MARTIN KIPPENBERGER – Bitteschön Dankeschön

Bundeskunsthalle, Bonn | bis 16. Februar 2020
martin kippenberger MK 1035 700 - MARTIN KIPPENBERGER - Bitteschön Dankeschön
Martin Kippenberger - Ohne Titel, 1981, Ausschnitt
(aus der Serie Lieber Maler, male mir)
Acryl auf Leinwand, Private Collection

Die Ausstellung spiegelt mit gut 360 Arbeiten Werke aus allen Schaffensperioden und den meisten Medien. Die außergewöhnliche Produktion Martin Kippenbergers in all ihren Facetten und Medien – von der Malerei über die Skulptur und Installationen bis hin zu Zeichnungen, Collagen, Editionen, Künstlerbüchern und Plakaten wird sichtbar gemacht.


Martin Kippenberger (1953–1997) war einer der vielseitigsten und wichtigsten deutschen Künstler seiner Generation. Wie kein anderer verkörpert seine Person das Bild des ‚typischen Künstlers‘. Wie kein anderer lebte er eine untrennbare Symbiose von Leben und Kunstproduktion – intensiv, exzessiv mit allen persönlichen Konsequenzen.

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Alle seine Arbeiten sind im weiteren Sinne Selbstporträts und sagen etwas über ihn, seine Zeit und sein Umfeld aus. Auf den ersten Blick spiegeln sie einen unbekümmerten Dilettantismus, den er jedoch wohl durchdacht, augenzwinkernd und strategisch einsetzte.


VIDEO | Kosmos Kippenberger – Der Film zur Ausstellung „Bitteschön Dankeschön“

Sein Arbeiten sind komplex und gründen in einer permanenten Befragung seines Selbst, er scheut dabei nicht vor Brüchen oder einem gänzlichen Scheitern zurück.

Kippenbergers Werk ist geprägt von überbordender, manchmal grenzüberschreitender Kreativität, großer Empathie sowie inhaltlicher und formaler Diversität. Ernsthaftigkeit, Pathos und Humor sind die Pole seiner Arbeit, seine Werktitel oft die mitgelieferten Schlüssel.

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Bundeskunsthalle, Bonn | bis 16. Februar 2020

MARTIN KIPPENBERGER – Bitteschön Dankeschön

Eine Retrospektive

Pressetext: Bundeskunsthalle, Bonn
Kuratorin: Susanne Kleine
kippenberger katalog 600 - MARTIN KIPPENBERGER - Bitteschön Dankeschön

KATALOG | MARTIN KIPPENBERGER.
Bitteschön Dankeschön

Pappbilderbuch, Hardcover
288 Seiten
mit 450 farbigen Abbildungen
Verlag: Snoeck
Sprache: Deutsch/Englisch
24 x 3 x 30,5 cm

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Der Fokus der Publikation liegt auf der Rolle des Imaginären: Untersucht wird sowohl der Einfluss des Imaginären auf Kirchners Oeuvre als auch Kirchners Gestaltung von selbstgeschaffenen, konstruierten Rückzugsorten. Es werden sowohl künstlerische als auch kunsthandwerkliche Erzeugnisse Kirchners präsentiert; neben Gemälden werden Skulpturen, Druckgrafiken, Zeichnungen, Skizzenbücher und Textilarbeiten gezeigt.


«Ich will Einfluß nehmen, darauf, wie über diese Zeit debattiert wird.» [ Martin Kippenberger ]

Kippenbergers Aktivitäten umfassten auch Schauspielern, Performen, Ausstellungsmachen, Organisieren und Schreiben. Zu seinem reichen Œuvre gehören Musik, Fotografien, Zeichnungen, Plakate, Collagen, Multiples, Editionen, Künstlerbücher, Gemälde, Skulpturen und raumgreifende Installationen.

