Erwin Speckter, (1806 - 1835), Zeichner nach Raffael (1483-1520), Mercurio, Zeichnung, (Ausschnitt)
© Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Christoph Irrgang
Die Hamburger Kunsthalle veranschaulicht mit ca. 200 Druckgraphiken, Zeichnungen, Gemälden, Fotografien und Büchern aus eigenem Bestand die einzigartige Wirkung von Raffael (1483–1520), der zu den herausragenden Künstlern der Renaissance zählt.
Raffael war der Superstar einer Epoche, der in seinem kurzen Leben von Erfolg zu Erfolg eilte und von höchsten Würdenträgern wie den Päpsten mit ehrenvollen Aufträgen überhäuft wurde. Mit seinen Gemälden und Fresken setzte er nicht nur für seine Zeit, sondern für Jahrhunderte die Maßstäbe der europäischen Kunst.
Einen Höhepunkt der Ausstellung stellen fünf eigenhändige Zeichnungen Raffaels aus dem Besitz des Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle dar. Sie wurden eigens für die Präsentation mit modernsten technischen Mitteln untersucht und werden aufgrund ihrer Empfindlichkeit nur äußerst selten ausgestellt. Diese Figurenstudien belegen Raffaels Meisterschaft der genauen Naturbeobachtung und Beherrschung verschiedener Zeichenmaterialien nachdrücklich.
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Hamburger Kunsthalle | bis 03. Oktober 2021
RAFFAEL.
Wirkung eines Genies
Pressetext: Hamburger Kunsthalle Kuratoren: Dr. Andreas Stolzenburg und Dr. David Klemm
KATALOG | RAFFAEL.
Wirkung eines GeniesGebundene Ausgabe
620 Seiten
ca. 350 Abbildungen
Herausgeber: Michael Imhof Verlag
Sprache: Deutsch
25 x 28 cm
Raffael (1483–1520) zählt zu den herausragenden Künstlern der Renaissance. Mit seinen Werken setzte er nicht nur für seine Epoche, sondern für Jahrhunderte die Maßstäbe der europäischen Kunst. In einer umfassenden Ausstellung geht die Hamburger Kunsthalle der einzigartigen Wirkungsgeschichte dieses faszinierenden Künstlers nach. Eine herausragende Rolle spielt dabei die Reproduktionsgrafik, doch trugen auch Zeichnungen, Gemälde und Fotografien zur Popularisierung des Künstlers bei. Ausführlich dargestellt wird auch die vielschichtige Verehrung des Künstlers, die Raffael im 19. Jahrhundert zu einem göttlichen Heros der Kunst (il divino) werden ließ.
Neben wertvollen Blättern, die bedeutende Vorstudien für Malereien, etwa im Vatikan sind, präsentiert die Schau RAFFAEL eine umfangreiche Auswahl der wichtigsten Beispiele an Reproduktionsgraphiken: Kein anderer Künstler erzielte eine derart weitreichende Wirksamkeit wie Raffael, kaum ein anderer genoss eine gleichsam heiligmäßige Verehrung wie »il Divino« (der Göttliche). Diese enorme Wirkung äußert sich vor allem in zahlreichen Arbeiten, die nach den Werken des Künstlers geschaffen wurden. Es war Raffael selbst, der die Verbreitung seiner Bildideen mit Graphiken initiierte, ein Verfahren, welches mehr als dreihundertfünfzig Jahre hindurch reichste Nachfolge fand.
VIDEO | Ausstellungsfilm der Hamburger Kunsthalle
Zu sehen sind herausragende Interpretationen von Raffaels Meisterwerken, etwa der Schule von Athen, der Sixtinischen Madonna und der Transfiguration. Ausgestellt werden zudem zahlreiche Handzeichnungen nach Raffaels Kompositionen, etwa von Philipp Otto Runge. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm die aufkommende Fotografie allmählich die Hauptrolle in der Verbreitung von Raffaels Bilderfindungen. In der Schau sind faszinierende Beispiele aus der Frühzeit auch dieses Mediums zu sehen.
