NOLDE und die Künstler der Brücke

Landesmuseum Mainz | bis 09. Oktober 2016
Emil Nolde, Marschhof bei Seebüll, vor 1940 Aquarell 455 x 335 mm Museumsberg Flensburg
Emil Nolde, Marschhof bei Seebüll, vor 1940 
Aquarell 455 x 335mm Museumsberg Flensburg
Gezeigt ist der Marschhof,
der in Sichtweite seines Wohnhauses in Seebüll steht.
[ © Nolde Stiftung Seebüll ]

Nach der großen Schau zu Max Slevogt und dem „Deutschen Impressionismus“ zeigt das Landesmuseum Mainz nun die andere bedeutende künstlerische Strömung des frühen 20. Jahrhunderts, den Expressionismus, zu dem es selbst einst eine Sammlung besaß. Deutsche Expressionisten sind ein Schwerpunkt der Sammlung, bereits im Jahr 1907 fand dort die erste Ausstellung der Künstlergruppe Brücke statt.


Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Künstler Emil Nolde, dessen Auffassung von Landschaft im Besonderen durch das eigene seelische Erleben geprägt war und den Weg seiner Künstlerfreunde beeinflusste.

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Die Ausstellung zeigt ca. 70 Werke – Gemälde und Graphiken – von bedeutenden Expressionisten wie Emil Nolde (1867 – 1956), Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938) und Erich Heckel (1883 – 1970), die stets die intensive Auseinandersetzung mit der Natur suchten.

Die Landschaft war eines der Hauptmotive der Künstlergemeinschaft Brücke und trug maßgeblich zur Entwicklung ihres expressiven Stiles bei. „Unmittelbar und unverfälscht“ das wiederzugeben, was zum Schaffen dränge und dadurch alte Konventionen zu überwinden, war das Ziel der Vereinigung, der auch kurzzeitig der Norddeutsche Emil Nolde angehörte.

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Landesmuseum Mainz | bis 9. Oktober 2016

Ein Stück norddeutscher Himmel
Emil Nolde und die Künstler der „Brücke“

Pressetext: Landesmuseum Mainz
Kuratorin: Karoline Feulner

Die Landschaft war eines der Hauptmotive der Künstlergemeinschaft Brücke und trug maßgeblich zur Entwicklung ihres expressiven Stiles bei. „Unmittelbar und unverfälscht“ das wiederzugeben, was zum Schaffen dränge und dadurch alte Konventionen zu überwinden, war das Ziel der Vereinigung, der auch kurzzeitig der Norddeutsche Emil Nolde angehörte.

Emil Nolde und die Künstler der Brücke - Katalog

KATALOG | Emil Nolde und die Künstler der Brücke.
Ein Stück norddeutscher Himmel

LESEPROBE

Gebundene Ausgabe
144 Seiten
124 Farb- und 2 S/W-Abbildungen
Michael Imhof Verlag
Sprache: Deutsch
16,5 x 1,7 x 24 cm

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Der Begleitband zur Ausstellung widmet sich dem Thema in sechs Aufsätzen verschiedener Autoren und stellt die betreffenden Werke in einem umfangreichen Katalogteil vor.  Essays renommierter Wissenschaftler erläutern das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Überwiegend großformatige Abbildungen veranschaulichen die farbgewaltige Darstellung des norddeutschen Himmels durch die Künstler.

„Das Landesmuseum besaß einst knapp 50 expressionistische Werke, die allesamt in der NS-­Zeit beschlagnahmt wurden. Mit den Gemälden, Grafiken und Aquarellen des weltberühmten Emil Nolde und seiner Künstlerkollegen kehrt diese bedeutende Kunstepoche nun vorübergehend in unser Haus zurück“, so Dr. Birgit Heide, stellvertretende Direktorin und kommissarische Leiterin des Landesmuseums.

