ERNST LUDWIG KIRCHNER – Erträumte Reisen

Bundeskunsthalle, Bonn | bis 03. März 2019
Ernst Ludwig Kirchner Balkonszene 1935 700 700x529 - ERNST LUDWIG KIRCHNER - Erträumte Reisen
Ernst Ludwig Kirchner - Balkonszene, 1935, Öl/Lw, 135 x 177 cm
© Kirchner Museum Davos, Foto: Kirchner Museum Davos, Jakob Jägli

„Erträumte Reisen“ zeichnet anhand ausgewählter Stationen wie Dresden, Berlin, Fehmarn und Davos Kirchners Lebensweg und Schaffen von 1909 bis zu seinem Tod in den Schweizer Bergen 1938 nach. Dank Leihgaben aus Europa und insbesondere den USA gelingt es, wiederkehrende Motive in all seinen Schaffensphasen zusammenzubringen und zu verdeutlichen wie zentral das Arbeiten aus der Fantasie über alle Perioden hinweg für ihn war.


Durch eine außergewöhnliche Kooperation mit dem Völkerkundemuseum Dresden können Kirchners prägende Besuche der ethnografischen Sammlungen und sein künstlerischer Prozess zum ersten Mal für die Besucherinnen und Besucher erlebbar gemacht werden: Skizzenbücher, Briefe und historische Fotografien stehen im Dialog mit bedeutenden historischen Erzeugnissen außereuropäischer Kulturen – so wie Kirchner sie um die Jahrhundertwende gesehen hat.

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Dabei wird Kirchners begeisterte Rezeption dieser Kulturen auch kritisch hinterfragt und der schwierige Umgang mit dem kolonialen Erbe in einen historischen Kontext gesetzt.

Erstmalig wird auch Kirchners Schaffen nach 1918 vollumfänglich beleuchtet und den bekannten Werken der früheren Dresdner und Berliner Jahre gegenübergestellt.

Ernst Ludwig Kirchner Sertigtal im Herbst 1925–1926 700 700x469 - ERNST LUDWIG KIRCHNER - Erträumte Reisen
Ernst Ludwig Kirchner - Sertigtal im Herbst, 1925–1926, Öl/Lw, 136 x 200 cm 
© Kirchner Museum Davos, Foto: Kirchner Museum Davos, Jakob Jägli

In seinem Schweizer Spätwerk Ende der 1920er Jahre offenbart sich Kirchners Neuerfindung als kompromissloser, progressiver Künstler, der bemüht war, einer sich stetig wandelnden Welt adäquaten Ausdruck zu verleihen.

Insgesamt versammelt die Ausstellung rund 220 Werke – 56 Gemälden, 72 Grafiken, vier Skizzenbüchern, zehn Skulpturen, fünf Wirkereien, 45 Fotografien sowie 26 ethnographische Objekte von 40 Leihgebern aus sieben Ländern. Darunter sind zahlreiche bedeutende und selten ausgestellte Werke, wie die Gemälde „Der Trinker“ oder „Sitzendes Mädchen (Fränzi Fehrmann)“ und das von Kirchner für seine Lebensgefährtin Erna Schilling geschnitzte Bett sowie die Gelbguss-Platten aus Benin.

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Bundeskunsthalle, Bonn | bis 03. März 2019

ERNST LUDWIG KIRCHNER – Erträumte Reisen

Pressetext: Bundeskunsthalle, Bonn
Kuratoren: Katharina Beisiegel (Art Centre Basel) 
in Zusammenarbeit mit dem Kirchner Museum Davos und mit Thorsten Sadowsky,
organisiert vom Art Centre Basel in Zusammenarbeit mit der Bundeskunsthalle.
Kirchner Ertraeumte Reisen Katalog 600 - ERNST LUDWIG KIRCHNER - Erträumte Reisen

KATALOG | ERNST LUDWIG KIRCHNER

Gebundene Ausgabe
368 Seiten
207 farbige Abbildungen
95 s/w Abbildungen
Prestel Verlag
Sprache: Deutsch
24,5 x 4 x 30,7 cm

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Der Fokus der Publikation liegt auf der Rolle des Imaginären: Untersucht wird sowohl der Einfluss des Imaginären auf Kirchners Oeuvre als auch Kirchners Gestaltung von selbstgeschaffenen, konstruierten Rückzugsorten. Es werden sowohl künstlerische als auch kunsthandwerkliche Erzeugnisse Kirchners präsentiert; neben Gemälden werden Skulpturen, Druckgrafiken, Zeichnungen, Skizzenbücher und Textilarbeiten gezeigt.

Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Mitbegründer der Künstlergruppe Brücke, gilt heute als einer der wichtigsten deutschen Expressionisten. Durch sein Leben und Werk zieht sich wie ein roter Faden die Suche nach dem „Exotischen“ und Ursprünglichen, nach anderen Ländern und Kulturen.

Obwohl er nie über die Grenzen Deutschlands und der Schweiz reiste, zeigt Kirchners künstlerische Arbeit eine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit außereuropäischen Kulturen.

Entstanden sind farbenprächtige Bilder aus der Fantasie, in denen er mit schnellem Strich fremde Welten erschuf und durch gesellschaftliche und künstlerische Einflüsse immer wieder malerisches Neuland betrat.



PRESSESCHAU

Ernst Ludwig Kirchner berauschte sich am Fremden – ohne je zu reisen

Stefan Dege für die Deutsche Welle | Artikel lesen

„Der Mann reiste nicht, er träumte sich die Welt herbei.

Mit Gemälden, Skizzenbüchern und Skulpturen huldigt die Bonner Ausstellung schließlich auch dem farbtriefenden Spätwerk Kirchners. Es ergötzt sich an den Naturschönheiten der Bergwelt wie auch der alpinen Schweizer Volkskultur. Der Künstler schlägt in dieser Phase neue Wege ein, versucht sich in flächiger Malerei, die Anleihen bei Künstlerkollegen wie Picasso nimmt. Und er schreibt, wie erst viel später bekannt wurde, unter dem Pseudonym eines erdachten Kritikers, wohlwollende Kritiken über seine Kunst.“


Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland

www.bundeskunsthalle.de

ERNST LUDWIG KIRCHNER – Erträumte Reisen

bis 03. März 2019

ÖFFNUNGSZEITEN
Montag geschlossen
Dienstag und Mittwoch | 10 bis 21 Uhr
Donnerstag bis Sonntag und an Feiertagen* | 10 bis 19 Uhr
*auch an Montagen

25., 26.12.2018 und 1.1.2019 | 10 bis 19 Uhr
24. und 31.12.2018 geschlossen

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