Monterosso al Mare, 1924, Öl auf Leinwand, Privatbesitz (c) Pechstein, Hamburg/Tökendorf
Warum Italien? Dieser Frage widmet sich diese Wanderausstellung, die erstmals den italienischen Reisezielen deutschsprachiger Künstlerinnen und Künstler zwischen 1905 und 1933 und ihrer vielfältigen künstlerischen Produktion nachspürt.
Die Kunstschau zeigt ca. 100 Werke u. a. von Max Beckmann, Erich Heckel, Wassily Kandinsky, August Macke, Gabriele Münter, Walter Ophey, Max Pechstein, Hans Purmann und Karl Schmidt-Rottluff.
Auch wenn Anfang des 20. Jahrhunderts vielen Künstlerinnen und Künstlern Paris als wichtigstes Reiseziel galt, war das alte Sehnsuchtsland Italien keineswegs vergessen. Die Ausstellung spürt erstmals den Spuren der Künstlerinnen und Künstler der expressionistischen und neusachlichen Generationen in Italien nach.
Sei es in den Kulturstädten von Antike, Renaissance und Barock wie Florenz und Rom, wo Stipendien der Villa Romana oder Villa Massimo lockten, oder an den malerischen Orten der Amalfiküste und am Golf von Sorrent, auf Sizilien, Capri oder Ischia: Vielfältig waren die kulturellen Anregungen, überwältigend das südliche Lebensgefühl.
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14.11.2020 bis 07.03.2021 | Kulturspeicher Würzburg
13.03.2021 bis 30.05.2021 | Kunstsammlungen Zwickau
18.06.2021 bis 19.09.2021 | August-Macke-Haus Bonn
Italiensehnsucht. Auf den Spuren deutschsprachiger Künstlerinnen und Künstler 1905–1933
Kuratorin: Martina Padberg
KATALOG | Italiensehnsucht. Auf den Spuren deutschsprachiger Künstlerinnen und Künstler 1905–1933
Taschenbuch 160 Seiten mit 107 farbigen und 21 s/w Abb. Wienand (5. November 2020) Sprache : Deutsch 17.2 x 2.2 x 24.1 cm
Mit Italien als historisch aufgeladener Kulturlandschaft verbinden sich spätestens seit Goethes Reise (1786–88) südliche Sehnsuchtsbilder und Vorstellungen von unvergleichlichen europäischen Kunstschätzen, die es zu sehen gilt.
Sehnsuchtsziel und Inbegriff eines paradiesischen Arkadiens für „Nordländer“!
Allein die Fülle antiker Kunstwerke in den Kirchen, Palazzi und Museen zog wohlhabende Bildungsreisende, aber auch Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt in das Land jenseits der Alpen. In Florenz ließ sich die Kunst der Renaissance studieren, die Zauberstadt Venedig faszinierte durch ihre Lage in der Lagune und Rom beeindruckte als macht- und prachtvolles Zentrum der katholischen Weltkirche. Einsame Fischerorte an der Küste und auf den Inseln boten Freiraum für experimentelle Lebensformen jenseits der bürgerlichen Konventionen. So verbrachte das unverheiratete Künstlerpaar Wassily Kandinsky und Gabriele Münter 1905/06 kostbare Monate der Zweisamkeit in Rapallo an der ligurischen Küste.
VIDEO | Italiensehnsucht! – Statement der Kuratorin Martina Padberg
Deutsche Künstlerhäuser
Neben Paris, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur maßgeblichen lnspirationsquelle für die junge Künstlergeneration avancierte, blieb Italien ein begehrtes Reiseziel – zumal wenn dies mit einem Stipendium in den deutschen Künstlerhäusern, der Villa Romana in Florenz oder der Villa Massimo in Rom verbunden war.
Beide Einrichtungen formierten sich 1905 bzw. 1910-14 in der Hochzeit des Expressionismus, und hier bildeten sich spannende Netzwerke. So kamen Karl Schmidt-Rottluff, Helmuth Macke oder Max Peiffer Watenphul als Stipendiaten nach Rom. In der von Max Klinger erworbenen Villa Romana arbeiteten Max Beckmann, Dora Hitz, Ernst Barlach, Hans Purrmann oder Emy Roeder.
Die Suche nach einer verlorenen Einheit von Mensch, Natur und Kosmos
August Macke, Erich Heckel, Max Pechstein und Walter Ophey erkundeten vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf eigene Faust Italien. Abseits der ausgetretenen Pfade suchten sie südliches Licht, Inspiration durch verlorene Mythen und eine vermeintliche Einheit von Mensch, Natur und Kosmos – Themen und Motive, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von besonderer Aktualität waren.
In den zwanziger Jahren entwickelten sich vor allem die Amalfiküste rund um Sorrent und Positano, Capri sowie Ischia und Sizilien zu beliebten Treffpunkten. Anita Ree, Carlo Mense oder Richard Seewald ließen sich hier für Monate oder sogar Jahre nieder. Für Hans Purrmann, Werner Gilles oder Eduard Bargheer wurde Italien zu einer zweiten Heimat. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten blieben manche von ihnen als Emigranten.
Das Leben in den zum Teil noch recht unerschlossenen oder aufgegebenen Fischerorten an der Küste und auf den Inseln erlaubte den Ausbruch aus den gesellschaftlichen Regeln der Heimat und bot Raum für experimentelle Lebensformen.
Adolf Erbslöh: Positano, um 1923 Öl auf Leinwand, 94,5 x 131 cm Dauerleihgabe im Von-der-Heydt-Museum, Wuppertal
Erstmals widmet sich eine Ausstellung den Italienreisen der deutschen Künstlerinnen und Künstler zwischen 1905 und 1933: Expressionistische Dramatik und neusachliche Kühle – beide Temperaturlagen finden sich in der Auseinandersetzung mit dem Land, seinen Städten und Orten, seinen Leuten, seiner Landschaft und seinen Legenden.
Die Ausstellung mit über 100 Gemälden, Papierarbeiten, Fotografien und Skulpturen von 31 Künstlerinnen und Künstlern zwischen 1905 und 1933 macht die große Bedeutung Italiens für die deutsche Avantgarde sichtbar.
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