Der figurative POLLOCK

Kunstmuseum Basel | bis 22. Januar 2017
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Jackson Pollock (1912-1956) - Stenographic Figure, 1942
Oil on linen, 101.6 x 142.2 cm
Mr. and Mrs. Walter Bareiss Fund. 428.1980 © 2015. 
Digital image, The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence
Photocredit: The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence

Die Ausstellung gibt einen repräsentativen Überblick über Pollocks künstlerische Entwicklung als figurativer Maler von der Mitte der 1930er- bis zu den 1950er-Jahren. Insgesamt sind rund 100 Gemälde und Arbeiten auf Papier zu sehen, neben wichtigen Arbeiten aus Privatsammlungen auch hochkarätige Werke aus Museumssammlungen in Europa, Japan, Australien und den USA.


Wenn man aus dem Unbewussten heraus malt, müssen zwangsläufig Figuren hervortreten“ – „When you’re painting out of your unconscious, figures are bound to emerge“, sagte Jackson Pollock in einem berühmten Gespräch mit Selden Rodman 1956.

Mit dem amerikanischen Maler verbindet man jedoch üblicherweise die abstrakten drip paintings.

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Das in Umfang und Bedeutung signifikante figurative Werk, das er davor schuf, und die figurativen Gemälde, in welche die Dripping-Phase mündete, sind dagegen viel weniger bekannt. Die grosse Sonderausstellung im Kunstmuseum Basel widmet sich weltweit zum ersten Mal diesem spannungsreichen Kapitel der Kunstgeschichte.

1949 wurde Pollock durch einen Bericht im Life-Magazin mit dem Titel „Is he the greatest living painter in the United States?“ über Nacht zum Superstar. Vor allem die grossformatigen ungegenständlichen Bilder passten in einer Zeit, als die USA die abstrakte Kunst als das Idiom des freiheitlich-demokratischen Amerika propagierte. Der figurative Pollock trat in der öffentlichen Wahrnehmung in den Hintergrund.

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Kunstmuseum Basel | bis 22. Januar 2017

Der figurative POLLOCK

Pressetext: Kunstmuseum Basel www.kunstmuseumbasel.ch
Kuratorin: Nina Zimmer

Untrennbar mit dem Namen Jackson Pollock sind dessen abstrakte Drip Paintings verbunden, die auf dem Boden seines Ateliers entstanden. Davor, in den 1930er- und 40er-Jahren, setzte sich Pollock mit figurativen Bildsprachen auseinander.

Er studierte bei Thomas Hart Benton, einem Vertreter des amerikanischen Regionalismus, und beschäftigte sich mit den Arbeiten der mexikanischen Muralisten Diego Rivera, José Clemente Orozco und David Alfaro Siqueiros.

Der Katalog beginnt in diesen Jahren und spannt den Bogen bis zur Pollocks Spätwerk, in welchem er zur Figuration zurückkehrt.

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KATALOG | Der figurative Pollock

LESEPROBE

Leinenband mit Siebdruck und Banderole
Gebundene Ausgabe
248 Seiten
187 farbige Abbildungen
Prestel Verlag
Sprache: Deutsch
20,2 x 2,5 x 27,4 cm

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Der figurative Pollock widmet sich den verschiedenen Phasen des Frühwerks, in denen der Künstler den Regionalismus seines Lehrers Thomas Hart Benton verarbeitete, aber auch die grosse Kunstgeschichte – El Greco, Michelangelo, Rembrandt und die Meister des italienischen Barocks – rezipierte.

In den darauffolgenden Jahren geriet die europäische Moderne in Pollocks Blickfeld, vor allem Pablo Picasso, an dem er sich geradezu abarbeitete. Genauso fand in Pollocks Werk aber auch das Studium der Kunst der nordamerikanischen Ureinwohner seinen Niederschlag.

Entscheidend prägten ihn des Weiteren die grossen Wandbilder, die in den 1930er- und 1940er-Jahren von den mexikanischen Muralisten geschaffen wurden: Das Werk von David Alfaro Siqueiros, José Clemente Orozco und Diego Rivera, denen er auch persönlich begegnete, veränderte Pollocks Vorstellung von Figuration.

Die Ausstellung gewährt einen repräsentativen Überblick über Pollocks künstlerische Entwicklung als figurativer Maler von der Mitte der 1930er-Jahre bis zu seinem frühen Unfalltod 1956.

Die grossformatigen Drip Paintings, die in der kurzen Zeitspanne zwischen 1947 und 1950 entstanden, zeigen wir in diesem Ausstellungskontext nur andeutungsweise. Das Fehlen dieser berühmten Gemälde bildet eine bewusst gesetzte Leerstelle, die es ermöglicht, die Kontinuität zwischen den oftmals marginalisierten Werken der 1930er- und 1940er-Jahre und den bekannten grossformatigen Bildern der 1950er-Jahre unmittelbar nachzuvollziehen. So zeigen wir eine eindrucksvolle Gruppe der aus der «Dripping»-Phase hervorgegangenen Black and White Paintings sowie die letzten Werke der 1950er-Jahre, die permanent um die Frage der Figur kreisen.

Im Ganzen sind rund 100 Gemälde und Arbeiten auf Papier zu sehen, neben wichtigen Arbeiten aus Privatsammlungen auch hochkarätige Werke aus Museumssammlungen in Europa, den USA, Australien und Japan.


VIDEO | Kuratorin Nina Zimmer zur Ausstellung


PRESSESCHAU

Wie ein lauerndes Tier vor der Leinwand

Johannes Halder für Deutschlandradio | Artikel lesen

Berühmt wurde der amerikanische Maler Jackson Pollock durch seine Tröpfelbilder, die ihm den Spitznamen „Jack the Dripper“ einbrachten. Dass er die meiste Zeit figürlich malte und die Figuration sein ganzes Werk hindurch weiterentwickelt hat, zeigt jetzt das Kunstmuseum Basel.

Er war ein wortkarger Mann, doch wenn er einen seiner guten Tage hatte, prahlte er: „Es gibt nur drei Maler – Picasso, Matisse und Pollock“. Kein Wunder: Im August 1949, drei Jahre nach den ersten Dripping-Bildern, veröffentlichte das ‚LIFE Magazine‘ einen Artikel mit der Überschrift „Ist er der größte amerikanische Maler?“


Kunstmuseum Basel

www.kunstmuseumbasel.ch

Der figurative POLLOCK

bis 22. Januar 2017

Öffnungszeiten
Di, Mi, Fr, Sa, So 10–18 Uhr
Do 10–20 Uhr
Mo geschlossen

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