Im Herbst 2017 widmet das Kunsthistorische Museum diesem Protagonisten der Europäischen Malerei eine prachtvolle Ausstellung. Der Wiener Bestand wird dabei mit zahlreichen internationalen Leihgaben zu einem spektakulären Ensemble vereint. Das einzigartige Vorhaben macht Rubens‘ Werk in Zeichnungen, Ölskizzen, Tafelbildern sowie großformatigen Leinwänden erfahrbar.
Inhaltlich steht die Kreativität des Malers im Mittelpunkt: Rubens verstand es wie kaum ein Zweiter, für sein eigenes Schaffen die Werke anderer Künstler zu nutzen. Jener Dialog mit Kunstwerken seiner berühmten Vorgänger und Zeitgenossen beschäftige Rubens zeitlebens und prägt sein fünfzigjähriges Schaffen. Stets unterzog der Maler die eigenen Kompositionen immer neuen Wandlungen. Gerade solchen Rückgriffen aber verdanken Rubens Werke häufig ihre moderne und dynamische Erscheinung. Solche Beziehungen sind oft erst auf den zweiten Blick erkennbar: Jetzt kann der Besucher diese, zuweilen überraschenden Perspektiven in einer Ausstellung einnehmen und nachvollziehen.
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Das Vorhaben wird neben Rubens daher auch Skulpturen aus Antike und Renaissance sowie die Kunst großer Meister wie Tizian oder Caravaggio präsentieren, an deren Beispiel Rubens seine eigenwilligen und radikal neuen Bildformeln entwickelte.
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Kunsthistorisches Museum Wien | bis 21.Januar 2018
Städel Museum, Frankfurt | 08. Februar bis 03. Juni 2018
PETER PAUL RUBENS – Kraft der Verwandlung
Pressetext: Kunsthistorisches Museum Wien www.khm.at/de
Kuratoren:
Gerlinde Gruber, Kuratorin, Kunsthistorisches Museum Wien,
Stefan Weppelmann, Direktor der Gemäldegalerie, Kunsthistorisches Museum Wien,
Jochen Sander, Kurator und Vizedirektor, Städel Museum, Frankfurt
BOOKLET ansehen [ mit weitergehenden Informationen zu ausgestellten Werken ]
KATALOG | Rubens. Kraft der Verwandlung
Gebundene Ausgabe 312 Seiten 304 Abbildungen in Farbe Verlag: Hirmer Sprache: Deutsch 24,8 x 2,7 x 28,7 cm
Schauen Sie Rubens über die Schulter und tauchen Sie ein in den kreativen Entstehungsprozess seiner Meisterwerke. Die schöpferische Auseinandersetzung mit den bedeutenden Werken seiner Vorgänger und Zeitgenossen beschäftige Peter Paul Rubens (1577–1640) zeitlebens und prägte sein fünfzigjähriges Schaffen. In der Gegenüberstellung seiner Werke mit Skulpturen aus Antike und Renaissance, Gemälden von Tizian, Tintoretto oder Caravaggio sowie Druckgrafiken von Raimondi oder Goltzius öffnet sich ein faszinierender Blick auf Rubens` überraschende Motivverwandlungen, seine Neuinszenierung bekannter Bildthemen oder die gekonnte Suche nach dem richtigen Format. Erst so wird das Ausnahmetalent dieses großen Meisters begreifbar, dessen Werke damals wie heute den Betrachter unmittelbar in den Bann ziehen.
RUBENS KRAFT DER VERWANDLUNG
Peter Paul Rubens (1577 Siegen – 1640 Antwerpen) war seinerzeit ein Star – und ist es bis heute! Sein Name steht für die Malerei einer ganzen Epoche, die Zeit des Barock. Doch wirken seine originellen Bilderfindungen bis in die Gegenwart und prägen mitunter zeitgenössische KünstlerInnen. Jetzt widmet ihm das Frankfurter Städel Museum in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien eine umfassende Schau.
Die Ausstellung thematisiert einen bisher wenig beachteten Aspekt in Rubens’ Schaffensprozess: Sie zeigt, wie tief er in den Dialog mit Kunstwerken berühmter Vorgänger und Zeitgenossen eintrat und wie dies sein etwa fünfzigjähriges Schaffen prägte. Seine Bezugnahme auf Werke von Künstlern unterschiedlicher Epochen ist häufig erst auf den zweiten Blick erkennbar – in der Ausstellung kann der Besucher die zuweilen überraschenden Korrelationen durch den direkten Vergleich nun im Detail nachvollziehen.
