Hannah Höch (1889-1978): Entartet, 1969, Collage, 34,3 cm x 40,6 cm © Berliner Sparkasse, Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn 2015
Die Kunsthalle Mannheim zeigt 2016 eine Ausstellung über das Werk von Hannah Höch nach 1945. Es ist die erste umfassende Retrospektive ihres nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffenen Werks.
Zu entdecken gibt es im Werk von Hannah Höch viel, umfasst es doch von 1916 bis 1979 über 60 Schaffensjahre. Gleichwohl wurde die Künstlerin nach dem Zweiten Weltkrieg fast ausschließlich als Grande Dame des Dadaismus rezipiert. Diese einseitige Konzentration auf das dadaistische Werk der 1920er Jahre prägt bis heute das Bild von der Künstlerin – und verstellt den Blick auf das nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffene Werk.
Der revolutionäre Weltentwurf von Dada als grundlegende Idee ihres Oeuvres wird in der Ausstellung ebenso thematisiert wie die Vielfalt des Werks und die Collage, die von der Künstlerin 1918 als eigenständiges, wirkungsintensives Medium in die Bildende Kunst eingeführt wurde und lebenslang ihre wichtigste Ausdrucksform blieb. Legendär ist ihre Collage „Entartet“ mit einer silbern schimmernden Korsage und spitzen Kegelbrüsten: als Inkarnation von Verführung und Verderben nur eine leere Hülle, von Fliegen umschwärmt und ohne Kopf.
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Kunsthalle, Mannheim | bis 14. August 2016
Hannah Höch. Revolutionärin der Kunst
Das Werk nach 1945
Pressetext: Kunsthalle Mannheim www.kunsthalle-mannheim.de Kuratorinnen: Inge Herold und Karoline Hille
Mit der Konzentration auf das Werk von Hannah Höch nach 1945 würdigt die Kunsthalle Mannheim den Wert ihres gesamten Schaffens und unterstreicht die zentrale Stellung der Künstlerin im Gefüge der Moderne wie des 20. Jahrhunderts.
Die Ausstellung versteht sich sowohl als substantieller Beitrag zum Werk von Hannah Höch als auch zum Jubiläumsjahr der internationalen Dada-Bewegung, die vor 100 Jahren 1916 in Zürich begründet wurde.
Als „Revolutionärin der Kunst“ zählt sie zu den zentralen Figuren, die die emanzipatorische Kunst der Avantgarden der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der zweiten Hälfte verknüpfen. Eine revolutionäre, vom rebellischen Dada-Bewusstsein durchdrungene künstlerische Haltung prägte ihr Leben und Schaffen. Mit der Fortführung ihres Werks wird Höch nach 1945 zu einer maßgeblichen Wegbereiterin für den Aufbruch einer jungen Künstlergeneration, die in den 1960er Jahren an das utopisch-revolutionäre Potential von 1918 anknüpfte.
Die Kuratorinnen Dr. Inge Herold und Dr. Karoline Hille zeigen rund 150 Exponate, gegliedert in acht Themenkomplexen. Darunter finden sich auch Werke, die bisher noch nie ausgestellt waren.
KATALOG | Hannah Höch.
Revolutionärin der Kunst.
Das Werk nach 1945Gebundene Ausgabe
Hardcover mit gestanztem Schutzumschlag
240 Seiten
über 220 Abbildungen
Verlag: Edition Braus
Sprache: Deutsch
23,5 x 3 x 26,6 cmDen acht Kapiteln des Kataloges „Hannah Höch. Revolutionärin der Kunst“ entsprechen die Themenkomplexe der Ausstellung:
1. „Impression. Stadt“: Leben in den großen Städten
2. „Wenn die Düfte blühen…“: Paradiesgärtlein und Horrorvegetation
3. „Weltbrand“: Terrorjahre des Naziregimes
4. „Loch im Himmel“: Kosmische Abenteuer
5. „Ich bin ein armes Tier“: Auf der dunklen Seite
6. „Schöner Erdgeist“: Hohe Schule der Ironie
7. „Das ewig Weibliche“: Gnadenlos vorgeführt
8. „Schwebende Formen“: Abstrakt, klassisch, zeitlos
Die Ausstellung in Mannheim versteht sich sowohl als substantieller Beitrag zum Werk von Hannah Höch als auch zum Jubiläumsjahr der internationalen Dada-Bewegung, die vor 100 Jahren 1916 in Zürich begründet wurde.
