Camille Monet mit Kind im Garten, 1875 | LEINWANDDRUCK kaufen
Anonyme Schenkung zum Gedächtnis von Mr. und Mrs. Edwin S. Webster,
Inv. Nr. 1976.833, Boston, Museum of Fine Arts
Öl auf Leinwand, 55,3 × 64,7 cm
Im Herbst 2018 zeigt die ALBERTINA die erste umfassende Präsentation von Claude Monet (1840–1926) seit über 20 Jahren in Österreich. Die Ausstellung spannt den Bogen von seinen ersten vorimpressionistischen Werken bis hin zu seinen allerletzten Gemälden, die in seinem Garten in Giverny entstanden sind. Die Retrospektive ist mit 100 Gemälden von über 40 Leihgebern aus der ganzen Welt bestückt.
Claude Monet steht wie kein anderer für die Malerei des Impressionismus. Der französische „Meister des Lichts“ war ein zentraler Wegbereiter der Malerei im 20. Jahrhundert. Er malte am Meer, an der Steilküste der Normandie und an den Ufern der Seine. Die Wasseroberflächen seiner Bilder reflektieren die leuchtenden Farben üppiger Vegetation im Sommer und den geheimnisvoll grau und blau gefrierenden Dunst seiner Landschaften im Winter.
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Monets Licht und Farben wechseln auf der Leinwand mit der sich stets verändernden Natur und mit der Vielfalt an atmosphärischen Eindrücken, die der Maler vor den Motiven empfindet. Um sie in ihrer Erscheinungsvielfalt zu erfassen, malt er viele seiner Motive in Serien.
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VIDEO | Kurator Heinz Widauer über Monets wunderbaren Garten in Giverny, der ihm bis zuletzt als Vorbild für seine großen Seerosen-Bilder diente.
Dem bislang wenig untersuchten Farbkonzept und Claude Monets leidenschaftlicher Auseinandersetzung mit der Pflanzen- und Wasserwelt im Garten seines Landhauses in Giverny widmet sich die Albertina in einer großen, monografischen Ausstellung.
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Albertina, Wien | bis 06. Januar 2019
CLAUDE MONET. Die Welt im Fluss
Pressetext: Albertina, Wien | www.albertina.at
Kurator: Heinz Widauer
KATALOG | Claude Monet. Die Welt im Fluss
Gebundene Ausgabe Hardcover 272 Seiten 140 Abbildungen in Farbe Sprache: Deutsch 28,5 x 24,5 cm
Claude Monet steht wie kein anderer für die Malerei des Impressionismus. Der Band beleuchtet Monets Werdegang vom Realismus über den Impressionismus bis hin zu einer Malweise, bei der sich die Farben und das Licht allmählich vom Gegenstand lösen. Im Fokus stehen sein bislang wenig untersuchtes Farbkonzept und seine leidenschaftliche Auseinandersetzung mit Motiven seines Gartens in Giverny.
Anhand von 100 Gemälden reisen die Ausstellungsbesucher_innen auf den Spuren des bedeutendsten Impressionisten die Seine entlang und halten an seinen Lebensstationen inne: in Paris, wo Monet das moderne, pulsierende Leben mit flimmerndem Licht einfing; in Argenteuil, wo er Natur und Technik miteinander in Einklang brachte; in Vétheuil, wohin er sich angesichts seiner prekären finanziellen und familiären Situation in die Einsamkeit zurückzog, um sich allein der unberührten und ursprünglichen Natur zu widmen; und schließlich in Giverny, wo er zu einem neuen ästhetischen Konzept fand, das den Impressionismus aus seiner Krise führte und der modernen Malerei den Weg bereitete.
Mit seinem Spätwerk bereitet Monet erst nach seinem Tod der Malerei des abstrakten Expressionismus den Boden.
VIDEO | Darko Jakovljevic für die ARD
„Skizzenhaft! Unleserlich! Halbfertig!“ – die Kunstkritik war alles andere als begeistert, als Claude Monet Ende der 1860er Jahre dem Realismus abschwor.
Er malte wie kein anderer seiner Zeitgenossen: schnell, am Ort des Geschehens, direkt vor dem Motiv. Und er bezog seine Motive und Themen nicht aus der Geschichte, der Mythologie oder der Literatur, sondern aus seiner unmittelbaren Gegenwart. Damit erteilte Monet der akademischen Malerei eine radikale Absage, was für die Kunstkritik und das Publikum seiner Zeit nicht zu verkraften war.
