Ausstellungsplakat
Max Klinger (1857–1920) werden anläßlich des 100. Todestages umfassende Ausstellungen gewidmet.
Damit soll das Schaffen und Werk des sächsischen Künstlers in einen internationalen, europäischen Kontext gestellt werden. Klinger wurde maßgeblich durch seine Reisen und mehrjährigen Aufenthalte im Ausland geprägt. Insbesondere die Metropolen Paris, Wien und Rom spielten eine wichtige Rolle.
Max Klinger (1857–1920) gehört zu den eigenwilligsten Künstlerpersönlichkeiten des Symbolismus. In seinen Gemälden und Skulpturen wendet er sich von der traditionellen akademisch-idealisierenden Figurenauffassung ab, hin zu einer damals schockierenden Natürlichkeit. Mit diesem künstlerischen Ansatz trug er wesentlich zur Formulierung eines modernen Menschenbildes bei.
Angeregt von Richard Wagner, strebte Klinger die Überwindung von Gattungsgrenzen im Sinne eines Gesamtkunstwerks an, in dem Malerei, Skulptur, Architektur – möglichst auch die Musik– zu einer harmonischen Einheit verschmelzen.
Sein monumentales Beethoven-Denkmal gilt als zentrales Beispiel der spätromantischen Beethoven-Verehrung und wird zum Abschluss der Beethoven-Jubiläumsjahrs 2020 auch in Bonn zu sehen sein. Anlässlich des 100. Todestages von Max Klinger im Jahr 2020 will diese Retrospektive sein künstlerisches Schaffen einer Neubewertung unterziehen.
Katalog | Max Klinger und Europa
zum 100. Todestag des vielseitigen Künstlers Max Klinger
Gebundene Ausgabe
HIRMER PREMIUM:
312 Seiten
299 Abbildungen in Farbe
Verlag: Hirmer; Auflage: 1 (1. Juli 2020)
Sprache: Deutsch
23,6 x 30 cm
Leinen-Einband mit farbiger Bildvignette, Papierwechsel im Innenteil
Die reich bebilderte Monografie präsentiert Hauptwerke aller Gattungen und stellt sein Schaffen in einen europäischen Kontext. Seine Reisen nach Paris, seine Auseinandersetzung mit Auguste Rodin und sein intensiver Kontakt zu den Künstlern der Wiener Sezession werden ebenso beleuchtet wie die Rolle der Musik, seiner Frauen und der Athletenfiguren in seinem Werk.
Bereits in den 1880er Jahren hatte Klinger ein eigenes Atelier im Viertel Montparnasse in Paris, wo wichtige Gemälde des Frühwerks unter dem Einfluss des französischen Impressionismus entstanden. Im Jahr 1900 machte Klinger in Paris die persönliche Bekanntschaft mit Auguste Rodin, dem berühmtesten französischen Bildhauer seiner Zeit. Hieraus entspann sich eine mehrjährige Korrespondenz, in deren Folge Klinger 1904 die erste Ausstellung mit Skulpturen und Zeichnungen Rodins in Leipzig betreute, an die sich 1908 eine noch größere Ausstellung v. a. mit Zeichnungen Rodins anschloss.
Aus dieser Schau können dank großzügiger Leihgaben des Musée Rodin, Paris, zahlreiche Werke Rodins gezeigt werden. In Wien, wo Klingers „Beethoven“-Skulptur 1902 ausgestellt und triumphal gefeiert wurde, begegnete Klinger u. a. dem Werk Gustav Klimts. Auch von Gustav Klimt sind daher repräsentative Gemälde und Zeichnungen zu sehen.
Weitere Themen der Ausstellung sind die Rolle der Frau im Werk des Künstlers, Klinger und Käthe Kollwitz sowie eine Rekonstruktion der geplanten Treppenhausausmalungen im Museum der bildenden Künste Leipzig am Augustusplatz.
Museum der bildenden Künste Leipzig
Max Klinger und Europa
MdbK Leipzig | bis 18. August 2020 /// Bundeskunsthalle Bonn (16.10.2020–31.01.2021)
MO | geschlossen |
DI, DO–SO | 10–18 Uhr |
MI | 12–20 Uhr |