IMPRESSIONISMUS in Russland | Aufbruch zur Avantgarde

Museum Barberini, Potsdam | bis 09. Januar 2022
alexej von jawlensky andrei und katja 1905 1200 - IMPRESSIONISMUS in Russland | Aufbruch zur Avantgarde
Alexej von Jawlensky, Andrei und Katja, 1905. Detail
Sammlung Iveta und Tamaz Manasherov, Moskau

Zahlreiche Künstler in Russland ließen sich am Ende des 19. Jahrhunderts von den Themen und der Malweise der französischen Impressionisten anregen. Die Ausstellung zeigt die Internationalität ihrer Bildsprache um 1900 und integriert die russischen Künstler in das Projekt der europäischen künstlerischen Moderne.


Paris war schon vor 1900 ein Anziehungspunkt für russische Künstler. Hier begegneten sie den Werken von Claude Monet und Auguste Renoir. Sie ließen sich von den Themen und der Malweise der französischen Impressionisten anregen. Zurück in Russland malten sie en plein air und spürten der Flüchtigkeit des Moments nach, wenn sie Szenen des russischen Alltags portraitierten.

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Malerinnen und Maler wie Natalja Gontscharowa, Michail Larionow und Kasimir Malewitsch, die später die Avantgarde bildeten, entwickelten aus dem impressionistischen Studium des Lichts ihre neue Kunst. Erstmals widmet sich eine Ausstellung dem vielgestaltigen Impressionismus in Russland.

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Museum Frieder Burda | bis 15. August 2021
Museum Barberini | 28. August 2021 bis 9. Januar 2022

IMPRESSIONISMUS IN RUSSLAND.
Aufbruch zur Avantgarde

Pressetext: Museum Frieder Burda | www.museum-frieder-burda.de
Kuratorinnen der Ausstellung sind Alla Chilova und Ortrud Westheider.
IMPRESSIONISMUS in Russland Katalog 800 - IMPRESSIONISMUS in Russland | Aufbruch zur Avantgarde

KATALOG | IMPRESSIONISMUS in Russland

LESEPROBE

Gebundene Ausgabe
mit Schutzumschlag
256 Seiten
186 farbige Abbildungen
Herausgeber : Prestel Verlag
Sprache : Deutsch
25 x 3 x 30.8 cm

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Der reich bebilderte Katalog untersucht die Rezeption der impressionistischen Lichtmalerei in der russischen Kunst von den 1880er bis zu den 1920er Jahren, und zeigt, dass auch die avantgardistischen Malerinnen und Maler wie Natalia Gontscharowa und Kasimir Malewitsch vom Impressionismus ausgingen.


Der Aufenthalt von Künstlerinnen und Künstlern in Paris, der Hauptstadt der europäischen Kunst, hat in der russischen Malerei Spuren hinterlassen. Die Generation nach Ilja Repin orientierte sich am Westen. Die Boulevards und Cafés von Paris wurden um 1900 ein wichtiges Thema. Die Maler studierten nicht nur die Architektur, sondern auch die impressionistischen Stadtansichten mit ihren dramatischen Straßenfluchten und kühnen Perspektiven. Die nächtlich beleuchteten Straßenzüge faszinierten Konstantin Korowin und Nicolas Tarkhoff, die das Thema populär machten.

Zurück in Russland setzten sie ihre Eindrücke von der französischen Moderne um: Sie malten im Freien und inszenierten auf ihren Leinwänden das Licht. Die Landschaftsmalerei erhielt dadurch wichtige Impulse und wurde zum ersten Experimentierfeld für Künstler wie Michail Larionow, Natalja Gontscharowa und Kasimir Malewitsch. Sie sahen sich als Impressionisten, bevor sie nach 1910 mit dem expressiven Rayonismus und dem ungegenständlichen Suprematismus die russische Avantgardekunst begründeten.

Gontscharowa Natalija Eberesche 700 - IMPRESSIONISMUS in Russland | Aufbruch zur Avantgarde
Natalja Gontscharowa, Eberesche. „Panino“, bei Wjasma, 1907/08
Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Das Studium des Lichts in der Landschaft veränderte auch die Interieur-Darstellungen. Jetzt wurden Innenräume gemalt, die von Fensterdurchblicken und dem das Innere verlebendigenden, von außen einfallenden Licht bildwürdig wurden. Während die Interieurs französischer Maler wie Edgar Degas und Édouard Manet ohne Tageslicht auskamen, erkundeten russische Maler wie Stanislaw Shukowski und Valentin Serow die impressionistischen Lichtwirkungen im Innenraum. Auch dezidiert impressionistische Themen wie der Spaziergang durch ländliche Wiesen und Felder oder Blumen- und Fruchtstillleben wurden von Künstlern wie Ilja Repin, Igor Grabar und Alexei von Jawlensky in die russische Kunst aufgenommen.

Die Ausstellung thematisiert auch, auf welche Weise Maler wie Nicolas Tarkhoff oder David Burljuk aus der impressionistischen Praxis – vergleichbar den Neoimpressionisten in Frankreich und den Expressionisten in Deutschland – zu einer flächigen Malweise in ausdrucksstarken, leuchtenden Farben vordrangen.

Nikolai Meschtscherin Mondnacht 1000 - IMPRESSIONISMUS in Russland | Aufbruch zur Avantgarde
Nikolai Meschtscherin, Mondnacht, 1905
Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau

Schließlich widmet sich die Ausstellung jenen Werken, die vor dem Ersten Weltkrieg in Moskau die impressionistische Lichtmalerei in die abstrakte Lichtmetaphorik der russischen Avantgarde transformierten.


MUSEUM BARBERINI 

www.museum-barberini.de

IMPRESSIONISMUS IN RUSSLAND.
Aufbruch zur Avantgarde

Ausstellung bis 09.01.2022

Bitte beachten Sie die Informationen zum Schutz- und Hygienekonzept des Museums, zur Eindämmung der Corona-Epidemie.


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