Francisco de Zurbarán [Public domain], via Wikimedia Commons
Der seelige Serapius, 1628, Öl auf Leinwand, 120 × 103 cm, Ausschnitt
(aus dem Gemäldezyklus »Szenen aus dem Leben des Hl. Pedro Nolasco«)
Das Museum Kunstpalast widmet dem spanischen Barockmaler Francisco de Zurbarán (1598 – 1664) erstmalig in Deutschland eine Retrospektive mit rund 70 Werken. Zurbarán gilt neben Velázquez nicht nur als einer der bedeutendsten Vertreter des glanzvollen Goldenen Zeitalters in Spanien, er zählt auch zu den Großen der europäischen Malerei. Die Ausstellung präsentiert unter anderem Werke, die bislang noch nie oder nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen waren.
Die mit 71 wertvollen Leihgaben aus zahlreichen internationalen Museen, aus spanischen Klöstern und Kirchen – wie der Kathedrale von Sevilla, dem Metropolitan Museum (New York), dem Museo del Prado (Madrid), der National Gallery (Washington / London), der Alten Pinakothek (München) sowie aus privaten Sammlungen – bestückte Retrospektive zeigt den Künstler erstmals im deutschsprachigen Raum.
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Das Spektrum der Werkschau, reicht von frühen Arbeiten bis hin zu den späteren Meisterwerken. Gezeigt werden in der stimmungsvoll inszenierten Ausstellung neben Hauptwerken aus bekannten Museumssammlungen auch Gemälde, die bislang noch nie oder nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen waren, dazu Neuentdeckungen sowie erst jüngst restaurierte Werke.
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Museum Kunstpalast, Düsseldorf | 10.10.15 bis 31. Januar 2016
ZURBARÁN – Meister der Details
Pressetext: Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf
Kuratoren: Beat Wismer mit Odile Delenda und Mar Borobia
KATALOG | ZURBARÁN. Meister der Details
Gebundene Ausgabe Ca. 300 Seiten, ca. 170 Abbildungen in Farbe Verlag: Hirmer; Auflage: 1 (Oktober 2015) Sprache: Deutsch 24 x 30 cm
Prächtige Monografie zu einem der großen Alten Meister: Der opulente Band zeigt Zurbaráns einzigartiges Schaffen, dessen Faszination bis heute ungebrochen ist. Erstmals präsentiert wird hier auch eine große Auswahl der zauberhaften Stillleben seines Sohnes Juan.
Francisco de Zurbarán
verbrachte den Großteil seines Lebens in Sevilla, wo er eine Vielzahl von religiösen Einzelwerken, aber auch Zyklen für zahlreiche Klostergemeinschaften schuf. Sowohl seine stillen Andachts- und Altarbilder als auch seine skulptural wirkenden Bildfiguren weiblicher Heiliger zeigen Zurbarán als ausgesprochenen Meister einer virtuosen Licht-Schatten-Modellierung. Seine Detailgenauigkeit schuf eine subtile Synthese von Realismus und Mystizismus. Im Gegensatz zu den Darstellungen von Mönchen in asketischer Strenge strömen seine Bildnisse von in kostbaren Roben gekleideten weiblichen Heiligen stets einen andalusisch anmutenden, fast modisch weltlichen Charme aus.
Die Bewunderung der vor 400 Jahren, während des Goldenen Zeitalters Spaniens entstandenen Kunst von Zurbarán hält bis heute an. Würdigte der spanische Kunsthistoriker Antonio Palomino im 18. Jahrhundert Zurbarán noch als „spanischen Caravaggio”, so rief der surrealistische Künstler Dalí im 20. Jahrhundert: „Achtung! Zurbarán wird uns jeden Tag ein wenig moderner vorkommen und noch viel entschiedener als der italianisierende Greco ein Sinnbild des spanischen Genies sein.“
Für den italienischen Kunsthistoriker Roberto Longhi galt Zurbarán als „der größte Konstrukteur von Form mittels Licht nach Caravaggio und vor Cézanne“, für den Schriftsteller Cees Nooteboom ist er „der Maler-Zauberer“, Neo Rauch würdigt Zurbarán als einen Maler „der das Licht um die Gegenstände herumlegt und sie dadurch kraftvoll herausmodelliert.
„Sie sind nicht nur der Maler des Königs, sondern auch der König der Maler“, soll Philipp IV, König von Spanien, dem hoch geachteten Zurbarán einmal zugerufen haben.
