Das Zentrum Paul Klee zeigt die erste umfassende Retrospektive in der Schweiz zum facettenreichen Œuvre von Gabriele Münter (1877–1962), Mitbegründerin des Blauen Reiter und bedeutende Künstlerin des deutschen Expressionismus. Neben Gemälden, Drucken und Zeichnungen wird auch ein Teil ihres umfassenden fotografischen Werks zu sehen sein.
Als Mitgründerin der legendären Künstlergruppe Der Blaue Reiter zählt Gabriele Münter zu den bedeutendsten Künstlerinnen des deutschen Expressionismus und gilt als Wegbereiterin der modernen Kunst. In einer von Männern dominierten Berufswelt hat sie über sechs Jahrzehnte ein äussert facettenreiches Œuvre geschaffen und eine eigenständige kraftvolle Bildsprache entwickelt.
In der ersten umfassenden Retrospektive in der Schweiz zeigt das Zentrum Paul Klee neben Gemälden, Zeichnungen und Drucken auch einen Teil ihres umfassenden fotografischen Werks, das ihre frühen Reisen nach Amerika und Tunesien und ihre Aufenthalte in Frankreich dokumentiert.
Rund 1200 fotografische Objekte dokumentieren Münters frühe Reisen, darunter diejenige der erst 21-Jährigen nach Amerika (1898/900), ihre Reise nach Tunesien gemeinsam mit Wassily Kandinsky von 1904/905 sowie ihre Aufenthalte in Frankreich ab 1906. Bereits in diesen Bildkompositionen zeigen sich Kernthemen, die Münter während ihres gesamten künstlerischen Schaffens begleiten werden. Es handelt sich dabei um zeitlose und naheliegende Motive wie Menschen, Architektur und Landschaft, aber auch aktuelle Themen wie Technik und Maschinen.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung und der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München.
Gebundene Ausgabe 272 Seiten 248 farbige Abbildungen, 49 s/w Abbildungen Herausgeber: Prestel Verlag (6. November 2017) Sprache: Deutsch 20.8 x 2.9 x 27 cm
Zum 140. Geburtstag einer großen Künstlerin erschien dieses Buch begleitend zur Ausstellung 2017/18 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München, im Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek und im Museum Ludwig, Köln.
Der Name Münter in erster Linie mit dem deutschen Expressionismus assoziiert, mit Murnau und dem Münter-Haus. Münters Werk ist jedoch viel facettenreicher, phantasievoller und stilistisch breitgefächerter als bisher bekannt. Das vorliegende Buch erweitert nun die bis heute reduzierte Rezeption. Im Mittelpunkt steht das malerische OEuvre, in verschiedenen thematischen Sektionen präsentiert. Der Bogen wird von klassischen Gattungen wie Porträt und Landschaft über Interieur, Abstraktion bis hin zum „Primitivismus“ gespannt.
Gabriele Münter | Malen ohne Umschweife
In Deutschland widmeten sich von 2017 bis 2019 zwei große Ausstellungen dem Werk von Gabriele Münter:
Gabriele Münter war eine zentrale Künstlerfigur des deutschen Expressionismus und der Künstlergruppe Der Blaue Reiter, deren Gründung in Münters Haus in Murnau stattfand. Über ihre Rolle als engagierte Persönlichkeit, Vermittlerin und langjährige Lebensgefährtin Wassily Kandinskys hinaus, zeigt die Ausstellung wie wichtig und eigenständig Gabriele Münter als Malerin war.
Münter gehört zu den wenigen erfolgreichen Frauen der künstlerischen Moderne. Ihre Offenheit und Experimentierfreudigkeit als Malerin, Fotografin und Grafikerin wird ausführlich präsentiert. Zu ihren bekannten Gemälden gehören Porträts, etwa von Marianne von Werefkin oder Kandinsky sowie romantische Landschaften ihrer bayerischen Wahlheimat.
