August Macke (1887-1914) - Seiltänzer, 1914, Detail
Öl auf Leinwand, 82 x 60 cm
Bonn, Städtische Kunstsammlungen
August Macke, einer der bedeutendsten deutschen Expressionisten am Beginn des 20. Jahrhunderts, war einer der ersten Maler, der im Ersten Weltkrieg mit gerade einmal 27 Jahren schon Ende September 1914 gefallen ist. Nach dem Krieg wurde von seiner Frau Elisabeth, um einem schnellen Vergessen sogleich entgegenzuwirken, aus dem Nachlass des Künstlers eine „August Macke Gedächtnis-Ausstellung“ mit über 160 Werken organisiert, die im Herbst 1920 auch im Museum Wiesbaden gastierte. Anlässlich dieser vor exakt 100 Jahren durchgeführten umfassenden Retrospektive präsentiert das Museum Wiesbaden in enger Kooperation mit dem Kunstmuseum Bonn August Macke in all seiner Vielfältigkeit.
In der Ausstellung wird Mackes stilistische Entwicklung nachvollziehbar: Ausgehend vom impulsiven Impressionismus eines Lovis Corinth, der kurzzeitig in Berlin sein Lehrer war, trug er durch seine Begegnung mit dem Fauvismus und Futurismus in Paris (Henri Matisse, Robert Delaunay) und die Zugehörigkeit zur 1911 in München gegründeten Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ um Wassily Kandinsky und Franz Marc einen entscheidenden Beitrag zum künstlerischen Aufbruch nach der Jahrhundertwende bei.
1910 kehrt er vom Tegernsee, wo er im Umland Münchens lebte, zurück nach Bonn. Dort entfaltete er aufgrund seiner mannigfaltigen Erfahrungen und seinem intuitiven Gespür für Farben große Wirkung auf die hiesige Kunstszene, etwa als Initiator der „Ausstellung Rheinischer Expressionismus“ im Jahr 1913. Nur ein Jahr zuvor hatte ihm die für die Entwicklung der Avantgarde bedeutende Galerie Thannhauser in München die erste Einzelausstellung ausgerichtet.
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Museum Wiesbaden | bis 09. Mai 2021
August MACKE | Paradies! Paradies?
Pressetext: Museum Wiesbaden | https://museum-wiesbaden.de/august-macke
KATALOG | AUGUST MACKE.
Paradies! Paradies?Gebundene Ausgabe
mit Schutzumschlag
192 Seiten
155 Farb- und 5 SW-Abbildungen
Michael Imhof Verlag
Sprache : Deutsch
22.8 x 2.7 x 27.1 cmIm Katalog wird die stilistische Entwicklung des Künstlers in all seiner Vielfältigkeit nachvollziehbar.
Die Wiesbadener Ausstellung beleuchtet anhand sorgfältig ausgewählter Beispiele alle Schaffensphasen August Mackes.
Darüber hinaus werden zudem die Medien vorgestellt, in welchen der Künstler tätig war — vom Gemälde über die Zeichnung zur Druckgrafik bis hin zu den atmosphärischen Aquarellen, die vom Thuner See in der Schweiz stammen oder während der berühmten Reise mit Paul Klee und Louis Moilliet im afrikanisch-orientalischen Tunis (April 1914) entstanden waren.
August Macke - Badende Frauen (Entwurf für Weberei), 1913.
Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein
Seine bildkünstlerischen Gattungen waren durch und durch klassischer Natur: Landschaft, Stillleben und Porträt. Ein besonderes Augenmerk der Werkschau liegt auf dem positivistischen Menschenbild des Künstlers, das sich nicht nur in seiner Aktkunst offenbart, sondern auch und gerade in seinen vielen Darstellungen des Menschen in der Natur oder dem modischen Flaneur, der sich in den Schaufenstern der Großstadt prismatisch gebrochen schillernd spiegelt.
Beschlossen wird die 80 Werke umfassende Retrospektive mit Beispielen seiner abstrakten Kunst und angewandten Entwürfen sowie Arbeiten der Maler, die er von Bonn aus im Rheinland — darunter etwa Heinrich Campendonk oder Heinrich Nauen — inspirierte.
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
August MACKE | Paradies! Paradies?
Ausstellung bis 09. Mai 2021
Öffnungszeiten
Di 10 – 20 Uhr
Mi 10 – 17 Uhr
Do 10 – 20 Uhr
Fr 10 – 17 Uhr
Sa/So 10 – 18 UhrEintritt 10,-Euro
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt