Die Ausstellung »I Got Rhythm. Kunst und Jazz seit 1920« zeigt anhand herausragender Künstler wie Otto Dix, Piet Mondrian, Jackson Pollock, Andy Warhol, K.R.H. Sonderborg, A.R. Penck und Jean-Michel Basquiat, wie der Jazz das 20. Jahrhundert hindurch eine bemerkenswerte Rezeption in der Kunst hervorgerufen hat. Und noch in der Gegenwart finden sich zahlreiche Belege dafür, dass der Jazz künstlerische Prozesse, Ideen und Produktionen beeinflussen.140 Kunstwerke, überwiegend Gemälde, aber auch Filme, LP-Covers, Objekte und Assemblagen, sind in der Ausstellung zu sehen.
In einem Parcours von den 1920er-Jahren bis heute werden die engen Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen Jazz und der Bildenden Kunst dargestellt. Präsentiert werden vielfältige künstlerische Auseinandersetzungen mit Jazz, angefangen von Gemälden der klassischen Moderne über Werke der europäischen und amerikanischen Nachkriegsabstraktion bis hin zu Installationen und Videos der Gegenwart.
Begleitend zu den Exponaten vermitteln Hörstationen mit ausgewählten Musikbeispielen einen Überblick über die Geschichte des Jazz im 20. und 21. Jahrhundert.
Der Jazz aus den USA eroberte in den 1920er- und 1930er-Jahren die Tanzsäle und Ballhäuser, Bars und Cafés, Varietés und Kinos in Europa im Sturm. Die neue Musik war das erste Pop-Phänomen, war Pop vor Pop und begeisterte die Bohème und das wohl situierte Großbürgertum genauso wie Jugendliche und Intellektuelle.
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Kunstmuseum Stuttgart | bis 6. März 2016
I Got Rhythm. Kunst und Jazz seit 1920
Pressetext: Kunstmuseum Stuttgart
Kuratoren: Ulrike Groos, Sven Beckstette und Markus Müller
Gebundene Ausgabe, Pappband 288 Seiten 190 farbige Abbildungen Prestel Verlag Sprache: Deutsch, English 26,9 x 26,7 x 2,8 cm
Der Katalog zeigt anhand herausragender Beispiele von Künstlern wie Otto Dix, Max Beckmann, Marlene Dumas, Piet Mondrian, Jackson Pollock, Verena Loewensberg, Romare Bearden, Andy Warhol, K.R.H. Sonderbrog, A.R. Penck und Jean-Michel Basquiat, wie der Jazz das 20. Jahrhundert hindurch eine bemerkenswerte Rezeption in der Kunst hervorgerufen hat. Präsentiert werden Gemälde der klassischen Moderne und Werke der europäischen und amerikanischen Nachkriegsabstraktion sowie Installationen und Videos der Gegenwart.
Aufgrund seiner weiten Verbreitung lässt sich der Jazz als erstes Pop-Phänomen bezeichnen. Er begeisterte Bohème und Großbürgertum genauso wie Jugendliche und Intellektuelle. Zugleich wurde Jazz als die erste eigenständige Kulturleistung der Vereinigten Staaten überhaupt wahrgenommen. Und nicht zuletzt galt er als authentisches Zeichen für den Beginn afroamerikanischer Emanzipation.
Dass der Jazz auch die Kunst des 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflusst hat, legt die große Sonderausstellung »I Got Rhythm. Kunst und Jazz seit 1920« dar. Tatsächlich zeigt sich hier zum ersten Mal die Verbindung zwischen populärer Kultur und Kunst. Künstler wie Otto Dix, Max Beckmann, Paul Colin, Adolf Loos, Piet Mondrian und Henri Matisse bezogen sich auf modische Tänze, bestimmte Lieder oder Stars des Jazz-Zeitalters wie Josephine Baker, die zur Ikone der Moderne avancierte.
Bis in die 1950er- und 1960er-Jahre hinein war der Jazz Synonym für populäre Musik und immer stärker auch intellektuelle kritische Praxis. Bebop und Abstraktion verkörperten Modernismus und das westliche Freiheitsparadigma. Jackson Pollock hörte im Atelier tage- und nächtelang nur Jazz. Andy Warhol entwarf Plattencover für berühmte Labels. Auf der anderen Seite des Atlantiks veranstaltete K.R.H. Sonderborg gemeinsam mit Jazzmusikern malerische Aktionen. Wie sich anhand von Künstlerinnen und Künstlern wie JeanMichel Basquiat, Marlene Dumas, Stan Douglas, Rashid Johnson und Kara Walker sehen lässt, finden sich bis heute zahlreiche Belege dafür, dass der Jazz unmittelbar Prozesse in der bildenden Kunst beeinflusst und weiter beeinflussen wird.
In der Ausstellung «I Got Rhythm – Kunst und Jazz seit 1920» im Stuttgarter Kunstmuseum hängt Overstreets Gemälde «Strange Fruit» an prominenter Stelle. Es führt in die Thematik «Jazz und Rassendiskriminierung» ein. Der Titel des Gemäldes bezieht sich auf den gleichnamigen Song der Jazzsängerin Billie Holiday, der vom Lynchmord an einem Afroamerikaner berichtet, dessen Füsse gespenstisch von links oben ins Bild baumeln. Jazz war in seinen besten Momenten oft auch Anklage und Protest, ein Schrei gegen Unrecht, rassistische Gewalt und Unterdrückung.
Die Ausstellung erzählt von der plötzlichen Beschleunigung im Maschinenzeitalter, vom Rhythmus der neuen Musik und von ihren Freiheitsversprechen. Jazz ist der Soundtrack zur Befreiung der Körper.
„Weil er als Sinnbild der Freiheit galt, hat der Jazz entsprechende Ablehnung bei den Nationalsozialisten hervorgerufen. Da galt Jazz wie Zwölftonmusik und moderne Musik als entartet. Auch das wollen wir in der Ausstellung zeigen, dass einerseits Jazz als jüdisch diffamiert wurde, was natürlich zeigt, wie verquer die Rassenideologie der Nazis war.“ [ Sven Beckstette, Kurator der Stuttgarter Ausstellung ]
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