Große Überblicksausstellung der Künstlerin Sarah Morris, die 30 Jahre ihrer künstlerischen Praxis umfasst und nahezu alle Aspekte ihrer Werke abbildet. Seit den 1990er-Jahren hat Morris ein umfangreiches Œuvre an Gemälden, Filmen, ortsspezifischen Wandmalereien und Skulpturen geschaffen, die ihr Interesse an Netzwerken, Typologien, Globalisierung, Architektur und den Strukturen von Städten widerspiegeln, in die sie ihre Arbeiten einbettet.
Mit 60 Gemälden, Filmplakaten, Zeichnungen aus bedeutenden Museen und Privatsammlungen aus Europa und den Vereinigten Staaten sowie 15 filmischen Arbeiten der Künstlerin gibt die Ausstellung einen umfassenden Überblick über Sarah Morris‘ Praxis, die von ihren frühen Arbeiten aus den 1990er-Jahren bis zu ihrer jüngsten Serie Spider Webs reicht.
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Diese Ausstellung wird von den Deichtorhallen Hamburg in Zusammenarbeit mit den Kunstmuseen Krefeld, dem Zentrum Paul Klee, Bern und dem Kunstmuseum Stuttgart organisiert.
AUSSTELLUNGEN Deichtorhallen Hamburg – Halle für aktuelle Kunst 4.5.–10.8.2023
Kunstmuseen Krefeld – Haus Lange Haus Esters 15.10.2023–10.3.2024
Zentrum Paul Klee, Bern 29.3.– 4.8.2024
Kunstmuseum Stuttgart 21.9.2024 – 9.2.2025
Morris betrachtet ihre Bilder als dynamisch und sich selbst erzeugend, offen für Interpretation, Bewegung und Veränderung. Die Betrachtenden werden als elementarer Bestandteil des Kunstwerks begriffen und bekommen auf diese Weise das Gefühl vermittelt, Teil eines größeren Systems zu sein.
In ihren Filmen, die parallel zu den Gemälden entstehen, erforscht Morris die Psychogeografie und die dynamische Natur von Städten im Wandel durch die vielschichtigen und fragmentierten Erzählungen, die sie enthalten. Die dargestellten Situationen fungieren als Reproduktionen der gesellschaftlichen Strukturen und Hierarchien, in denen sich die Künstlerin selbst sowie auch die Betrachter:innen wiederfinden. Auf einzigartige Weise verdeutlicht Morris in ihren Arbeiten den Widerspruch zwischen Widerstand und Komplizenschaft mit diesen Strukturen, sowohl auf individueller wie auch gesamtgesellschaftlicher Ebene.
KATALOG | SARAH MORRIS. All Systems Fail
Gebundene Ausgabe 320 Seiten 508 Abbildungen Sprache: Deutsch, Englisch / zweisprachige Ausgabe Herausgeber: Hatje Cantz Verlag 24.21 x 2.79 x 29.39 cm
Anlässlich der Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog in deutscher und englischer Sprache im Hatje Cantz Verlag mit Essays von Raza Asad und Bettina Funcke und einem Interview von Chris Bollen mit der Künstlerin. Mit über 60 Gemälden, Eindrücken aus ihren 15 bislang entstandenen Filmen, Plakaten, Zeichnungen, sowie zwei kenntnisreichen Essays bietet der Katalog einen tiefgehenden Einblick in Morris’ 30 Jahre umfassendes OEuvre.
Brüche und Strukturen unseren urbanen Existenz
Seit den 1990er-Jahren hat die Künstlerin und Filmemacherin Sarah Morris ein umfangreiches Werk geschaffen, das von ihrem Interesse an urbanen Architekturen und der Psychologie großer Metropolen inspiriert ist. Mit ihren komplexen, geometrischen Abstraktionen schafft sie eine neue Ausdrucksform, die die in der Architektur und Infrastruktur enkodierten Netzwerke, Topologien und soziopolitischen Hierarchien sichtbar macht. In ihren Filmen, die parallel zu den Gemälden entstehen und konzeptionell eng mit ihnen verbunden sind, beleuchtet Morris die spezifischen Dynamiken der Städte in vielschichtigen, fragmentierten Erzählungen. Sie lässt bewusst Raum für Interpretationen; erzeugt bei den Betrachtenden einerseits das Gefühl, an einem größeren System beteiligt zu sein und spiegelt zugleich die zunehmende Desorientierung unserer modernen urbanen Existenz.
