„ZERO-Manifest1“ von Gruppe ZERO - Klaus Schrenk (Hrsg.):
Aufbrüche. Manifeste, Manifestationen.
Positionen in der bildenden Kunst zu Beginn der 60er Jahre in Berlin, Düsseldorf und München.
DuMont, Köln 1984, ISBN 3-7701-1675-5 S. 184.
Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons
Über 50 Jahre nach Gründung der ZERO-Bewegung widmet sich die Ausstellung sowohl den ersten Gründungskünstlern Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker, den ZERO nahestehenden internationalen Künstlern wie Yves Klein und Lucio Fontana, als auch den in Vergessenheit geratenen Künstlern wie Hermann Goepfert, Oskar Holweck oder Hans Salentin.
Die ausgewählten 40 Künstler, darunter 11 Positionen aus Deutschland, verbindet der formale und konzeptionelle Bezug zu den Ideen der ZERO-Gründer. Zum ersten Mal werden in großem Umfang Hauptwerke der internationalen Bewegung von 1957 bis 1967 zusammen gezeigt. Gleichzeitig präsentiert die ZERO Foundation in Berlin mit rund 200 Werken die bisher umfassendste ZERO-Ausstellung seit Bestehen der Bewegung.
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„Otto Piene vermerkte zum Namen ZERO: „Zero als Titel war das Ergebnis monatelanger Suche, schließlich aber fast zufällig gefunden. Wir verstanden von Anfang an Zero als Namen für eine Zone des Schweigens und neuer Möglichkeiten, nicht als Ausdruck des Nihilismus oder einen Dada-ähnlichen Gag. Wir dachten an das [sic!] Countdown vor dem Raketenstart — Zero ist die unmeßbare Zone, in der ein alter Zustand in einen unbekannten neuen übergeht …
ZERO war eine Düsseldorfer Künstlergruppe, die am 24. April 1958 von Heinz Mack und Otto Piene offiziell gegründet wurde. Im Jahr 1961 kam Günther Uecker hinzu. Mack und Piene sahen die Nachkriegskunst „mit einem Übermaß an Ballast befrachtet“. Die Künstler suchten einen neuen Anfang, eine „Stunde Null“, die von der Vergangenheit unbelastet sein sollte. Sie wollten dem aufgezwungenen Drama des Zweiten Weltkriegs und seinen Gräueln eine reinere, heilere Welt entgegensetzen, indem sie in der Alternative zu den alten Kunstwertigkeiten, die sie im Informel und im Tachismus der Nachkriegszeit repräsentiert fanden, eine hoffnungsvolle und idealistische Lebensauffassung sahen.
ZERO bezeichnete eine Phase des Schweigens und der Stille, eine Zwischenzone, in der ein alter Zustand in einen neuen übergeht. Die Mitglieder erzeugten mit ihren lichtkinetischen Objekten, die mit ihrem Licht und ihrer Kinetik in den Raum greifen und diesen miteinbeziehen, eine neue puristische Ästhetik, die in der Erscheinung zwischen Bild und Skulptur anzusiedeln ist. Die Gruppe löste sich 1966 auf, nachdem sich die künstlerischen und biografischen Wege ihrer Mitglieder getrennt hatten.“
[ via wikipedia ***
| Lizenziert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 CC BY-SA 3.0. ]
„Manchmal bleiben die wirklichen Revolutionen in der Kunst unsichtbar, bis sie längst vergangen sind, doch die unterirdischen Schockwellen können sich über Generationen fortsetzen.“ Daniel Birnbaum, ZERO aus heutiger Sicht, 2014
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Martin Gropius Bau, Berlin | bis 8. Juni 2015
Stedelijk Museum, Amsterdam | 4 Juli — 8 November 2015 | Let us explore the stars
ZERO
Die internationale Kunstbewegung der 50er und 60er Jahre
Broschiert 560 Seiten mit 954 farb. Abb. Verlag: König, Walther Sprache: Deutsch 25 x 25 cm
Über 50 Jahre nach ihrer Gründung wird das Werk und Wirken der internationalen ZERO-Bewegung mit dieser umfassenden Publikation auf spektakuläre Weise gewürdigt. Erstmals werden die zentralen Werke und Protagonisten der zwischen 1958 und 1966 aktiven Bewegung im Rahmen eines großzügigen Überblicks zusammen gezeigt.