“Es mag überraschen, einen Barockmeister als artists‘ artist zu bezeichnen, tatsächlich aber ist der Begriff, der ja unter Künstlern als Ehrentitel gilt, bei Francisco de Zurbarán absolut berechtigt.
Der Maler ist außerhalb Spaniens einem breiten Publikum noch wenig bekannt; wer ihn allerdings kennt, und dazu gehören gerade auch viele zeitgenössische Künstler, begegnet seinem Werk mit Hochachtung. Zurbaráns Gemälde können von asketischer Strenge ebenso wie von warmer Innigkeit geprägt sein, seine Darstellungen basieren auf einem strengen Bilddenken, das man gerne mit Begriffen aus der modernen Kunst umreißen möchte. (Beat Wismer, Generaldirektor Museum Kunstpalast, Kurator der Ausstellung)
Dem auf religiöse Themen und christliche Motive spezialisierten Maler Zurbarán gelang es in der Zeit der Gegenreformation wie kaum einem anderen, in seiner Kunst die mystische Konzeption des Glaubens in nachhaltig beeindruckender Weise wiederzugeben.
In seinem OEuvre findet sich neben Gemälden von asketischen Mönchen, z. B. von Dominikaner-, Franziskaner- und Kapuzinerorden, eine Vielzahl von elegant gekleideten Frauenbildnissen, die dem heutigen Betrachter, u. a. mit ihren auf Tellern präsentierten Brüsten, rätselhaft erscheinen, und sich schließlich vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Heiligenlegenden als christliche Märtyrerinnen offenbaren.
Beispiel: Agatha von Catania
Der Überlieferung nach wurde Agatha auf Sizilien als Tochter wohlhabender Eltern geboren. Als gottgeweihte Jungfrau lehnte sie den Heiratsantrag des heidnischen Statthalters von Sizilien, Quintianus, ab, da sie die Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen gelobt hatte. Weil Agatha ihn zurückwies, ließ sie der Statthalter für einen Monat in ein Freudenhaus verschleppen. Da sie ihn nach dieser Zeit immer noch ablehnte, veranlasste Quintianus ihre Verurteilung und ließ ihr die Brüste abschneiden. [ Seite „Agatha von Catania“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. August 2015, 10:59 UTC. ]
Francisco de Zurbarán [Public domain], via Wikimedia Commons
Saint Agathe, 1630/33, oil on canvas, 127 × 60 cm, Ausschnitt
Für die Auftraggeber dieser Gemälde war der sinnliche Effekt für den Betrachter, das realistische Nachempfinden der heiligen Männer und Frauen bzw. des Heilsgeschehens von großer Bedeutung. Ergriffenheit, Schock im Angesicht dieser religiösen Malerei war intendiert.
Mit seinem ästhetischen Naturalismus und den poetischen Anklängen in seinen Heiligen- und Altarbildern galt Zurbarán bereits früh als ein Ausnahmekünstler, dem es virtuos gelang, die haptische Qualität eines Lammfells ebenso wie die stofflichen Eigenschaften von Wolle, Seide oder Brokat und den Faltenwurf der unterschiedlichen Gewänder malerisch überzeugend zum Ausdruck zu bringen.
Im Museum Kunstpalast gehört Zurbaráns Heiliger Franziskus in Meditation zu den wichtigen barocken Meisterwerken in der ständigen Sammlung. Das Gemälde hat einen besonderen Stellenwert: Es ist eines der nur fünf authentischen Werke Zurbaráns in öffentlichen Sammlungen in Deutschland und erst jüngst mit Unterstützung des TEFAF Museum Restoration Fund restauriert worden. So ist es auch auf dem Cover des Ausstellungskataloges zu sehen.
Ausstellungsumfang: 71 Werke von Francisco de Zurbarán, 8 Werke von Juan de Zurbarán
Öffnungszeiten: Di-So 11–18 Uhr, Do 11–21 Uhr, Mo geschlossen, Feiertage 11–18 Uhr, Weihnachtsfesttage und Neujahr 13–18 Uhr Heiligabend und Silvester geschlossen
Eintrittspreis pro Person: Regulär: 12 €, ermäßigt 9,50 € Gruppenermäßigung ab 10 Personen: 9,50 € p. P. Kinder bis 6 Jahre frei, Kinder von 7–17 Jahre: 1 €
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