MANTEGNA und BELLINI – Meister der Renaissance

Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin | bis 30. Juni 2019
Giovanni Bellini portrait of Doge Leonardo Loredan detail 700x556 - MANTEGNA und BELLINI - Meister der Renaissance
Giovanni Bellini - Bildnis des Dogen Leonardo Loredan, Detail, 1501-2, 
Pappelholz, 61,6 x 45,1 cm, erworben 1844
© The National Gallery, London
[Public domain], via Wikimedia Commons

Erstmals präsentieren die Staatlichen Museen zu Berlin gemeinsam mit der National Gallery, London das eng miteinander verwobene Schaffen der beiden verwandten Künstler Andrea Mantegna (um 1431-1506) und Giovanni Bellini (um 1435-1516). Mit rund 100 Werken handelt es sich um die erste umfassende Ausstellung, die das Oeuvre dieser Meister der italienischen Renaissance vergleichend gegenüberstellt.


Mantegnas spektakuläre Bilderfindungen und sein intensives Interesse an der Antike hinterließen einen tiefen Eindruck bei Giovanni Bellini. Umgekehrt entfaltete aber auch Bellinis völlig andersartiger Malstil – v.a. seine Leidenschaft für Landschaftsmalerei – seine unverkennbare Wirkung auf Mantegnas Schaffen.

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In anschaulichen Gegenüberstellungen einzelner Bildthemen wie der >>Darbringung im Tempel<<, >>Christus am Ölberg<< oder dem >>Hl. Hieronymus<< offenbaren sich die künstlerischen Leistungen des einzelnen, die ohne die Kenntnis des anderen nicht möglich gewesen wären. Die virtuose Renaissancemalerei der in Mantua und Venedig tätigen Meister begeistert in Schönheit und Eleganz.

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Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin | bis 30. Juni 2019

MANTEGNA und BELLINI

Meister der Renaissance

Pressetext: Gemäldegalerie, Berlin www.smb.museum

Kuratoren:
Caroline Campbell (National Gallery, London), 
Dagmar Korbacher (Kupferstichkabinett – Staatliche Museen zu Berlin), 
Neville Rowley (Gemäldegalerie, Skulpturensammlung, Staatliche Museen zu Berlin),
Sarah Vowles (British Museum).
MANTEGNA und BELLINI Katalog - MANTEGNA und BELLINI - Meister der Renaissance

KATALOG | Mantegna + Bellini.
Meister der Renaissance

Gebundene Ausgabe
304 Seiten
287 Abbildungen in Farbe
Verlag: Hirmer
Sprache: Deutsch
24,5 x 3 x 28,9 cm

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Zwei der größten Renaissancekünstler Norditaliens inspirierten sich gegenseitig zu Höchstleistungen. Prachtvoll bebildert und mit ganzseitigen Detailabbildungen führt der Band vor, wie die verschwägerten Maler Andrea Mantegna und Giovanni Bellini sich jahrzehntelang intensiv über ihre Kunst austauschten, im Wechselspiel beeinflussten und kühne Neuerungen in der Malerei schufen.

1453 heiratete der in Padua tätige, aufstrebende Maler und Druckgraphiker Andrea Mantegna in die Familie Bellini ein – eine der führenden Künstlerfamilien im nahegelegenen Venedig. Mantegnas spektakuläre Bilderfindungen und sein intensives Interesse an der klassischen Antike hinterließen einen tiefen Eindruck bei seinem vermutlich jüngsten Schwager Giovanni Bellini.

Während dieser Zeit entfaltete auch Bellinis unverkennbarer Malstil seine Wirkung auf Mantegnas Schaffen. Nach nur zehn Jahren enger Zusammenarbeit trennten sich ihre Wege: 1460 zog Andrea nach Mantua, wo er bis zu seinem Tode Hofmaler der Fürstenfamilie Gonzaga blieb. Giovanni dagegen verbrachte seine gesamte Künstlerkarriere in Venedig. In unterschiedlichen Umgebungen tätig, entwickelten sich ihre künstlerischen Stile in sehr verschiedene Richtungen. Dennoch trägt ihr Schaffen zeitlebens deutliche Spuren eines über die Jahrzehnte hinweg gepflegten Austausches, der noch immer nachempfunden werden kann.