Neben einer reich illustrierten chronologischen Dokumentation der Ausstellungen, Aktionen und Publikationen und wissenschaftlichen Texten zu zentralen ZERO-Themen bilden die 45 Künstler-Portfolios mit großformatigen Werkabbildungen, Künstlerportraits und erstmals übersetzten Künstlertexten einen weiteren Schwerpunkt der Publikation. Die Portfolios gehen neben den ersten Gründungsmitgliedern Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker sowie bekannten Künstlern wie Yves Klein oder Lucio Fontana auch auf weniger bekannte Künstler der Bewegung ein, wie Hermann Goepfert, Oskar Holweck oder Hans Salentin.
Ergänzt wird der Band durch ein durchgehend illustriertes Werkverzeichnis sowie den Reprint einer Bibliographie von Herman de Vries von 1964.
Inhaltsverzeichnis
Rendevouz einer vergessenen Avantgarde ( Dirk Pörschmann, Margriet Schavemaker ) Wanderzirkus ZERO ( Thekla Zell ) „ZERO geht übrigens um die Welt!!“ ( Antoon Melissen ) Die Neudefinition des Bildes ( Francesca Pola ) Vom Manifest zur Manifestation ( Johan Pas ) Performing ZERO ( Margriet Schavemaker ) Ins Gelingen verliebt ( Dirk Pörschmann ) ZERO heute ( Daniel Birnbaum im Gespräch mit Mattijs Visser ) Die Entstehung der Gruppe „Zero“ ( Otto Piene ) Zone ZERO, Werkkatalog, Hermann de Vries Bibliographie, Ausgewählte Bibliographie, Quellennachweise
Die Idee eines absoluten Neubeginns der Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg fand viele begeisterte Anhänger. Eine neu gewonnene Freiheit im Hinblick auf Materialien führte dazu, dass die Themen Licht, Raum, Bewegung, Reflexion, Vibration, Struktur und Farbe heterogene Formen annahmen. Die Ausstellung zeigt wie Licht in Medien wie Malerei, kinetischer Kunst, Installationen, Performances, Filmen und Publikationen eingesetzt wurde.
Im Rahmen der Ausstellung wird das öffentliche Begleitprogramm DYNAMO — neben der ästhetischen Erfahrung mit den ZERO-Werken in der Ausstellung — einen synästhetischen Zugang zu Kunst und Kultur bieten. Ein wissenschaftliches Symposium, gemeinsam mit der Akademie der Künste konzipiert, wird von sinnlichâ€ästhetischen Programmen mit Musik, Film, Tanz und Poesie flankiert. Die Zeitung DYNAMO read mit Beiträgen von Künstlern, Theoretikern, Architekten und Musikern schlägt eine Brücke von der Nachkriegsavantgarde in unsere Zeit.
Teilnehmende Künstler sind u.a. Bernard Aubertin (F), Hermann Bartels†(D), Pol Bury†(B), Enrico Castellani (I), Gianni Colombo†(I), Lucio Fontana†(I), Hermann Goepfert†(D), Gotthard Graubner †(D), Hans Haacke (D), Oskar Holweck†(D), Yves Klein†(F), Yayoi Kusama (JP), Adolf Luther†(D), Heinz Mack (D), Piero Manzoni†(I), Almir Mavignier (BRA), Christian Megert (CH), Henk Peeters†(NL), Otto Piene†(D), Uli Pohl (D), Hans Salentin†(D), Jan Schoonhoven†(NL), Jésus Rafael Soto†(VEN), Jean Tinguely†(CH), Günther Uecker (D), Jef Verheyen†(B), Herman de Vries (NL), Nanda Vigo (I)
„Erst seit wenigen Jahren ist ZERO dabei, sich zu einer festen Größe in der internationalen Kunstgeschichtsschreibung zu entwickeln, obwohl die Bewegung ihren künstlerischen Zenit bereits vor über einem halben Jahrhundertüberschritten hat. Wieso dauerte es so lange, bis ZERO in den Kanon der Kunst des 20. Jahrhunderts aufgenommen wurde, und warum wird dies gerade im beginnenden 21. Jahrhundert nachgeholt? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, muss man den Ära selbst richten und sich die Frage stellen, was ZERO eigentlich war?“
„In einer Zeit, in der der Konsum immer bizarrere Formen annahm, in der die politischen Spannungen zwischen den Supermächten immer heftiger wurden und das drohende Weltenende im Atomtod einen dunklen Hedonismus beförderte, wurden in der Kunst Pinsel gegen Flammenwerfer und Meißel gegen Sprengstoff getauscht: Otto Pienes Gemälde „Red fire flower“ bekam seine Form durch den Einsatz von Feuer, Arman begann, mit Dynamit zu gestalten: Er sprengte Kühlschränke in die Luft und stellte die Reste aus, was man als Konsumkritik lesen konnte, aber auch als eine Freude an Beschleunigung und Exzess, an allem, was laut ist und extrem und glitzernd und entflammend und metamorphotisch, wie ein bizarres, vom Meer angespültes Stück Strandgut, dessen Torsionen und Brüche und Risse von extremen Energien erzählen.“
