ANSELM KIEFER – Am Anfang

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Anselm Kiefer, Am Anfang, 2008 
© Anselm Kiefer, courtesy Stiftung für Kunst und Kultur, Foto: Friedrich Rosenstiel

Parallel zur dOCUMENTA 13 in Kassel präsentiert die Bundeskunsthalle in Bonn bis 16. September 2012 auf über 2000 m² wichtige Werke des 1945 geborenen Künstlers aus dem Privatbesitz Familie Grothe. 24 teilweise mehrteilige, großformatige Gemälde und Skulpturen belegen exemplarisch die umfassende Themenvielfalt bei Kiefer und bieten vielfältige Assoziationsmöglichkeiten.


In der Bonner Ausstellung werden 24 teilweise mehrteilige, großformatige Werke aus den Jahren 1978 bis 2012 aus dem Privatbesitz der Familie Grothe gezeigt. Weltweit einmalig ist dieses größte Werkkonvolut in einer privaten Sammlung. Die Auswahl des Sammlers belegt — auch in der Ergänzung um neu erworbene skulpturale Werke — die Einzigartigkeit von Anselm Kiefers Werk. Die ausgestellten Gemälde und Skulpturen belegen exemplarisch die umfassende Themenvielfalt bei Kiefer und bieten vielfältige Assoziationsmöglichkeiten: Themen, die seinen persönlichen ‚Bild-Gedächtnis-Kosmos‘ spiegeln und die er durch Erinnerungen und Spurensetzungen reflektiert und interpretiert.

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Bundeskunsthalle Bonn | bis 16. September 2012

ANSELM KIEFER – Am Anfang

Pressetext: Bundeskunsthalle Bonn | www.bundeskunsthalle.de
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KATALOG | Am Anfang.
Anselm Kiefer

LESEPROBE

Gebunden mit Schutzumschlag
200 Seiten mit 5 Klapptafeln
134 farbige und 4 s/w Abbildungen
Sprache: Deutsch
24,5 x 28 cm

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Anselm Kiefer, geboren 1945, ist einer der bedeutendsten internationalen Künstler unserer Zeit. Im Laufe seiner künstlerischen Produktion schaffte er systematisch seinen eigenen labyrinthischen Kosmos, was ihm bis heute erlaubt, existenziellen Fragen nach den Mythen, der christlichen Religion, der jüdischen Mystik, der Geschichte, der Natur (bis hin zur Atomenergie), der Musik und der Literatur in bildnerischen Strategien höchster ästhetischer Qualität nachzugehen.

Die Malereien werden von einer mächtigen Dramaturgie getragen, in der sich Bild und Materie miteinander verbinden und emotionale und ästhetische Intensität entstehen lassen. Sowohl in den Bildern als auch in den Skulpturen erforscht Anselm Kiefer grundlegende Erfahrungen menschlichen Daseins und konfrontiert das Individuum mit den großen Mächten der Geschichte und der Mythologie. Hierbei wird das Traumatische der jüngeren europäischen Geschichte heraufbeschworen, anhand dessen er ohne Unterlass die Grundfeste der Menschheit hinterfragt.

„Seine Kunst erforscht die Grunderfahrungen menschlicher Existenz. Das Organische, das Irdische und das Himmlische werden in vielen Kompositionen immer wieder miteinander verbunden, oft in monumentalen Werken. Anselm Kiefer sucht sich verschiedenartigste Materialien aus, um eine Kosmogonie aufzubauen, die unsere Zeit beleuchtet.“ [ JoséAlvarez ]

Kiefer sucht die Geschichte hinter der Geschichte: „Ich mache ein Loch und gehe hindurch.“ Dieser Ansatz beinhaltet auch das Prozesshafte von Geschichte und Gedächtnis / Erinnerungen, gekoppelt mit der subjektiven Interpretation, dem sehr persönlichen, freien Gebrauch, der individuellen Mythologie und der eigenen künstlerischen Geste.

Anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens beauftragte die Pariser Opéra Bastille in 2009 Kiefer mit der künstlerischen Leitung einer Inszenierung mit dem Titel „Am Anfang“. Ausgehend von den Texten des Alten Testaments, entwickelt er nicht nur das Konzept, sondern führt auch Regie und gestaltet das Bühnenbild und die Kostüme. Er wird in Paris mit dem Adenauer-de Gaulle-Preis ausgezeichnet, der sein Engagement um den kulturellen Dialog zwischen Deutschland und Frankreich würdigt.


VIDEO | Anselm Kiefer | Portrait von Deutsche Welle TV


Seine epische Werke sind durch ihre ungewöhnliche Materialwahl geprägt, die die inhaltliche Aussage unterstützt: Dick aufgetragene Farbschichten, Erde, Blei, Lack, Pflanzen, Kleidung oder Haare sowie skulpturale Applikationen — wie Boote oder Flugzeuge — lassen die Arbeiten über den zweidimensionalen Bildraum hinausgreifen und die Grenze zwischen Bild und Skulptur erweitern.

So zeigen Werke in der vom Künstler mit inszenierten Ausstellung wie 20 Jahre Einsamkeit, 1971/91, oder Volkszählung (Leviathan), 1987—1989, viel von Kiefers persönlicher, innerer Haltung, während die für die Ausstellung speziell dem Raum angepasste, spiralförmige Skulptur Bavel Balal Mabul (Babel, Sprachverwirrung, Sintflut), 2012, mehr auf die Themenvielfalt und -vernetzung bei Kiefer verweist.

Stationen seines Kunststudiums waren Freiburg im Breisgau, Karlsruhe und Düsseldorf, zuletzt bei Joseph Beuys.

Bekannt wurde Kiefer vor allem durch seine Materialbilder. In seinem Schaffen setzt er sich mit der Vergangenheit auseinander, berührt Tabu- und Reizthemen der jüngeren Geschichte, wie auch der NS-Herrschaft. Seine Werke zeichnen sich durch einen dumpfen, fast depressiv wirkenden, zerstörerischen Duktus aus. Meist verwendete Kiefer eine (Farb-)Fotographie als Ausgangsfläche, um sie dann mit Erde und anderen Rohmaterialien der Natur zu „bearbeiten“.

Charakteristisch für ihn ist, dass man in (fast) allen seinen Gemälden Schriftzüge und Namen von Menschen, Sagengestalten oder geschichtsträchtigen Orten findet. Dies sind verschlüsselte Siglen, wodurch Kiefer die Vergangenheit aufzuarbeiten sucht. Daher wird er oft mit einer als Neuer Symbolismus bezeichneten Stilrichtung in Verbindung gebracht. 2008 erhielt Anselm Kiefer den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.


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Ein bildmächtiger Dokumentarfilm der britischen Filmemacherin Sophie Fiennes über das Werk Anselm Kiefers. Hautnah taucht Fiennes ein in den alchemistischen Schaffensprozess eines der bedeutendsten deutschen Gegenwartskünstler.

Die ureigene, fast magische Ästhetik ihrer Filmbilder zieht den Zuschauer unaufhaltsam in den Bann.

Kiefer schuf seit 1993 auf dem über 35ha großen Gelände „La Ribaute“ seinen ganz eigenen mystischen Kosmos aus Natur und Kunst. Aus der hügeligen Landschaft, alten Industriegebäuden, Studioräumen, einem eigens gegrabenen Labyrinth aus unterirdischen Tunneln und einer Serie von Betontürmen erwächst eine fremd anmutende Siedlung. Architektur, Malerei, Installationen und Landschaft verschränken sich zu einem Gesamtkunstwerk.

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Untertitel: Deutsch
Bildseitenformat: 16:9 – 2.35:1
Erscheinungstermin: 27. April 2012
Produktionsjahr: 2010
Spieldauer: 105 Minuten

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In ihrem Film fängt Sophie Fiennes die kraftvolle Stimmung dieser Kunstlandschaft wie auch das Wesen der künstlerischen Arbeit Anselm Kiefers ein.

Over Your Cities Grass Will Grow ermöglicht einen außergewöhnlichen Zugang zu Kiefers letzten Tagen in Südfrankreich vor seinem Umzug nach Paris, wo er heute lebt und arbeitet.

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