Gefühl für den öffentlichen Auftritt war ebenso eine wichtige Werkstrategie wie sein gut funktionierendes Netzwerk. Seine Kunst eignet an, sie zitiert und dekonstruiert, bevor sie Neues konstruiert.
Kippenbergers Arbeit basiert auf einer guten Kenntnis der Kultur- und Zeitgeschichte und einer präzisen Beobachtung des alltäglichen Lebens. Konstant greift er aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik und (Pop-)Kultur auf.

„Ich will Einfluss nehmen, darauf, wie über diese Zeit debattiert wird“, sagt Martin Kippenberger über seine Strategie.

Konstant greift er aktuelle Themen aus Gesellschaft, Politik und (Pop-)Kultur auf. Ebenso reflektiert er Themen und Traditionen der bildenden Kunst. Sein Facettenreichtum, das selbstverständliche, scheinbar beliebige, unkonventionelle, humorvolle Spiel mit Formen und Inhalten stellen ihn zudem in eine dadaistische Tradition – man denke etwa an Kurt Schwitters’ Ursonate und seinen parodierenden Umgang mit Sprache.

Und ich arbeite daran, dass die Leute sagen können: Kippenberger war gute Laune!“ so der Künstler über sich selbst.


VIDEO | Martin Kippenberger. Bitteschön Dankeschön – Behind the Art

Kippenbergers künstlerische Gesten spiegeln nur auf den ersten Blick einen unbekümmerten Dilettantismus, den er jedoch wohl durchdacht und strategisch eingesetzt hat. Sein Werk ist geprägt von überbordender Kreativität, großer Empathie sowie inhaltlicher und formaler Diversität.

Er war ein Meister des Auslotens und Zusammenfügens und kombinierte z.B. banale Motive wie ein Ei mit philosophischen Verweisen – Irritationen, Provokation, Neugier und Leidenschaft prägen sein Werk. Seine intuitive Intelligenz eröffnet viele und manchmal kontroverse Interpretationsmöglichkeiten: Sie fordert, sein Werk als ein Ganzes, als ein Netzwerk wahrzunehmen.

In seinen wechselnden Rollen erschuf und veränderte sich Kippenberger als Künstler und hinterfragte Identifikationen und Autorschaft. So beauftragte er zum Beispiel einen Plakatmaler eine Werkserie mit dem Titel Lieber Maler, male mir anzufertigen, was ungewöhnlich und außerhalb jeder Norm war.

Pointiert setzt er Sprache ein und intensiviert damit die narrativen Komponenten seiner Werke. Seine Titel liefern meistens den Schlüssel zu den Themen, so zitiert auch die Ausstellung den Titel eines seiner Werke und bildet Martin Kippenbergers Haltung des permanenten Gebens und Nehmens, des Input und Output vortrefflich ab.

Die Ausstellung selbst spiegelt seine außergewöhnliche Produktivität, präsentiert Werke aus allen Schaffensperioden und den meisten Medien und öffnet so die Rezeption und Diskussion für die heutige Zeit.


PRESSESCHAU

Ein Künstler, der Witz hatte

Susanne Kippenberger im Gespräch mit Nicole Dittmer | für Deutschlandfunk Kultur

AUDIO | Beitrag anhören


Diese heftige Dabeiseinsgier

Georg Imdahl für die FAZ | Artikel lesen

„Die Bonner Retrospektive fällt dichter und draufgängerischer aus als die jüngeren Werküberblicke in Berlin, Düsseldorf und London. Von ihr bleibt der Eindruck eines nach sich selbst gierenden Malers, der immer hundert Prozent gab. Weshalb einem auch fast alle Arbeiten wie Selbstzeugnisse vorkommen können – als Allegorien eines ebenso selbstkritischen wie übermütigen Künstlerdaseins.“


bis 16. Februar 2020

ÖFFNUNGSZEITEN

Dienstag und Mittwoch 10 bis 21 Uhr
Donnerstag bis Sonntag 10 bis 19 Uhr
Feiertags 10 bis 19 Uhr
Montags geschlossen

Eintritt
regulär / ermäßigt 10 € / 6,50 €
Eintritt frei für alle Besucher/-innen bis einschließlich 18 Jahre und für Geflüchtete.


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