Seine Kunst wird in Anlehnung an den Titel seines Bildes „Impression soleil levant“ zunächst spöttisch als Impressionismus bezeichnet, später zum Namensgeber für die berühmte Stilrichtung.
Wasser als Inspirationsquelle
Anhand von 100 Gemälden reisen die Ausstellungsbesucher_innen auf den Spuren des bedeutendsten Impressionisten die Seine entlang und halten an seinen Lebensstationen inne: in Paris, wo Monet das moderne, pulsierende Leben mit flimmerndem Licht einfing; in Argenteuil, wo er Natur und Technik miteinander in Einklang brachte; in Vétheuil, wohin er sich angesichts seiner prekären finanziellen und familiären Situation in die Einsamkeit zurückzog, um sich allein der unberührten und ursprünglichen Natur zu widmen; und schließlich in Giverny, wo er zu einem neuen ästhetischen Konzept fand, das den Impressionismus aus seiner Krise führte und der modernen Malerei den Weg bereitete.
Der Fluss steht zudem für die vielen Aspekte, die Monets Schaffen ausmachen: die fließende Welt des japanischen Farbholzschnitts, der Monet beeinflusst hat; das Ineinanderfließen von Wasser, Dunst, Nebel, Schnee und Eis; die sich mit Wetter und Licht verändernden Farben; die Spiegelungen auf der Wasseroberfläche.
Die Besucher_innen begleiten Monet auch an die Küsten von Normandie und Bretagne, nach London und Norwegen; sei es, um seine Anfänge in Le Havre und seine wiederholten Besuche an der Atlantikküste nachzuempfinden; sei es, um mit dem Künstler Orte aufzusuchen, die ihm neue Inspirationen für seine Malerei versprachen.
Monet ist fünfzig Jahre alt, als sich endlich die ersten Erfolge einstellen. Dabei ist er für seine Freunde von Beginn an das unangefochtene Haupt des „Impressionismus“, jener Bewegung, die ihre Abspaltung vom offiziellen Salon selbstbewusst unter ihrem Spottnamen inszeniert. Noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird Monet zu einer lebenden Legende und als Gigant verehrt und gefeiert.
Bis heute erklärt sich Monets ungebrochene Popularität damit, dass vielen seine Malerei als die letzte allgemein verständliche Ausdrucksform der Kunst gilt. Zu leicht vergisst man über ihrer scheinbaren Selbstverständlichkeit, wie sehr sie die Sehgewohnheiten von Generationen verändert hat. Monet bringt das Licht auf die Leinwand und erteilt der akademischen Malerei eine radikale Absage: Die zufällig wirkenden Bildausschnitte, der skizzenhafte Pinselstrich und das Fixieren eines flüchtigen Augenblicks widersprechen der Vorstellung eines vollendeten, fertigen Bildes. Monet entnimmt die Motive seiner Kunst nicht der Vergangenheit, sondern findet sie in seiner unmittelbaren Gegenwart.
Als Zeitgenosse hält er das lärmende Treiben auf den modernen Boulevards fest, den bescheidenen Zauber der Pariser Vororte mit ihren Fabrikschloten, Brücken und der sonntäglichen Freizeitstimmung an den Ufern der Seine. Die wechselnden Lichtstimmungen malt der große Freilichtmaler unmittelbar vor Ort, nicht in der Quarantänestation des Ateliers.
VIDEO | Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder und die Welt von Monet
PRESSESCHAU
Flucht in die Flüchtigkeit der Welt
Anne Katrin Fessler für Der Standard | Artikel lesen
„Die Intensität von Monets Farbgewalt am Original zu erleben gehört zu den exklusivsten Seherfahrungen, die man machen kann. Das würden Kalenderblattauskenner womöglich bestreiten.
Als „Farbe, die auf Stein wächst“, beschrieb etwa Malewitsch, quasi Hohepriester der russischen Abstraktion, sein Monet’sches Erweckungserlebnis. Langer, ruhiger Fluss Versucht ist man aber schon, den Titel der Schau insgeheim auf „Die Welt ist ein langer, ruhiger Fluss“ abzuändern. Denn private wie staatliche Krisen lassen sich in den Bildern des Meisters nicht ablesen. Weder gibt es Indizien für den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, bei dem Elsass und Lothringen verloren wurden, den Tod seiner ersten Frau Camille oder seine Geldnöte noch für den Ersten Weltkrieg und den Tod seiner zweiten Frau Alice und seines Sohnes Jean. Die bruchlose Reihe seiner Lichtlandschaften wirkt so, als hätte das alles gar nicht stattgefunden.“
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