SIGMAR POLKE – Wir Kleinbürger

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Sigmar Polke - Schweineschlachten, 1976

Die Hamburger Kunsthalle zeigt bis zum 31. Januar 2010 den Werkkomplex „Wir Kleinbürger!“ von Sigmar Polke. Der Titel wurde hergeleitet aus Hans Magnus Enzensbergers Essay über die Unaufhaltsamkeit des Kleinbürgertums aus dem Jahr 1976.


Die Arbeiten werden erstmals nach über dreißig Jahren wieder öffentlich gezeigt. Sie ermöglichen eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Kleinbürger-Ensemble sowie den kulturhistorischen Kontexten der 1970er Jahre.

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In drei aufeinander folgenden, sich ergänzenden Wechselausstellungen mit Akzenten auf „Clique“, „Pop“ und „Politik“ eröffnen sich immer wieder neue Zusammenhänge und unerwartete Perspektiven auf Polkes Œuvre, in welchen die Kleinbürger immer wieder neue Nachbarn bekommen.

Teil 1: Clique, 13. März 2009 bis 28. Juni 2009
Teil 2: Pop, 12. Juli 2009 bis 4. Oktober 2009
Teil 3: Politik, 16. Oktober 2009 bis 31. Januar 2010

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Kunsthalle Hamburg | bis 31. Januar 2010

SIGMAR POLKE – Wir Kleinbürger ! Die 1970er Jahre

Pressetext Kunsthalle Hamburg
Kuratoren der Ausstellung:
Dr. Dorothee Böhm und Dr. Dietmar Rübel,
In der Hamburger Kunsthalle: Dr. Petra Roettig
Sigmar Polke Wir Kleinbürger Katalog - SIGMAR POLKE - Wir Kleinbürger

KATALOG | Sigmar Polke.
Wir Kleinbürger!: Zeitgenossen und Zeitgenossinnen.
Die 1970er Jahre

Gebundene Ausgabe
472 Seiten
300 meist farb., teils ganzseit. Abb.
davon 10 Falttafeln
Chronologie
Sprache: Deutsch
27,2 x 22,4 x 4,4 cm

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Ausgehend von der Bilderserie „Wir Kleinbürger! Zeitgenossen und Zeitgenossinnen“ gewährt das Buch erstmals Einblick in die gesamte, bislang von der Kunstgeschichte vernachlässigte Produktion Polkes in den 1970er Jahren. Zeichnung und Malerei sowie Film und Fotografie führen in Verbindung mit dokumentarischen Materialien und Bildvorlagen die mediale Bandbreite des damaligen Schaffens vor Augen.

Das Buch bietet ein Panorama der von Hippietum, Proto-Punk, Frauenbewegung und Terrorismus geprägten BRD, es zeigt einen völlig neuen Sigmar Polke: Zu entdecken ist ein Polke im Plural.

Einführende Beiträge stellen die einzelnen Blätter der Kleinbürger in den Kontext ihrer Entstehung. Texte von Beatrice von Bismarck, Bice Curiger, Diedrich Diederichsen,Walter Grasskamp, Wolfgang Kemp oder Viktoria Schmidt-Linsenhoff setzen sich mit dem Kontext von Künstlergemeinschaften, psychedelischer Kultur, Fotografie oder den Erzählstrukturen der Bilderserie auseinander, gefolgt von Schriften Sigmar Polkes und Texten von Kritikern und Schriftstellern aus den 1970er Jahren, etwa Hans Magnus Enzensbergers Essay Von der Unaufhaltsamkeit des Kleinbürgertums, dem die Werkgruppe ihren Titel verdankt.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine vergessene, erst kürzlich wieder zusammengeführte Werkgruppe aus den Jahren 1974-1976: Wir Kleinbürger – Zeitgenossen und Zeitgenossinnen.

Das zehnteilige Ensemble außergewöhnlich großformatiger Arbeiten auf Papier nimmt durch die einzigartige Vielfalt von Figuren, Spuren, Zeichen und Zitaten aus populären Bildwelten einen zentralen Stellenwert im Œuvre des Künstlers ein: Hier vermischen sich Anklänge an den so genannten Kapitalistischen Realismus der 1960er Jahre mit Vorläufern der chemischen und optischen Farbexperimente der 1980er sowie den seit Mitte der 1990er Jahre verstärkt verhandelten politischen Themen. So entsteht ein Panorama von Kunst und Alltag der durch Hippie-Kultur, die neue Frauenbewegung und Terrorismus geprägten BRD.

Ausgehend von der Kleinbürger-Serie gewährt die Ausstellung erstmals Einblick in die gesamte, bislang von der Kunstgeschichte vernachlässigte, künstlerische Produktion Sigmar Polkes in den 1970er Jahren. Film und Photographie ebenso wie Zeichnung und Malerei führen in Verbindung mit dokumentarischen Materialien und Bildvorlagen nicht nur die mediale Bandbreite seines Schaffens vor Augen, sondern zeigen einen völlig neuen, da lange unbeachteten Polke zwischen Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll.

„Sigmar Polke. Das wußte jeder, das ist der Mann der 70er Jahre“
[ Martin Kippenberger ]

Viele dieser Werke entstanden auf einem niederrheinischen Bauernhof — dem Gaspelshof bei Willich —, wo immer wieder auch andere Künstler arbeiteten und Freunde zu Gast waren. Polke pflegte ebenso enge Kontakte zur Köln-Düsseldorfer wie zur Berner und Züricher Kunstszene. Er war außerdem Professor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.

Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist daher Polkes Kollaborationen gewidmet: In Schlüsselwerken von Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern — Katharina Sieverding, Achim Duchow, Candida Höfer und vielen mehr — werden zeittypische Tendenzen zu gemeinsamem Arbeiten und Leben ebenso sichtbar, wie jeweils individuelle Auseinandersetzungen mit unter den Künstlerinnen und Künstlern kursierenden Themen der Zeit.

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