Gabriele Münter, Landschaft mit Hütte im Abendrot, 1908 Copyright am Foto: Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser Foto: Archiv Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Sie unternahm 1899/1900 eine Reise durch die USA. Sie begann zu fotografieren und bewies mit diesem neuen Medium ein eindrucksvolles Gespür für komplexe Bildkompositionen. Ihre Auswahl von Motiven und die Herangehensweise durch den Sucher der Fotokamera nahmen vieles vorweg, wofür Münter später, vor allem im Zusammenhang mit dem „Blauen Reiter“, geschätzt wurde. Ihr Blick auf die Wirklichkeit war durch die Fotografie geschult worden.
Ihr malerisches Werk aus allen Lebens- und Schaffensphasen wird gemeinsam mit einer breiteren Auswahl jener amerikanischen Fotografien präsentiert. Die Schau gibt Einblick in Münters Experimentierfreude und ihren stetigen Drang nach persönlicher und künstlerischer Erneuerung. Wonach sie Zeit ihres Lebens und an so vielen verschiedenen Orten in Nordamerika, Skandinavien, Südeuropa und Oberbayern suchte, war weit mehr als Inspiration oder Bildmotive – es war die passende Ausdrucksform. Sie übersetzte direkt und klar, „ohne Umschweife, ohne Drum und Dran“.
Wie viele ihrer Zeitgenossinnen blieb Gabriele Münter in der Kunstgeschichte lange Zeit unbeachtet. Selbst im fortschrittlichen Kreis um den Blauen Reiter, für den Münter wichtige Anregungen beisteuerte und maßgebliche redaktionelle Arbeit leistete, wurden Künstlerinnen von theoretischen Gesprächen ausgeschlossen, da ihnen nicht die gleichen intellektuellen und schöpferischen Fähigkeiten zugetraut wurden wie ihren männlichen Mitstreitern. In der einschlägigen Literatur ist daher immer von Wassily Kandinsky und Franz Marc als Hauptpersonen des Blauen Reiter die Rede. Münters Anteil an der Redaktion des Almanachs Der Blaue Reiter wird mehrheitlich ausgeblendet und die Qualität ihres Werkes vorwiegend auf die gemeinsamen Jahre mit Kandinsky reduziert.
Eine besondere Werkgruppe bilden die 1906/07 in Paris entstandenen druckgrafischen Arbeiten, die mit klaren reduzierten Linien und frischen Farben eine überraschend moderne Bildsprache offenbaren und heute an Werke der Pop Art erinnern. In späteren Porträts, vor allem in den Zeichnungen der 1920er-Jahre, häufen sich Darstellungen von schreibenden, lesenden, sinnierenden und rauchenden Frauen alles Tätigkeiten, die damals ausschließlich Männern zugeschrieben wurden. Gabriele Münter bewegte sich also nicht nur stilistisch, sondern auch inhaltlich immer am Puls der Zeit und darüber hinaus.
Die Ausstellung zeichnet ein umfassendes und vielschichtiges Bild einer bis heute meist einseitig wahrgenommenen Künstlerin. In zehn thematischen Sektionen, welche Werke aus unterschiedlichen Schaffenszeiten vereinen, erweitert die Schau den bisherigen Schwerpunkt von den Jahren des „Blauen Reiters“ auf das gesamte Oeuvre. Über die Hälfte der 130 ausgestellten Gemälde wurden noch nie oder zuletzt zu Lebzeiten Münters gezeigt.
Gestützt auf Interviews und persönliche Schriften, beschreibt die Dokumentation die Entwicklung der Malerin im Deutschland der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie zeigt, wie sie als Frau in die männlich dominierte Welt der Kunst vordrang. Gabriele Münters Biografie gibt Einblick in den schwierigen Übergang zwischen zwei grundlegenden Strömungen der modernen europäischen Malerei: dem Impressionismus und dem Expressionismus.
Gabriele Münter, Sebstbildnis, ca. 1908-09, Öl auf Leinwand, 78 x 60,5 cm Princeton University Art Museum
„Entgegen gesellschaftlicher Normen gestaltet die STURM-Künstlerin Gabriele Münter ihr Leben vollkommen unabhängig und wird Mitbegründerin einer der wichtigsten Kunstformen des 20. Jahrhunderts: des Expressionismus.“
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