Die Ausstellung ist die erste von Peter Lindbergh selbst kuratierte Werkschau. Der 1944 geborene und in Duisburg aufgewachsene Fotograf hat zwei Jahre an der Präsentation gearbeitet und diese unmittelbar vor seinem Tod Anfang September 2019 fertiggestellt.
Lindberghs Zusammenstellung von 140 Arbeiten aus den frühen 1980er-Jahren bis in die Gegenwart ermöglicht einen eingehenden Blick auf sein umfangreiches Œuvre und lädt zum Entdecken vieler bislang unerzählter Geschichten ein. Die Ausstellung ist Lindberghs persönliches Statement zu seinem Werk.
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„Als ich meine Fotos das erste Mal an der Wand im Ausstellungsmodell gesehen habe, habe ich mich erschreckt, aber auch positiv. Es war überwältigend, auf diese Art vor Augen geführt zu bekommen, wer ich bin.“, so Lindbergh im Juni 2019 in einem Interview, das für den Ausstellungskatalog geführt wurde.
Ein Großteil der Aufnahmen wurde noch nie gezeigt; andere sind von Zeitschriften wie Vogue, Harper’s Bazaar, Interview, Rolling Stone, W Magazine oder dem Wall Street Journal in Auftrag gegeben und veröffentlicht worden.
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Kunstpalast, Düsseldorf | 5.2. - 27.9.2020 Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg | 20.06. - 01.11.2020 Hessisches Landesmuseum Darmstadt | 12.01.2021 - 18.04.2021 Museo MADRE, Neapel | 25.03 - 28.06.2021
PETER LINDBERGH – Untold Stories
Pressetext: Hessisches Landesmuseum Darmstadt
KATALOG | PETER LINDBERGH. Untold Stories
Hardcover, 320 Seiten 150 Aufnahmen Verlag: TASCHEN; Auflage: Multilingual (14. Februar 2020) Mehrsprachige Ausgabe in Deutsch, Englisch und Französisch 27,7 x 2,5 x 36,8 cm | 1,91 kg
Dieses Künstlerbuch im XL-Format enthält über 150 zum Teil unveröffenlichte Aufnahmen, die meisten im Lindbergh-typischen Schwarz-Weiß. Das vom Fotografen ausgewählte Naturpapier – ein spezielles, dünnes Blatt mit weicher, offener Oberfläche – ist ein bewusstes ästhetisches Statement Lindberghs für die Wiedergabe seiner Fotos.
Das Buch und die Ausstellung Untold Stories entwickelten sich im Laufe der zweijährigen Vorbereitung zu Herzensprojekten, die der Fotograf erst kurz vor seinem Tod fertigstellte. Gezeigt werden Fotos aus den frühen 1980er Jahren bis in die Gegenwart, die den Blick auf Lindberghs umfangreiches Oeuvre nochmal verändern und seine besondere Idee der Modefotografie deutlich machen.
Wir begegnen berühmten Lindbergh-Aufnahmen, vielen bislang noch unveröffentlichten Bildern sowie Auftragsarbeiten für Magazine wie Vogue, Harper’s Bazaar, W, Interview, Rolling Stone oder Wall Street Journal.Untold Stories ist Lindberghs persönlichstes Statement zu seinem Werk. Der Fotograf hat stets den Menschen in den Vordergrund gerückt und damit die Bildsprache von Modeaufnahmen revolutioniert. Seine Fotos machten aus Supermodels nicht nur Ikonen, sondern vor allem Frauen und verschoben die Grenze zwischen Modefotografie und zeitgenössischer Kunst.
Inspiration holte er sich vom Tanztheater, aus dem Film, insbesondere Fritz Langs Metropolis, aber genauso von den Industriebrachen seiner Heimatstadt Duisburg. In Untold Stories begegnete Lindbergh, wie er sagt, seinen Fotos nochmal gänzlich neu.
Nächtliche Straßenszenen und dramatische Settings am Hafen oder in Fabrikruinen belegen Lindberghs unnachahmliches Talent als Geschichtenerzähler. Daneben erleben wir private, fast intime Momente mit Persönlichkeiten, die in jahrelanger enger Beziehung zum Fotografen standen: Nicole Kidman, Uma Thurman, Robin Wright, Jessica Chastain, Jeanne Moreau, Naomi Campbell, Charlotte Rampling und andere.
In Lindberghs Bildern steht das Interesse am Menschen im Vordergrund. Mit seinen Werken ist es ihm gelungen, den unmittelbaren Kontext von Modefotografie und zeitgenössischer Kultur zu überschreiten und neu zu definieren.
„Durch die Ausstellung ergab sich die Möglichkeit, ausführlicher über meine Fotos in einem anderen als dem Modekontext nachzudenken. Ziel der Präsentation ist es, die Fotos zu öffnen für andere Lesarten und Perspektiven.“, betonte Lindbergh im Gespräch. „Allerdings geht es mir nicht darum zu sagen, dass meine Bilder keine Modefotografie seien, denn das wäre auch falsch. Ich bestehe auf der Definition ‚Modefotografie‘, weil für mich dieser Begriff nicht bedeutet, dass man Mode abbilden muss – die Fotografie ist viel größer als die Mode selbst, sie ist Bestandteil der Gegenwartskultur.“
Die Ausstellung besteht aus drei Teilen, wobei zwei großformatige Installationen den Rundgang rahmen und überraschende Perspektiven auf Lindberghs Schaffen eröffnen. Den Anfang macht die eigens für die Ausstellung entwickelte monumentale Installation Manifest, die eine eindringliche Einführung in Peter Lindberghs Idee von Modefotografie darstellt.
Für den Hauptteil der Präsentation hat Lindbergh die aus seiner Perspektive essenziellsten Werke seines langjährigen Œuvres arrangiert und mit ihnen experimentiert. In der Hängung legt Lindbergh immer wieder neue Geschichten frei, bleibt aber gleichzeitig seiner Sprache treu. Emblematische sowie noch nie zuvor gezeigte Arbeiten werden paarweise oder in Gruppen gezeigt und ermöglichen neue Interpretationen.
Den Abschluss der Schau stellt die Filminstallation Testament (2014) dar, die eine fast unbekannte Seite des Schaffens des deutschen Fotografen offenlegt. Der durch einen Einwegspiegel aufgenommene Film zeigt eine stumme Auseinandersetzung zwischen Lindberghs Kamera und Elmer Carroll, ein in Florida zum Tode verurteilen Mörder. Carroll betrachtet 30 Minuten lang und ohne mimische Bewegung, sein Spiegelbild. Die zum ersten Mal gezeigte Installation ergänzt die Ausstellung um eine unerwartete Bedeutungsschicht und stößt eine Debatte um Themen an, die zentral für Peter Lindbergh waren: Introspektion, Ausdruck, Empathie und Freiheit.
Die Ausstellung wird organisiert vom Kunstpalast, Düsseldorf (05.02. – 01. Juni 2020), in Kooperation mit dem Peter Lindbergh Studio, Paris. Nach der Präsentation im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg ist die Schau im Hessischen Landesmuseum, Darmstadt, sowie im MADRE in Neapel zu sehen.
DVD | Peter Lindbergh. Women’s Stories
Format: Dolby, PAL Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1) Untertitel: Deutsch, Englisch Region: Region 2 Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1 Anzahl Disks: 1 Produktionsjahr: 2019 Spieldauer: 104 Minuten
Jean Michel Vecciets PETER LINDBERGH – WOMEN’S STORIES ist ein einfühlsames Porträt, von seiner Kindheit – die geprägt war von den Spuren des 2. Weltkriegs – bis hin zu dem Künstler und Starfotografen, der bis heute von den größten Marken weltweit gebucht wird. Regie führt Jean Michel Vecchiet.
Der Dokumentarfilm PETER LINDBERGH – WOMEN’S STORIES von Jean Michel Vecchiet zeigt die außergewöhnliche Geschichte eines Mannes, der zu den größten Fotografen des 20. Jahrhunderts zählt. Neben außergewöhnlichen Einblicken in seine tägliche Arbeit erzählt der Film eine sehr persönliche und emotionale Lebensgeschichte, die grundlegende Fragen aufwirft: Wie und warum wird man zum Künstler? Woher kommt diese kreative Kraft, die jeder Logik trotzt und sich der Analyse widersetzt?
Peter Lindbergh
hat Fotogeschichte geschrieben. Mit seine Porträts von Linda Evangelista, Naomi Campbell, Tatjana Patitz, Cindy Crawford und Christy Turlington etablierte er das Supermodel-Phänomen und läutete ein neues Zeitalter von Schönheit, Mode und Weiblichkeit ein. Inspiriert vom Realismus des Fotojournalismus lehnte Lindbergh die Schönheitsstandards der Modebranche ab, einschließlich der exzessiven Retusche und der zwanghaften Perfektion. Seine Aufnahmen zeigten einen ganz neuen Typus Frau: selbstbewusst, ungeschminkt und mit Zigarette, sie zelebrieren Schönheit als ganz individuelle Qualität einer Persönlichkeit. Diese außergewöhnliche Fähigkeit hielten Lindbergh während seiner gesamten Karriere an der Spitze der internationalen Mode- und Prominentenwelt.
Seine Karriere begann Lindbergh, der mit bürgerlichem Namen Brodbeck hieß, als Schaufensterdekorateur für die Kaufhäuser Karstadt und Horten. Nach Auslandsreisen und einem Kunststudium wandte er sich 1971 der Fotografie zu. Unter dem Künstlernamen Lindbergh schloss er sich zusammen mit Helmut Newton, Guy Bourdin und Hans Feurer der Stern-Verlagsgruppe an. 1978 ging er nach Paris, wo er zunächst für die Zeitschrift Vogue, später für den The New Yorker, Vanity Fair, Allure, den Rolling Stone und andere arbeitete. Die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Vogue machte ihn zur Starfotografen.
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