Tiefe Horizonte, wogendes Meer und dramatische Wolkenformationen

Die Kunstschau enstand in Kooperation mit dem Museumsberg Flensburg, seit über hundert Jahren eine der wichtigsten Kunstsammlungen Norddeutschlands. Deutsche Expressionisten sind ein Schwerpunkt der Sammlung, bereits im Jahr 1907 fand dort die erste Ausstellung der Künstlergruppe Brücke statt.

Zu den Highlights aus Flensburg zählen unter anderem Emil Noldes „Hohe Wogen“ – ein Gemälde, das das aufgewühlte Meer vor einem grellgelb-bräunlich verfärbten Himmel zeigt. Das Gemälde vermittelt die Urgewalt der Elemente und zeigt zugleich Noldes einzigartiges Gespür bei der Farbauswahl.

Emil Nolde, Hohe Wogen, 1940 Öl auf Leinwand 67 x 87 cm Museumsberg Flensburg
Emil Nolde, Hohe Wogen, 1940 Öl auf Leinwand 67x87cm Museumsberg Flensburg

Bei Nolde ist das Meer elementar: eine unendliche, ungebändigte Naturgewalt.

Unter einem schmalen Himmelsstreifen türmen sich aufgewühlte Wassermassen zu hohen Wogen auf. Über dem düsteren Blau des Wassers entfalten das schwere Braun und das grelle Gelb des Himmels ein gespenstisches Licht. Nolde gelingt es in Hohe Wogen, mit den aufgewühlten Wassermassen die gewaltige Urkraft des Meeres auszudrücken. Wie alle reinen Meeresbilder geht auch dieses Bild Noldes auf eine Sturmfahrt vor der Insel Anholt zurück, an die der Maler sich sein Leben lang erinnerte. [ © Nolde Stiftung Seebüll ]

Auch zahlreiche Aquarelle des Künstlers wie der „Marschhof bei Seebüll“, „Hof mit großer Wolke“ oder „Schilfteich bei Seebüll“ sowie eine Vielzahl von Radierungen reisen aus Flensburg nach Mainz.

Ernst Ludwig Kirchner, Roter Baum am Strand, 1913 Öl auf Leinwand 75x100cm Privatbesitz
Ernst Ludwig Kirchner, Roter Baum am Strand, 1913 Öl auf Leinwand 75x100cm Privatbesitz

Ernst Ludwig Kirchner reiste mehrmals in das abgelegene Fehmarn, das er als sein Refugium entdeckte und wo er ungestört arbeiten konnte. Roter Baum am Strand zeigt seine ganz eigene paradiesische, an die Südsee erinnernde Sicht auf die Ostseeinsel: In der grandiosen Naturempfindung ist der Mensch neben dem urwüchsigen großen Baum zur Nebensache geworden.

Formen des Baumes spiegeln sich in den Körpern der nackten Badenden wieder, die dadurch harmonisch mit der Natur verschmelzen. Nichts trübt die Idylle.

Weitere Leihgaben stammen aus renommierten Museen, wie beispielsweise dem Städel Museum in Frankfurt am Main, der Hamburger Kunsthalle, dem Wilhelm-Hack Museum Ludwigshafen, der Nolde Stiftung in Seebüll, dem Museum Wiesbaden und dem Van der Heydt-Museum in Wuppertal sowie von zahlreichen privaten Leihgebern, darunter Werke wie das bisher kaum ausgestellte Gemälde „Roter Baum am Strand“ von Ernst Ludwig Kirchner aus dem Jahr 1913 oder das großformatige, ebenso selten gezeigte Aquarell „Dünenlandschaft“ von Karl Schmidt-Rottluff aus Privatbesitz.


Landesmuseum Mainz

landesmuseum-mainz.de

EMIL NOLDE und die Künstler der Brücke
Ein Stück norddeutscher Himmel

bis 09. Oktober 2016

Öffnungszeiten
Montag geschlossen
Dienstag 10.00 – 20.00 Uhr
Mittwoch-Sonntag 10.00 – 17.00 Uhr

Eintritt: 6,-

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SOCIAL MEDIA anonym mit Hilfe des c't-Projektes Shariff

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