Félix Vallotton - La Blanche et la Noire (Die Weiße und die Schwarze), 1913,
Öl auf Leinwand, Hahnloser/Jaeggli Stiftung, Winterthur,
Foto: Reto Pedrini, Zürich
Die Ausstellung »Aufbruch Flora« präsentiert rund 100 Gemälde und Skulpturen von 15 Künstlern aus der historischen Sammlung Hahnloser. In der Überzeugung, dass man am Puls der Zeit leben müsse, trug das Schweizer Ehepaar Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler zwischen 1906 und 1936 eine umfangreiche Sammlung postimpressionistischer Kunst zusammen.
Von van Gogh bis Cézanne, von Manet bis Vallotton, von Manguin bis Renoir sind darin nahezu alle großen Vorreiter der künstlerischen Moderne vertreten. Schwerpunkte der einzigartigen Kollektion liegen bei den Nabis-Künstlern Félix Vallotton, Pierre Bonnard und Édouard Vuillard sowie den Fauves um Henri Matisse.
Durch ihre Werke und den freundschaftlichen Austausch, der Künstler und Sammler verband, wurde die Villa Flora, das Wohnhaus der Hahnlosers in Winterthur, zu einem Ort der Einheit von Kunst und Leben und des Aufbruchs in die Moderne. Ihre Strahlkraft wirkte sich über die Grenzen des privaten Mäzenatentums hinaus befruchtend auf das öffentliche Sammeln aus.
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Staatsgalerie Stuttgart | bis 18. Juni 2017
Aufbruch FLORA
Meisterwerke aus der Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler
Gebundene Ausgabe 100 Seiten 128 farbige Abbildungen Verlag: Sandstein Sprache: Deutsch 22,5 x 1,5 x 29,2 cm
Maler wie Pierre Bonnard, Ferdinand Hodler, Félix Vallotton, Édouard Vuillard, Henri Matisse und erst recht deren Vorgänger Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Édouard Manet und Odilon Redon haben mit ihren Werken die Kunst ihrer eigenen Zeit und der nachfolgenden Generationen geprägt.
Von ihnen allen gelangten in den Jahren 1906 bis 1936 repräsentative Werke in die Winterthurer Sammlung Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler. Das Sammlerpaar hat nicht nur die Werke dieser Künstler erworben und in ihrem Haus, der Villa Flora, ausgestellt; sie waren ihnen auch freundschaftlich verbunden, sie setzten sich in Wort und Tat für sie ein und machten ihr Schaffen weit über die Grenzen ihrer Stadt hinaus bekannt. So wirkte sich ihr privates Engagement auch auf das öffentliche Sammeln befruchtend aus. Stets war die Villa Flora ein Haus im Aufbruch.
Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler folgten ihrer Maxime: „Il faut vivre son temps“ (Man muss in seiner Zeit leben). Dementsprechend interessierten und engagierten sie sich zuerst für die Künstler ihrer eigenen Generation. Nach den Schweizer Malern Giovanni Giacometti und Ferdinand Hodler gelangten bald bedeutende Arbeiten von Bonnard, Vallotton, Vuillard oder Matisse, etwas später von deren Anregern van Gogh, Toulouse-Lautrec, Redon, Cézanne und Manet in ihre Sammlung.
Dabei stand das Ehepaar mit vielen der Künstler im lebhaften Austausch und revolutionierte zusammen mit Gleichgesinnten den Umgang mit zeitgenössischer Kunst in Winterthur. Nicht zuletzt gaben die Hahnlosers auch dem Kunstverein Winterthur wichtige Anstöße: Nun wurde auch jene Kunst debattiert, die mit ihrer Ausrichtung nach Paris, dem Kraftfeld der damaligen Kunstszene, am Puls der Zeit stand.
Für die Ausstellung »Aufbruch Flora« wird eine repräsentative Auswahl von rund 100 Gemälden und Skulpturen von insgesamt 15 Künstlern für die Staatsgalerie Stuttgart zusammengestellt. Die Schwerpunkte widerspiegeln die Höhepunkte der einzigartigen Sammlung und liegen bei den NabisKünstlern Pierre Bonnard, Félix Vallotton und Édouard Vuillard sowie bei den Fauves um Henri Matisse. Darüber hinaus erwarten den Besucher Meisterwerke von Vincent van Gogh, Édouard Manet, Paul Cézanne, Auguste Renoir, Odilon Redon und Auguste Rodin.
Die Leihgaben stammen aus der 1980 von den Nachkommen des Sammlerpaars gegründeten Hahnloser/Jaeggli Stiftung, von bedeutenden Schweizer Museen sowie von privaten Leihgebern.
VIDEO | VILLA FLORA - Ihre Sammler, ihre Künstler [ Trailer ]
Ein Dokumentarfilm von Nathalie David über die Villa Flora in Winterthur
Hedy und Arthur Hahnloser sammelten die Kunst der „Nabis‘“, einer Künstlergruppe des Post-Impressionismus, lange bevor diese Ruhm erlangten. Sie fuhren öfters nach Paris und kauften dort die Werke. So brachten sie die Kunst von Bonnard, Vuillard, Vallotton und anderen in die Schweiz, als die Moderne dort noch umstritten war.
Die Nabis-Werke fanden in der Villa Flora in Winterthur ihre ganz eigene Heimat. Der Architekt Rittmeyer hatte das Haus eigens für Arthur und Hedy entworfen und ausgebaut und schon bald bedeckten Gemälde die handgemachten Tapeten und schmückten Skulpturen den extra dafür angelegten Garten.
Die Sammler öffneten den Künstlern ihre Türen, die Künstler verbrachten die Sommer dort und die Villa Flora Haus wurde zu einem Gesamtkunstwerk. 1995 wurde die Villa Flora zu einem kleinen Kunstmuseum mit einer exquisiten Sammlung der Nabis und Fauves.
Nachdem das Museum Villa Flora im April 2014 wegen rigorosen Sparmaßnahmen der Stadt Winterthur seine Türen vorübergehend schließen musste, reist die Sammlung und ist erstmals im Ausland zu sehen: Nach der Hamburger Kunsthalle, dem Pariser Musée Marmottan Monet und dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) ist sie nun in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen.
An allen Gastorten wurde eine Verbindung zum Sammlungsbestand hergestellt, nirgends aber so direkt wie in Stuttgart: Hier werden zehn Werke aus der Staatsgalerie in die Ausstellung verwoben. Im unmittelbaren räumlichen Nebeneinander der Meisterwerke aus der privaten wie der öffentlichen Sammlung ergeben sich unerwartet neue und belebende Dialogmöglichkeiten.
Das temporäre Hinzutreten der privaten Sammlung wird so zum Anlass, auch neues Licht auf die wechselvolle Sammlungsgeschichte der Staatsgalerie zu werfen, die nach den ersten Ankäufen französischer Impressionisten und Postimpressionisten im frühen 20. Jahrhundert erst im sogenannten „Stuttgarter Museumswunder“ Ende der 1950er-Jahre einen „zweiten Aufbruch“ erleben durfte.
Zudem ergeben sich zwischen der Privatsammlung aus der Schweiz und der öffentlichen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart spannende sammlungsgeschichtliche Parallelen: So tätigte die Staatsgalerie beispielsweise bereits 1908 die deutschlandweit ersten Ankäufe von Werken Ferdinand Hodlers.
Ab August 2017 finden die Werke aus der Villa Flora als Dauerleihgabe für die nächsten 15 Jahre eine neue Bleibe im Kunstmuseum Bern.
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