Die Dada: Wie Frauen Dada prägten
Dada gilt als eine der ersten Kunstrichtungen, in der Frauen als eigenständige Kunstschaffende von einem breiteren Publikum überhaupt wahrgenommen wurden. Dennoch sind nur wenige der damals künstlerisch tätigen Frauen heute noch bekannt. Die Meisterin der Fotomontage Hannah Höch, die abstrakte Künstlerin Sophie Taeuber-Arp, die Malerin Suzanne Duchamp, die Dichterin Emmy Hennings, die Stummfilmdiva Musidora, die Tänzerin Valeska Gert – sie und viele weitere Künstlerinnen wirkten bei Dada mit.
BUCH | Die Dada
Gebundene Ausgabe
164 Seiten
11 farbige Abbildungen
46 sw Abbildungen
Verlag: Scheidegger & Spiess
Sprache: Deutsch
17,4 x 2 x 24,6 cmAm Beispiel einiger Künstlerinnen wie der Performerin Elsa von Freytag-Loringhoven, der Schriftstellerin Céline Arnauld oder der Malerin Angelika Hoerle macht das Buch deutlich, wie deren Werk das ihrer männlichen Kollegen beeinflusste.Erstmals wird in diesem Buch der Beitrag der Frauen an Dada umfassend und in seiner ganzen Vielfalt dargestellt. Es porträtiert die Malerinnen, Literatinnen, Tänzerinnen, Musikerinnen, Verlegerinnen und Mäzeninnen, welche die avantgardistische Bewegung mitprägten.
Nachgegangen wird auch der Frage, weshalb diese Frauen wieder in Vergessenheit gerieten, während Dada – und viele der männlichen Künstler – als Begriff und als Kunstbewegung bis heute allgegenwärtig blieb.
Hannah Höch
Das Werk vor 1945
Sie gilt als eine der bedeutendsten deutschen Künstlerinnen der klassischen Moderne und zählt als „Revolutionärin der Kunst“ zu den zentralen Figuren, die die emanzipatorische Kunst der Avantgarden der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der zweiten Hälfte verknüpften. Die progressive, vom rebellischen Dada-Bewusstsein durchdrungene künstlerische Haltung prägten ihr Leben und Schaffen.
Hannah Höch.
Die zwanziger Jahre.
Kunst. Liebe. FreundschaftTaschenbuch
112 Seiten
65 Abbildungen
Verlag: Edition Braus
Sprache: Deutsch
19,2 x 1,7 x 26,6 cmDas Buch umfasst von 1918 bis 1933 die Jahre der künstlerischen Selbstfindung und Reife. Vor der schillernden Folie der Weimarer Republik entfalten sich das leidenschaftliche Lebens- und Kunstabenteuer einer engagierten Zeitgenossin und überaus kreativen Künstlerin wie auch das einer ganzen Generation.
Hannah Höch (1889-1978) hat sie alle verewigt in ihren Fotomontagen, mit federleichter Ironie oder gnadenlos seziert: Kapitalisten und Revolutionäre, starke Männer und schöne Frauen. Hybride Zwitterwesen und groteske Körper bevölkern ihren Bilderkosmos ebenso wie Gesichter voll dunkler Melancholie.
In dem 1918 von ihr entwickelten Collage-Prinzip fand sie dafür ein kongeniales Medium. Stets aber hat Hannah Höch die größte Freiheit für sich reklamiert und auf der Vielfalt des Werks beharrt. Sie war nicht nur die einzige Frau im Berliner Club Dada, sondern hat die Avantgarde-Bewegung aktiv mitgestaltet.
Kunsthalle Mannheim
HANNAH HÖCH – Revolutionärin der Kunst
bis 14. August 2016
Öffnungszeiten:
11 bis 18 Uhr, Mi 11–20 Uhr, Mo geschlossenEintrittspreise:
Erwachsene 9 € / erm. 6 €Kunsthalle für alle:
Freier Eintritt jeden 1. Mittwoch im Monat ganztägig
& jeden Mittwoch 18–20 Uhr
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