Mit rund 120 Werken geht die Sonderausstellung des Kunstmuseums Stuttgart bis zum 7. April 2013 der Frage nach, was die Neue Sachlichkeit auszeichnet und wie vielfältig dieser Begriff seit den 1920er Jahren verwendet und interpretiert wird. Otto Dix nimmt innerhalb dieser vieldeutigen Stilrichtung eine zentrale Position ein.
Die Neue Sachlichkeit ist Gegenstand aktueller Ausstellungen und Forschungsprojekte in Dresden, Mannheim und Böblingen. In Stuttgart untersucht das Kunstmuseum ausgehend von seiner bedeutenden Sammlung an Werken von Otto Dix die Neue Sachlichkeit als wichtige künstlerische Sprache der Moderne. Selbstbewusst nimmt Dix eine der großen Strömungen der Kunst im 20. Jahrhundert für sich in Anspruch:
»Die Neue Sachlichkeit, das habe ich erfunden.«
Der unerbittliche Realismus seines Werks bildet dabei den Kern einer Haltung zwischen Groteske und Klassizismus, zu der sich einige der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts bekannten.
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Kunstmuseum Stuttgart | 10. November 2012 - 7. April 2013
Das Auge der Welt. Otto Dix und die Neue Sachlichkeit
Die dramatischste Zeit des 20. Jahrhunderts im Spiegel der Werke von Otto Dix und den Malern der Neuen Sachlichkeit
Die Publikation beleuchtet die Neue Sachlichkeit erstmals vor dem Hintergrund der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus. Dix’ Werke, das Schlüsselbild Großstadt-Triptychon (1928/29), seine großartigen psychologisierenden Porträts und nicht zuletzt die versteckt symbolischen Landschaften seiner Jahre am Bodensee, bilden dabei den Ausgangspunkt der Betrachtung.
Sie werden in Beziehung zu Arbeiten von George Grosz, Rudolf Schlichter oder Christian Schad gesetzt, um so einen neuen Blick auf dieses zentrale Kapitel deutscher Kunstgeschichte zu werfen.
Mit rund 120 Werken geht die Sonderschau der Frage nach, was die Neue Sachlichkeit auszeichnet und wie vielfältig dieser Begriff seit den 1920er Jahren verwendet und interpretiert wird. Ihre Formensprache machten sich damals konservative wie progressive Künstler zu eigen. Otto Dix nimmt innerhalb dieser vieldeutigen Stilrichtung eine zentrale Position ein.
In seinem Werk lassen sich sowohl klassizistische als auch gesellschaftskritische Tendenzen finden. Mit seinen Porträts sowie drastischen Gesellschafts- und Kriegsbildern schuf er wichtige Beispiele der neuen Ästhetik, mit der er kritisch und karikierend auf die Zustände in der Weimarer Republik reagierte.
Dix, der sich selbst stets als unpolitisch bezeichnete, ging es dabei nur begrenzt um eine Veränderung der prekären Verhältnisse. Vielmehr war er sich der Aufsehen erregenden Wirkung seiner Kriegsbilder und Bordellszenen bewusst und setzte sie für sein künstlerisches Fortkommen gezielt ein:
»Entweder werde ich berühmt oder berüchtigt.«
Dieser Ambivalenz in Dix’ Werk zwischen Bürgerschreck und Porträtmaler-Karriere geht die Ausstellung anhand ausgewählter Themen wie Krieg und Gesellschaftskritik nach. Auch nach 1933 führte Otto Dix den Stil der Neuen Sachlichkeit besonders in seinen Landschaftsbildern fort.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem direkten Vergleich zwischen Otto Dix und Künstlern wie Christian Schad, George Grosz, Rudolf Schlichter, Franz Radziwill, Werner Peiner, Georg Scholz und Franz Lenk, der die Unterschiede in der Reaktion auf die nationalsozialistische Ästhetik und Kunstpolitik sichtbar macht..
Künstler Otto Dix, Volker Böhringer, Fritz Burmann, Carl Grossberg, George Grosz, Kurt Günther, Heinrich Hoerle, Carl Hofer, Karl Hubbuch, Alexander Kanoldt, Wilhelm Lachnit, Franz Lenk, Werner Peiner, Franz Radziwill, Irena Rüther-Rabinowicz, Christian Schad, Rudolf Schlichter, Wilhelm Schnarrenberger, Georg Scholz, Georg Schrimpf, Paul Segieth, Gert Heinrich Wollheim
VIDEO | Ausstellungsfilm Kunstmuseum Stuttgart, 2012
PRESSESCHAU
Das Auge der Welt
Christian Gampert für DEUTSCHLANDRADIO Kultur | Beitrag lesen
Diese Ausstellung singt nicht unbedingt ein Loblied auf Otto Dix. Obwohl – oder gerade weil – die Dix-Gemälde vor allem der 1920er-Jahre zum Kernbestand des Stuttgarter Kunstmuseums zählen, stellt man den Kriegs- und Großstadtmaler nun auf den Prüfstand – und fragt: Wie hielt er es denn mit der Politik? Oder überhaupt mit dem Mitgefühl für andere?
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