Peter Bialobrzeski: Bochum, 2012. Aus der Serie: "Die zweite Heimat", 2011-2016 © Peter Bialobrzeski
Peter Bialobrzeski (geb. 1961) ist einer der bekanntesten und international erfolgreichsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Seine neue Werkserie „Die zweite Heimat“ im Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg als Auftakt der neuen Ausstellungsreihe „Hamburger Helden“ gezeigt.
Insgesamt umfasst die Ausstellung „Die zweite Heimat“ 40 Farbfotografien aus den Jahren 2011 bis 2016, einen Prolog mit 15 älteren Arbeiten aus Deutschland in Farbe und S/W aus den Jahren 1983 bis 2005 sowie einige Werke aus dem Zyklus „Heimat“ (2005).
Mit dieser Kabinettausstellung wird die loser Folge die Reihe „Hamburger Helden“ (Idee und Konzept: Ingo Taubhorn) eröffnet, die sich mit herausragenden Positionen von Fotografinnen und Fotografen beschäftigt, die ihren Sitz in der Hansestadt haben und von hier aus international agieren.
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Deichtorhallen Hamburg / Haus der Photographie | bis 07. Januar 2018
PETER BIALOBRZESKI – Die zweite Heimat
Pressetext: Deichtorhallen www.deichtorhallen.de Kurator: Ingo Taubhorn
Die Werkserie „Die zweite Heimat“ ist die Fortsetzung seines Projektes „Heimat“, das erstmals 2005 publiziert wurde. Zwischen 2011 und 2016 reiste Peter Bialobrzeski dafür durch Deutschland und kam mit 30.000 Belichtungen von Orten und von Unorten zurück. Er war unterwegs in Andernach, Berlin, Bottrop, Eisenhüttenstadt, Hamburg, Hagen, Haßloch, Meißen, Frankfurt, Offenbach, Wolfsburg, vor allem aber im weiten Dazwischen, im Fremdvertrauten eben, wo sich Garagentore, Laternen und Tankstellen aneinanderreihen wie Henning Sußebach im begleitenden Buch des Verlags Hartmann Books schreibt.
Bialobrzeski unternimmt mit der Serie mehr als 30 Jahre nach Steven Shores berühmter Publikation „Uncommon Places“ den Versuch einer fotografischen Bestandsaufnahme deutscher Befindlichkeit. Er selber spricht von der „Erforschung der sozialen Oberfläche Deutschlands“.
BUCH | PETER BIALOBRZESKI.
Die zweite HeimatGebundene Ausgabe
Leinen bedruckt mit Prägung
154 Seiten
78 Bilder
Verlag: Hartmann Projects
Sprache: Englisch, Deutsch
23,8 x 1,9 x 28,8 cmSeine großartig gesehenen und komponierten Bilder und der assoziative Text von Henning Sußebach über Orte, Unorte und Erinnerungen daran verbinden sich in diesem Buch kongenial.
Peter Bialobrzeski: Magdeburg, 2012. Aus der Serie: "Die zweite Heimat", 2011-2016 © Peter Bialobrzeski
„Heimat also. Was ist das? Und wo? Darüber wird in Deutschland mal horizonterweiternd und mal hässlich gestritten. Gerade im Globalisierungszeitalter dient das Wort einigen zur Selbstfindung und anderen zur Abgrenzung. Mit dem Begriff Heimat wird Politik gemacht, Auflage generiert, Geld verdient, meist irgendetwas oder irgendjemand überhöht oder niedergemacht. Fast immer, wenn über Heimat gestritten wird, geht es um die Streitenden selbst, um ihren Blick auf die Welt und auf andere — nicht aber um das Objekt Heimat an sich“, so Buchautor Sußebach.
„Mehr als dreißig Jahre nach Stephen Shores Publikation Uncommon Places reise ich am Vorabend des 25. Jahrestags der Wiedervereinigung durch Deutschland. Ich versuche die soziale Oberfläche des Landes zu beschreiben und zu ergründen. Obschon die Architekturen in den Fotografien präsent sind, stellen sie nur einen Teil der bildnerischen Struktur dar.
Wie Walker Evans bin ich daran interessiert, fotografisch zu formulieren, wie die Gegenwart als Vergangenheit aussehen könnte. Und um noch ein Vorbild zu strapazieren: Ich möchte sehen, wie das Land in dem ich seit fünfzig Jahren lebe, aussieht, wenn ich es fotografiere.“ (Peter Bialobrzeski)
Peter Bialobrzeski: Hassloch, 2014. Aus der Serie: "Die zweite Heimat", 2011-2016 © Peter Bialobrzeski
Peter Bialobrzeski studierte Politik und Soziologie bevor er in seiner Geburtsstadt Wolfsburg als Lokalreporter arbeitete. Nach seinem Studium des Kommunikationsdesigns mit Schwerpunkt Fotografie in Essen (Folkwangschule) und London (LCP) arbeitete er zunächst für internationale Zeitschriften, bevor er Ende der 1990er Jahre begann, seine Projekte in Buchform zu publizieren.
2002 wurde Bialobrzeski als Professor für Fotografie an die Hochschule für Künste Bremen berufen. 2003 und 2010 gewann er einen World Press Photo Award. 2012 wurde er mit dem Dr. Erich Salomon Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie geehrt. Seine Bücher wurden mehrfach gewürdigt, unter anderem mit dem „Deutschen Fotobuchpreis“ sowie der Auszeichnung „Die schönsten deutschen Bücher“ der Stiftung Buchkunst. Seine Fotografien sind in Einzel- und Gruppenausstellungen auf allen fünf Kontinenten gezeigt worden und befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen. Peter Bialobrzeski lebt in Hamburg.
Deichtorhallen
BIALOBRZESKI – Die zweite Heimat
bis 07. Januar 2018
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag: 11 – 18 Uhr
Jeden 1. Donnerstag im Monat: 11 – 21 Uhr (außer an Feiertagen)