Die Gattungsgrenzen überschreitende Ausstellung vereint Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Skulptur und Werke der angewandten Kunst. An exemplarischen Werkgruppen werden Rubens’ Methoden der Inszenierung bekannter wie neuer Bildthemen aufgezeigt. Dabei öffnet sich ein faszinierender Einblick in geistreiche Bildgenesen und überraschende Motivverwandlungen, aber auch in das intensive Ringen um das richtige Format und die rechte Form. In Rubens’ umfangreichem Œuvre spiegeln sich die Einflüsse antiker Skulptur ebenso wider wie die der späteren Kunst aus Italien und nördlich der Alpen, von den Meistern des späten 15. Jahrhunderts bis zu seinen Zeitgenossen. Anhand von ausgewählten Beispielen wird den BesucherInnen vor Augen geführt, welch unglaublich kreative Arbeit hinter den Rubens’schen Bildschöpfungen steht und welche Reaktionsketten diese wiederum im künstlerischen Dialog mit seinen Zeitgenossen ausgelöst haben.
Beispielhaft wird Rubens’ kreativer Arbeitsprozess an seiner Darstellung Christi vor dem Volk aus der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg: Die Ausstellung kann hier mit drei Exponaten Rubens’ metamorphotische Anverwandlung der antiken Skulptur eines Kentauren zeigen. Von dieser Antike fertigte Rubens zunächst eine Zeichnung an, die er anschließend zu seiner außergewöhnlichen Darstellung Christi weiterentwickelte. In einer vollständigen ikonografischen Neubestimmung verwandelte er so aus dem antiken Vorbild des ungezügelten, animalischen Kentauren eine Darstellung des leidenden, vom Betrachter Mitleid einfordernden Christus. Mit Rückgriff auf die Antike wird der Leib Christi so auf höchst überraschende Weise inszeniert und mit seinem athletisch gebildeten Oberkörper regelrecht zur Schau gestellt. Wie in diesem Fall unterzog der Maler die eigenen Kompositionen häufig immer neuen Wandlungen. Gerade den bewussten Rückgriffen auf identifizierbare Vorbilder, die er dabei zu übertrumpfen versuchte, verdanken Rubens’ Werke häufig ihre modern anmutende, dynamische Erscheinung. Am Ende dieses Verwandlungsprozesses stehen Werke, die damals wie heute den Betrachter unmittelbar ansprechen. So kann es nicht überraschen, dass Rubens bis heute als Inbegriff barocker Malerei gilt.
VIDEO | Rubens – Kraft der Verwandlung – Kunsthistorisches Museum Wien
Zahlreiche der hier gezeigten Kunstwerke sind auch in ihren jeweiligen Heimatsammlungen prominente Anziehungspunkte für Besucher. Zu den international renommierten Leihgebern zählen u. a. das Koninklijk Museum voor Schone Kunsten in Antwerpen, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Israel Museum in Jerusalem, die National Gallery in London, das J. Paul Getty Museum in Los Angeles, der Prado und das Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid, der Louvre, das Metropolitan Museum of Art, die Staatliche Eremitage in St. Petersburg die Vatikanische Museen und die National Gallery of Art in Washington.
Die Besucher treffen auf bekannte mythologische Sujets wie Venus und Adonis, das Parisurteil, oder den an den Felsen geschmiedeten Prometheus, aber auch auf zentrale Themen des Alten oder Neuen Testaments wie die Enthauptung des Holofernes oder die Grablegung Christi.
Neben Originalskulpturen aus Marmor und Bronze von der Antike bis zur Renaissance werden auch Gemälde und Grafiken von Rubens’ Vorläufern und Zeitgenossen in der Ausstellung zu sehen sein, darunter Schlüsselwerke von Tizian und Tintoretto, von Goltzius, Rottenhammer und Elsheimer sowie von Giambologna, Van Tetrode und Van der Schardt. In Wien und Frankfurt werden insgesamt etwa 120 Werke, darunter 48 Gemälde und 33 Zeichnungen von Rubens, ausgestellt.
Vier Flussgottheiten lagern, von ihren Quellnymphen begleitet, am schilfbestandenen Ufer. Eine Tigerin säugt ihre Jungen und wird durch ein herangeschwommenes Krokodil gestört.
Die beiden Tiere erlauben eine Identifikation der beiden im Vordergrund dargestellten Flüsse: links der Nil, rechts der Tigris.
Die Quellnymphe des Nil ist eine Äthiopierin, da man in der Rubenszeit die Nilquelle nicht kannte, sie aber in Äthiopien vermutete. Im Hintergrund sind links der Euphrat, rechts der Ganges dargestellt.
Nach alter Überlieferung wurden diese vier großen Ströme des Orients mit den vier Paradiesflüssen identifiziert.
In den monumentalen Körperbildern verbindet sich Aktstudium mit der Kenntnis antiker Skulptur. Die Quellnymphe des Euphrat verrät das Studium der Frauendarstellungen Michelangelos. Verblüffend ist die vitale Gegenwart der beiden Tiere, von denen Rubens wohl niemals lebende Exemplare gesehen hat.
Städel Museum
PETER PAUL RUBENS – Kraft der Verwandlung
bis 03. Juni 2018
Öffnungszeiten: Di, Mi, Sa, So + Feiertage 10–18 Uhr, Do + Fr 10–21 Uhr, montags geschlossen
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