GEOFFREY FARMER – Let’s Make the Water Turn Black

Hamburger Kunstverein | bis 11. Mai 2014

Die neue Direktorin des Kunstvereins in Hamburg Bettina Steinbrügge präsentiert den kanadischen Künstler Geoffrey Farmer bis 11. Mai 2014 in seiner ersten Einzelausstellung in Deutschland. 


Die einzigartige künstlerische Praxis von Geoffrey Farmer (*1967) hat ihre Wurzeln in Dada, Happenings, Performance und prozessbasierter Kunst. Sie verweist auf die Möglichkeit alternativer Zeitlichkeiten, konfiguriert den Gegensatz von Materialität und Begrifflichkeit neu und lässt sich auf das Abenteuer der performativen Herstellung von Bedeutung ein. Nach ausführlichen Recherchen erstellt der Künstler Enzyklopädien, die Aspekte der bildenden Kunst, Literatur, Musik, Politik, Geschichte und Soziologie zusammenführen.

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Kunstverein Hamburg | bis 11. Mai 2014

GEOFFREY FARMER

Let’s Make the Water Turn Black

Pressetext | Kunstverein Hamburg
Geoffrey Farmer Let's make the water turn black

BUCH | Geoffrey Farmer. 
Let’s make the water turn black

104 Seiten
Verlag: JRP Ringier; Auflage: 1 (28. Februar 2014)
Sprache: Englisch
0,6 x 21 x 28,6 cm

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In Anlehnung an eine gleichnamige Komposition Frank Zappas von 1968 präsentiert Farmer mit seiner Arbeit «Let’s Make the Water Turn Black» eine improvisierte Chronologie des US-amerikanischen Musikers.

VIDEO | Frank Zappa & The Mothers: Let’s Make The Water Turn Black
[ live @ 1968 October 06, The Beat Club, Bremen ]

Das mechanischen Stück „Let’s Make the Water Turn Black“ ist durch Farmers Interesse am Kabuki-Theater inspiriert und besteht aus zahlreichen, teilweise kinetischen Skulpturen, die einer sich über die Dauer des Tages ständig verändernden, computergenerierten Licht- und Klangpartitur folgen. Frank Zappas Leben strukturiert die prozessuale Arbeit, die sich chronologisch über die Jahre 1940 bis 1993 entfaltet und verschiedene Methoden umsetzt, die Farmer beeinflusst haben:

  • William S. Burroughs Technik des „Cut-up“,
  • Kathy Ackers Darstellung von Nachahmung 
  • sowie Zappas kompositorische Technik der Xenochrony, mit der die Verfremdung der Zeit bezeichnet wird.

Dadurch entsteht ein kaleidoskopischer Effekt, der disparate Themen ermöglicht und von Edgar Varèse bis zu den L.A. Riots reicht, vom Pachuco bis zum Nasebohren. Algorithmen und die Improvisationsfähigkeit der Partitur lassen Farmers Stück jeden Tag aufs Neue zu einer besonderen und unvorhersehbaren Erfahrung werden.

VIDEO | vernissage tv | Migros Museum für Gegenwartskunst 2013


Farmer untersucht in seinen Arbeiten Vorstellungen und Repräsentationen von Macht, Freiheit und Identität, die häufig den gemeinschaftlichen Protestbewegungen der späten 1960er Jahre entstammen. Die Möglichkeit des Seins durch Musik repräsentiert eine antiautoritäre Perspektive auf Gesellschaft. Der Künstler trägt zu einer Neuausrichtung von Kulturgeschichte bei, indem er chronologische Strukturen aufbricht und kulturelle Formen vermischt. Der kaum wahrnehmbare Raum zwischen der Außenwelt und der Welt der Kunst markiert einen Punkt des Übergangs, an dem sich dem Besucher neue Möglichkeiten mittels Musik eröffnen. (Kompositorische Produktion von Brady Marks und Geoffrey Farmer)

Die Ausstellung ist eine Koproduktion der Institutionen Migros Museum für Gegenwartskunst, Nottingham Contemporary, Kunstverein in Hamburg und dem Pérez Art Museum Miami. Jede Institution zeigt eine andere Version der sich über die Zeit fortlaufend entwickelnden Installation.


VIDEO | Geoffrey Farmer – Leaves of Grass (2012) documenta, Kassel

Collage, Ausschnitte aus 50 Jahren LIFE-Magazine. 1935-1985.
Die Zeitungsausschnitte sind sowohl chonologisch als auch teilweise nach Farben und Objekten geordnet.

Die Fotos sind an Konstruktionen aus Halmen angebracht, so wie man es von Schattenspielpuppen kennt.


Geoffrey Farmer

nahm 2012 an der Documenta 13 teil sowie 2011 an der 12. Istanbul-Biennale. Seine zahlreichen Einzelausstellungen wurden u. a. bei REDCAT, Los Angeles, und Casey Kaplan, New York, (beide 2011) sowie im Witte de With, Rotterdam, und im Musée d’art contemporain de Montréal (beide 2008) gezeigt. Im Rahmen des vom Migros Museum für Gegenwartskunst initiierten Projekts «The Garden of Forking Paths» wurde 2011 erstmals eine Arbeit von Geoffrey Farmer in der Schweiz gezeigt.

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