Das Hessische Landesmuseum Darmstadt zeigt den Maler Max Liebermann zum ersten Mal umfassend im internationalen Kontext und zeichnet mit rund 120 Gemälden seine vielschichtigen Verbindungen zu den verschiedenen künstlerischen Zentren in Europa nach. Max Liebermann war ein Erneuerer der Malerei und er malte kompromisslos das, was er als Forderung der Kunst seiner Zeit verstand.
Was die Ausstellung »Ich. Max Liebermann – Ein europäischer Künstler« so kostbar macht, ist nicht allein die Vielzahl der gezeigten Werke, sondern die hohe Qualität, die sich in ihren Stücken manifestiert. Dies ist zahlreichen Leihgeber*innen zu verdanken, wie u.a. Nationalgalerie Berlin, Musée d’Orsay Paris, Kunstmuseum Den Haag, Teylers Museum Haarlem, Musée des Beaux-Art Dijon, der Kunststiftung Kurt und Barbara Alten Ascona und zahlreichen deutschen Sammlungen.
Die Kunstschau präsentiert ausgewählte Werke Liebermanns neben denen seiner Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen europäischen Kunstzentren. Die Werkauswahl zeigt, wie sehr sich die Kunstschaffenden dieser Epoche über die Grenzen hinweg ausgetauscht und beeinflusst haben und wie sehr Liebermanns Erfolg durch seine Auseinandersetzung mit der Kunst anderer Länder bedingt war.
Liebermann hinterfragte während seiner künstlerischen Schaffensphase immer wieder das Verhältnis seiner eigenen Kultur zu anderen. Seine Werke illustrieren seine Begegnungen mit der deutschen, niederländischen und französischen Malerei.
Die Ausstellung im Hessischen Landesmuseum Darmstadt ermöglicht eine direkte Gegenüberstellung Liebermanns mit seinen Vorbildern Camille Corot, Jean-François Millet, Éduard Manet, Claude Monet, Camille Pissarro und niederländischen Künstlern des 17. Jahrhunderts wie Rembrandt, van Rijn oder Frans Hals.
Landesmuseum Darmstadt 07.10.2021 – 09.01.2022
Kunstpalast, Düsseldorf
03.02. – 08.05.2022
Ich. Max Liebermann
Ein europäischer Künstler
Pressetext: Landesmuseum Darmstadt | www.hlmd.de Kurator: Martin Faass
KATALOG | Ich. Max Liebermann. Ein europäischer Künstler
Gebundene Ausgabe 180 Seiten 147 meist farbige Abbildungen Herausgeber: Sandstein Sprache: Deutsch 23.9 x 2.2 x 27.8 cm
Als treibende Kraft der deutschen Kunst des neunzehnten Jahrhunderts war Max Liebermann mit ganz Europa vernetzt und galt als verbindendes Glied, der die deutsche mit der französischen und holländischen Kunst auf eindrucksvollem Wege vereinte. Die Ausstellung thematisiert Liebermanns Auseinandersetzung mit seinen Vorbildern, zu denen unter anderem Jean-François Millet und Rembrandt van Rijn gehören, und ermöglicht eine direkte Gegenüberstellung zu ihnen.
Er hat den Realismus beeinflusst, den deutschen Impressionismus geprägt und die deutsche Kunst maßgeblich bestimmt. Aber wer war er wirklich? Wie wurde aus dem streng erzogenen Sohn einer großbürgerlichen Familie der Maler des einfachen bäuerlichen Lebens, als stünde ihm sonst nichts näher? Wie wurde aus dem angefeindeten Realisten schließlich der Meister des deutschen Impressionismus und damit einer der bedeutendsten Akteure der deutschen Kunst? Max Liebermann war ein Erneuerer der Malerei und er malte kompromisslos das, was er als Forderung der Kunst seiner Zeit verstand.
Eine Ausstellung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt in Kooperation mit dem Kunstpalast, Düsseldorf.
„Es gibt genau besehen nichts Ideenloseres als Liebermanns Malerei – und das ist keine abschätzige Beobachtung. Die Bravour, mit der der Maler die Suggestionen der darstellenden Künste vor den Zumutungen der formzerstörenden Moderne bewahrt hat, verdient allen Respekt. Lebenswelt ist in diesem Werk immer intakte Menschenwelt, großes sinnliches Einverständnis mit der gesellschaftlichen Wohlfahrt, wie sie das maskuline Subjekt der wilhelminischen Epoche vor Augen hatte.“
Max Liebermann revolutionierte die Kunst in Deutschland.
Nach dem Vorbild französischer Impressionisten wurde er zum Pionier der modernen Malerei. Dabei eckte der Berliner im etablierten Kunstbetrieb ausgangs des 19. Jahrhunderts zunächst permanent an. Bilder wie „Die Netzflickerinnen“ oder „Die Gänserupferinnen“ galten damals als „Schmutzmalerei“.
Die offizielle Kunstpolitik setzte bis dahin auf Gemälde von Schlachten, auf heroische Darstellungen oder biblische Themen. Liebermann aber malte die Welt ungeschönt, so wie er sie sah – auch den tristen Alltag hart arbeitender Menschen.
VIDEO | Max Liebermann. Der Weg in die Moderne« Dokumentarfilm von Susanne Brand, ARTE/NDR 2019, 52 Min.
Ein Film über das wechselvolle Leben des Ausnahmekünstlers Max Liebermann: Der Berliner fand seine Inspiration in den Werken französischer Impressionisten und revolutionierte die deutsche Kunst. Er wurde zum Pionier der modernen Malerei in Deutschland. Doch zunächst eckte der jüdische Künstler im etablierten Kunstbetrieb des 19. Jahrhunderts permanent an. Denn Liebermann malte die Welt, wie er sie sah: ungeschönt.
Inspiriert von Künstlern in Paris und Barbizon baute Liebermann französische Einflüsse in seine Malerei ein. Ab Mitte der 1880er Jahre wurden seine Bilder positiver aufgenommen. Die Hamburger Kunsthalle und ihr erster Direktor Alfred Lichtwark verhalfen ihm schließlich zum Durchbruch. „Die Netzflickerinnen“ wurden Liebermanns erstes Bild, das in einem Museum ausgestellt wurde. Fortan avancierte er zum Auftragsmaler für die Kunsthalle, selbst beeindruckt von der Hansestadt, ihrer Eleganz und insbesondere der Architektur der Elbvillen.
Anfang des 20. Jahrhunderts ließ er seine eigene Villa am Berliner Wannsee bauen, wo er sich mit seiner Familie zurückzog. Dort, in seinem im wahrsten Sinne des Wortes „malerischen“ Garten, entstand sein Spätwerk, seine berühmten Blumenbilder. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, erhielt Liebermann Arbeitsverbot, er starb 1935.
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