Die New Yorker Künstlerin SARAH MORRIS (*1967, Sevenoaks/ UK) ist international für ihre geometrischen Abstraktionen und nicht-narrativen Filme bekannt. Beeinflusst durch ihren Abschluss in Philosophie an der Brown University 1989 schuf sie zunächst Bilder, die von Textzeilen in Zeitungen und Werbung inspiriert waren. Ab Mitte der 1990er-Jahre begann sie, urbane Strukturen zu dekonstruieren und mit ihrer Kunst verborgene soziopolitische Hierarchien sichtbar zu machen.
VIDEO | INTRO All systems fail? Persönlichkeit und Abstraktion im Werk von Sarah Morris Rahel Bruns stellt die verborgenen Geschichten hinter Morris‘ Werk und die persönlichen Bezüge der Künstlerin zu ihrer Arbeit vor.
„Seit 1998 macht Morris Filme. Sie sind Weltstadt-Biographien, in denen sie die Atmosphäre des politischen, ökonomischen und alltäglichen Lebens auf besondere Weise einfängt. In einigen Filmarbeiten zeigt sie die Entertainment-Welt, so zum Beispiel in Los Angeles die zeitgenössische Hollywood-Spektakelkultur. Für ihr Filmprojekt Capital wurde ihr Zugang zu den Regierungsräumen gewährt. Aus dem politischen Zentrum der amerikanischen Hauptstadt Washington filmte sie dabei zum Beispiel aus ungewöhnlichen Perspektiven Pressekonferenzen und Regierungslimousinen oder Bill Clinton Kaffee trinkend mit seinem Kabinett. Jogger und Passanten bindet sie einfühlsam in die Silhouette der städtischen Glaskulisse ein.
Der Film erzählt keine fortlaufende Geschichte, der Betrachter erhält nur eine „visuelle Befriedigung“. Die Künstlerin fliegt „gleichsam über ihre Sujets hinweg und an ihnen vorbei. Sie tastet sie wie ein Scanner von nah und fern ab. Weil die Position des unsichtbaren Künstlerinnenauges deshalb kaum mehr auszumachen ist, wird der Betrachter in eine irritierende Ortlosigkeit geschickt.“ [via wikipedia]
„Ihr 2008 uraufgeführter siebter Film 1972 bezieht sich auf die Olympischen Sommerspiele 1972 in München mit dem Attentat auf die israelische Mannschaft. Zu sehen sind schöne Aufnahmen des gegenwärtigen Olympia-Geländes und der Umgebung, in die polizeiliches Archivmaterial der damaligen Ereignisse eingebaut ist. Sie sieht ihr Projekt als Vorbereitung für den Film, den sie für die Olympiade in Peking dreht. In beiden Fällen will sie der Frage nach der Macht und Verantwortlichkeit und der Unkontrollierbarkeit des Ganzen nachgehen.
Im Mittelpunkt ihres 1972-Films steht ein Interview mit Georg Sieber, dem Chefpsychologen des damaligen Sicherheitsdienstes, über die Tragödie der Geiselnahme von München und das Verhältnis von Vorhersagen und Planungen und den dabei möglichen Fehlern. Sieber hatte den Auftrag, theoretische Gefahrenkonstellationen zu entwerfen. Von den mehr als 60 erstellten möglichen Szenarien traf eins tatsächlich ein, aber man nahm damals Sieber nicht ernst und er trat nach den Spielen zurück.“ [via wikipedia]
Morris sagt über ihren Film: „Für mich waren und sind die Olympia-Architektur von Behnisch und das Erscheinungsbild, das Otl Aicher den Spielen gab, absolut phantastisch. Es war der Versuch, etwas optimistisch zu gestalten, der dann leider von der Wirklichkeit zerschlagen wurde.“
In der Sendung „Fazit“ von Deutschlandradio Kultur urteilt Wilhelm Warning über 1972: „Kein Dokumentarfilm mit dem Willen zur Objektivität. Sondern ein Kunstwerk. Und doch bleibt die Frage, wie es dabei um die Wahrheit steht. Für Kurator Matthias Mühling, der den Film mit einem sehr konzentrierten und klugen kleinen Buch begleitet, ist das eine der komplexen Ebenen dieses Kunstwerks.“
VIDEO | Retrospektive: Sarah Morris stellt in den Deichtorhallen aus 04.05.2023, Hamburg Journal, NDR Verfügbar bis 04.05.2025
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