In den Sammlungen der National Gallery und der Gemäldegalerie sind Werke von Mantegna und Bellini in außergewöhnlich großer Zahl und Qualität vorhanden. Die Bestände umfassen Meisterwerke der beiden Künstler aus allen Schaffensphasen. Zudem beherbergen das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin sowie das British Museum reiche Sammlungen von Blättern Mantegnas, Bellinis, ihrer Familie und ihrer Nachfolger bzw. ihres Umkreises. Um diesen Kern herum versammelt die Ausstellung eine Anzahl herausragender Leihgaben. So werden Unterschiede und Ähnlichkeiten im Schaffen dieser beiden bedeutenden Renaissancekünstler auf exemplarische Weise herausgearbeitet. Neue Konstellationen und reizvolle Gegenüberstellungen machen die besondere Attraktivität dieser Ausstellung aus.

Eine Sonderausstellung der Staatlichen Museen zu Berlin und der National Gallery, London in Kooperation mit dem British Museum.


Christus am Ölberg

Das Gebet Christi am Ölberg im Garten Gethsemane zählt zu den tragischsten Momenten der Passionsgeschichte: Während rings um ihn die Apostel schlafen, wendet sich Christus in seiner Verzweiflung an Gottvater. Im Hintergrund nähern sich, angeführt vom Verräter Judas, bereits die römischen Soldaten, um ihn zu verhaften und zu kreuzigen.

Andrea Mantegna Christus am Ölberg 700x546 - MANTEGNA und BELLINI - Meister der Renaissance
Andrea Mantegna - Christus am Ölberg, um 1458-60,
Holz, 62,9 x 80 cm, erworben 1894
© The National Gallery, London
[Public domain], via Wikimedia Commons

Das Thema hatte Mantegna bereits in einer Predella in der Sockelzone seines großen Altarbildes von San Zeno in Verona dargestellt. Später griff er es nochmals für dieses eigenständige Bild auf.

Giovanni Bellini   Christus am Ölberg 700x439 - MANTEGNA und BELLINI - Meister der Renaissance
Giovanni Bellini - Christus am Ölberg, um 1465,
Holz, 81,3 x 127 cm, erworben 1863
© The National Gallery, London
The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei
[Public domain], via Wikimedia Commons

Unter dem Eindruck von Mantegnas Darstellung entwirft Bellini eine ähnliche Szene. Er reicht zwar bei der perspektivischen Körperdarstellung nicht ganz an Mantegna heran, übertrifft diesen jedoch in der Wiedergabe der Landschaft: Das sanfte Dämmerlicht des heraufziehenden Morgens weist auf zukünftige Meisterwerke voraus.


PRESSESCHAU

Wie in Farbe gemeißelt

Stefan Trinks für die FZ | Artikel lesen

“ … man darf es bereits im ersten Jahresquartal ungestraft behaupten – die Berliner Muss-Ausstellung des Jahres, nicht zuletzt, weil endlich einmal die aseptische Wandelhalle der Gemäldegalerie mit stilvoll farbigen Einbauwänden in ganzer Länge für eine denkbar großzügige Präsentation genutzt wird. Was sich in Berlin konzentriert an diesen beiden Malern beobachten lässt, sind zwei gesellschaftliche Neuerungen, die tatsächlich erst die Renaissance in die Kunst einführt: die Entdeckung der Landschaft in der Malerei wie auch die subtilen Übertragungen eines an der Antike orientierten Humanismus in christliche Darstellungen – und zwar im befruchtenden Austausch.“


Gemäldegalerie

www.smb.museum

MANTEGNA und BELLINI – Meister der Renaissance

bis 30. Juni 2019

Öffnungszeiten
Di – Fr 10 – 18 Uhr, Do bis 20 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr, Mo geschlossen
Öffnungszeiten an Feiertagen unter www.smb.museum/besuch-planen

Eintritt
14,- EUR ermäßigt 7,-
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