Phänomenen der Natur, Licht und Schatten
Carsten Probst für den Deutschlandfunk | Beitrag lesen
„ZEROs Ziel ist ein Spiel mit der Flüchtigkeit, der Endlichkeit der Eindrücke — gegen einen bürgerlich-heroischen Kunstbegriff des einsamen Genies gerichtet, der in Deutschland spätestens nach der Wiedervereinigung eine etwas unvermutete Renaissance erfahren hat. Und gerade das verhilft ZERO bis heute zur Relevanz. Im Kampf der Kunstauffassungen steht ZERO — Pathos hin oder her — für heitere Bescheidenheit, sowohl der Künstler als auf beim Publikum.“
Aus der Leere wollten sie Neues schaffen
Barbara Wiegand für Deutschlandradio Kultur | Beitrag lesen
„Leuchtende Skulpturen, flackernde Konstruktionen, sie machen die Strahlkraft dieser Ausstellung aus – genauso wie die vielen unscheinbareren Dinge. Die kleinen Erhebungen auf einer sonst weißen Leinwand, die zum faszinierenden Zentrum eines Nichts werden. Die Streifen und Quadrate als Wandbemusterung, die das Auge des Betrachters mit vibrierenden Effekten verwirren. So entfaltet ZERO gerade in dieser Reduziertheit bis heute eine faszinierende Wirkung. Und es wundert nicht, dass sie in diesen Zeiten des Umbruchs und der Krise ein Revival erlebt. Es ist das Verdienst der Ausstellungsmacher, diese Faszination jenseits des Hypes zu vermitteln.“
Stunde Null – Die Kunstbewegung ZERO
Die Düsseldorfer Avantgardegruppe ZERO gilt als eine der bedeutendsten Kunstbewegungen der Nachkriegszeit. Ästhetisch wie ideologisch wollten Künstler wie Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker bei Null beginnen. Die puristische Ästhetik ihrer Werke revolutionierte das moderne Selbstverständnis der Kunst. Der vorliegende Dokumentarfilm spürt dem Geist von ZERO nach (Arte Edition)
Für die Kunst in Deutschland begann 1958 die Zukunft. Die Dokumentation STUNDE NULL Die Kunstbewegung ZERO widmet sich der von Heinz Mack und Otto Piene gegründeten, bedeutendsten Avantgardebewegung nach dem Zweiten Weltkrieg, die nicht nur einen neuen Umgang mit der Kunst und ihren Materialien propagierte, sondern das Verhältnis der Kunst zur Welt gänzlich auf eine neue Stufe hob.
Im Film erinnern sich Otto Piene, der dafür eines seiner letzten großen Interviews gab, Günther Uecker und Heinz Mack an die Anfänge, erste Ideen und frühe Mitstreiter: Die ZERO-Künstler, die haben sich sehr früh auf dieser Welt getroffen. Nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in Paris, oder in Mailand oder in London (Heinz Mack). Außerdem bewerten Historiker die ZERO-Bewegung. Der Film selbst taucht in das ZERO-typische Spiel mit den Elementen Feuer, Luft und Licht ein. Der Kreis schließt sich mit einer überraschenden Erkenntnis aus der aktuellen Kunstszene: ZERO lebt.
Im Sommer 2014 schlug Otto Piene vor, drei große Luftskulpturen über dem Dach der Neuen Berliner Nationalgalerie in den Himmel aufsteigen zu lassen. Die Filmemacher Anna Pflüger und Marcel Kolvenbach konnten Piene bei der Durchführung der Aktion begleiten und mit ihm ein letztes großes Interview über sein Gesamtwerk führen. Kurz darauf verstarb der Künstler im Alter von 86 Jahren.
Martin-Gropius-Bau
ZERO – Let us explore the stars
bis 8. Juni 2015
Öffnungszeiten MI bis MO 10:00—19:00 DI geschlossen
Eintritt Einzelticket € 11 / ermäßigt € 8 Gruppen (ab 5 Personen) p. P. € 8 Eintritt frei bis 16 Jahre
[*** Seite „ZERO“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Bearbeitungsstand: 22. März 2015, 23:55 UTC. Abgerufen: 9. April 2015, 09:41 UTC]
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