Schönheit und Geheimnis – Der deutsche Symbolismus

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Ludwig von Hofmann - Idolino 1892

Eine Ausstellung der Kunsthalle Bielefeld widmet sich bis 7.7.2013 der deutschen Entwicklung der symbolistischen Kunst, die ihre Wurzeln in der Romantik hat und mit ihren Bildern einer paradiesisch-zeitlosen Einheit von Mensch und Natur auf expressionistische Auffassungen vorausweist. Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen und druckgrafische Arbeiten vor allem aus dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert.


Durch die rasante Entwicklung von Industrie und Technik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ändern sich die Lebensverhältnisse rasch und tiefgreifend, und die Künstler suchen nach einem neuen Weltbild. Die Idealisierung des bäuerlichen Lebens bannt ebenso wie der impressionistische Blick auf die Bürgerwelt der Großstadt existenzielle Ängste.

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Zwischen Natursehnsucht und Fortschrittsglauben tritt seit den 1870er Jahren der Symbolismus als ein gesamteuropäisches Phänomen hervor. Mit einer neuen Spiritualität reagiert er auf den Materialismus der Gründerzeit. Wesentlich weniger erforscht und präsent als der fast gleichzeitige Impressionismus, bewahren die mythologisch-märchenhaften Bildwelten des Symbolismus bis heute die Aura des geheimnisvoll Unergründlichen.

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Kunsthalle, Bielefeld| bis 07.07.2013

Schönheit und Geheimnis – Der deutsche Symbolismus

Eine andere Moderne

Pressetext: Kunsthalle Bielefeld | www.kunsthalle-bielefeld.de
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KATALOG | Schönheit und Geheimnis. 
Der deutsche Symbolismus

Gebundene Ausgabe
300 Seiten
225 farbige und
41 s/w Abbildungen
Verlag: Kerber (26. März 2013)
Sprache: Deutsch
28,6 x 24,8 x 3,2 cm

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Künstler
Arnold Böcklin, Eugen Bracht, Lovis Corinth, Ludwig Dill, Anselm Feuerbach, Daniel Greiner, Otto Hettner, Dora Hitz, Adolf Hölzel, Karl Hofer, Ludwig von Hofmann, Ferdinand Keller, Fritz Klimsch, Max Klinger, Alexander Koester, Georg Kolbe, Wilhelm Lehmbruck, Walter Leistikow, Franz von Lenbach, Hans von Marées, Otto Modersohn, Paula Modersohn-Becker, Hermann Prell, Michael Powolny, Leo Putz, Sascha Schneider, Franz von Stuck, Hans Thoma, Fritz von Uhde, Hans Unger, Heinrich Vogeler, Oskar Zwintscher

Eher eine Geisteshaltung als eine Stilbewegung, verbindet der Symbolismus Elemente der Tradition mit modernen Auffassungen und bedient sich einer akademisch-realistischen Malerei ebenso wie einer betonten Farbigkeit.

Die Ausstellung widmet sich der deutschen Entwicklung der symbolistischen Kunst, die ihre Wurzeln in der Romantik hat und mit ihren Bildern einer paradiesisch-zeitlosen Einheit von Mensch und Natur auf expressionistische Auffassungen vorausweist. In Anselm Feuerbach, Hans von Marées und vor allem Arnold Böcklin hat sie ihre großen Vorbilder. Mit Max Klinger, Hans Thoma und Ludwig von Hofmann gehören Hauptvertreter des deutschen Symbolismus zu den frühesten Ankäufen für die Bielefelder Sammlung.

Wesentlich weniger erforscht und präsent als der fast gleichzeitig aufkommende Impressionismus ist der Symbolismus mit seinen mythologisch-märchenhaften Bildwelten, die bis heute die Aura des Geheimnisvoll-Unergründlichen bewahren.

Ausgehend von den Vorreitern Arnold Böcklin, Hans von Marées und Anselm Feuerbach präsentieren Ausstellung und Begleitbuch mit über 150 Werken die thematische Vielfalt des deutschen Symbolismus und ermöglichen einen fesselnden Einblick in eine faszinierende, wieder neu zu entdeckende Epoche der Kunstgeschich


VIDEO | Ein Film von Christiane Heuwinkel und Jochen Kopp zur Ausstellung.


Eine andere Moderne

Die Kunsthalle Bielefeld untersucht den deutschen Symbolismus

Carsten Probst für Deutschladradio Kultur | Artikel / Beitrag lesen

Während des Dritten Reiches widerfuhr Klinger und einigen anderen Symbolisten .. das posthume Unglück, von den Nazis für ihre Darstellung nackter mythologischer Körper als „arisch-heroisch“ vereinnahmt zu werden, während die Expressionisten als „entartet“ galten. „Brücke“ und „Blauer Reiter“ wurden nach dem Krieg in der damaligen Bundesrepublik zu Ikonen des besseren, des demokratischen Deutschlands gedeutet. Der deutsche Symbolismus dagegen rangierte unter ferner liefen als protofaschistische Kunst.

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