleiht, wobei in all den Arbeiten eine tiefe Liebe zur sichtbaren Welt und zur Schönheit der Dinge mitschwingt. Am Ende kommt dann plötzlich noch ein neues Thema ins Spiel. Zwölf Jongleure agieren in einem Bildfeld aus 18 Screens, ermöglichen eine ungewohnt neue Wahrnehmung von Bewegung in Raum und Zeit und damit – wie sollte es bei David Hockney anders sein – bereits einen erwartungsreichen Ausblick auf Folgendes.

Die Ausstellung wurde organisiert von der Royal Academy of Arts London, in Kooperation mit dem Museum Ludwig, Köln und dem Guggenheim Museum, Bilbao. Kuratoren der Ausstellung sind Marco Livingstone und Edith Devaney in Kooperation mit Stephan Diederich.

Dr. Stephan Diederich


VIDEO | A Bigger Picture – David Hockney at Royal Academy 2012


Hockneys Geheimnis des Bildermachens

Johanna Di Blasi für Hannoversche Allgemeine | Artikel lesen

Mit seinen jüngsten Landschaftsbildern, die mit ihren leuchtenden Farben an Bildschirmbilder erinnern und verwirrende Fluchtpunkte aufweisen, und den Multifokusfilmen verfolgt Hockney eine Mission: Er möchte ganz offensichtlich den fotografischen Blick auf spielerische Weise aufbrechen. Anders als sein ironischer Landsmann Damien Hirst betrachtet Hockney das Kunstmachen als intellektuelle Entdeckungsreise.


Knallbunte Landschaftsgemälde und iPad-Bilder

Ute May für DEUTSCHLANDRADIO Kultur | Beitrag lesen

Es ist eine kluge Überlegung, die Ausstellung thematisch zu gliedern. Die fast überbordende Fülle der Bilder und ihre nicht weniger intensive Farbigkeit würden andernfalls eher verwirren. Auch die Abfolge von klassischen Gemälden und Zeichnungen, beweglichen multi-fokalen Screenbildern und den erstaunlichen iPad-Paintings geben dieser munteren Schau eine wohltuende Struktur.


Der Maler David Hockney

David Hockney, 1937 im englischen Bradford geboren, ist einer der populärsten Künstler Großbritanniens. Lange Zeit wurde er vor allem mit Pop-Art in Verbindung gebracht. Seine stilisierten Acrylbilder der kalifornischen Landschaft und vor allem seine Swimmingpool-Szenen gehören zu seinen bekanntesten Bildern. Seit seiner Rückkehr nach England vor sieben Jahren widmet sich Hockney einem für ihn neuen Sujet, der britischen Landschaft.

„Für ein erfolgreiches Bild benötigt man drei Dinge: das Auge, das Herz und die Hand; zwei allein genügen nicht“, so beschreibt David Hockney die Kunst des Malens. In seinen neuen Bildern lässt er sein Herz sprechen. Seine starke Heimatverbundenheit und die Nähe zur Landschaft seiner Kindheit sind in seinen Werken zu spüren. In einer wahren Farbexplosion bannt Hockney seine Heimat auf die Leinwand und setzt ihr damit ein künstlerisches Denkmal.

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