Zudem werden Raffaels Bildnis und sein (Nach-)Leben in ausgewählten Werken vorgestellt, darunter die Darstellungen aus dem Leben des Künstlers von den Brüdern Franz und Johannes Riepenhausen aus den Jahren 1816 und 1833 und die bedeutende zeichnerische Darstellung seines Todes von Nicolas-André Monsiau (1806) sowie das 1867 vollendete Standbild Raffaels an der Hauptfassade des Gründungsbaus der Kunsthalle. Diese Kunstwerke belegen, welch immense Wertschätzung der Künstler über Jahrhunderte hindurch und besonders im 19. Jahrhundert genoss.
Die Ausstellung wurde im Jahr 2020 aus Anlass des 500. Todestages des Künstlers zusammengestellt, aufgrund der Corona-Pandemie aber nicht in diesem Jubiläumsjahr gezeigt.
Bei RAFFAEL. Wirkung eines Genies handelt es sich um eine der umfangreichsten Ausstellungen in Europa im Zusammenhang mit dem großen Raffael-Jubiläum.
RAFFAEL, EIGENTLICH RAFFAELLO SANTI ODER SANZIO (1483–1520) Kopf eines Cherubs, 1509 ( Ausschnitt ) Kohle, 298 x 234 mm © Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett / bpk Foto: Christoph Irrgang
DAS »RAFFAEL-ALBUM«
DIE SUBSTANTIELLSTE ONLINE-DATENBANK ZUM KÜNSTLER IN DEUTSCHLAND
Anlässlich des 500. Todestages von Raffael (1483–1520) hat die Hamburger Kunsthalle 1000 Werke auf ihrer Website in einem »Raffael-Album« zusammengestellt, die sich um den Superstar der Renaissance drehen.
Das Besondere ist, das sämtliche Objekte wissenschaftlich erschlossen und jeweils Provenienzen angegeben sind. Gleichzeitig ermöglichen kurze Erläuterungstexte auch für das allgemein interessierte Publikum einen schnellen Einstieg. Mit den Erklärungen und Kommentierungen zahlreicher der 1000 Werke sowie mit ihren hoch qualitativen Abbildungen ist diese Raffael-Datenbank die substantiellste Online-Präsentation eines deutschen Museums zu diesem faszinierenden Meister.
Das Album besteht aus eigenhändigen Handzeichnungen Raffaels wie Kopf eines Cherubs (1509) sowie aus Reproduktionen von nahezu allen Gemälden und Wandbildern Raffaels, wie beispielsweise zu dem Werk Sixtinische Madonna. Es sind vor allem Druckgraphiken aus vier Jahrhunderten – Raffael selbst war der erste Künstler, der diese Technik zur Verbreitung seiner Bildideen einsetzte. Unter den 1000 Objekten sind aber auch Fotografien seit den 1860er Jahren. Viele Motive Raffaels sind im Lauf der Zeit mehrfach durch nachfolgende Künstler*innen interpretiert worden. So kann der Stil- und Geschmackswandel über die Jahrhunderte nachvollzogen werden. Bereits ab 1800 fand Raffael in der bildenden Kunst auch als historische Figur große Aufmerksamkeit: Rund 100 Werke sind Illustrationen seines Leben und Werkes.
PUBLIKATION | Raffael.
Glaube, Liebe, RuhmGebundene Ausgabe
384 Seiten
mit 235 farbigen Abbildungen
Verlag: C.H.Beck
Sprache: Deutsch
25 x 3,3 x 30,5 cm
Raffael (1483 – 1520) gehört neben Leonardo und Michelangelo zu den drei wichtigsten Namen der italienischen Renaissance, ja der Kunstgeschichte überhaupt. Warum aber wurde Raffaels Kunst zum Ideal und zur ästhetischen Norm, mit der sich Generationen von Künstlern auseinandersetzten? Weshalb ist Raffael heute noch interessant?
In seiner großen neuen Gesamtdarstellung geht Ulrich Pfisterer diesen Fragen kenntnisreich nach und wirft dabei einen frischen Blick auf das „Phänomen Raffael“.
Hamburger Kunsthalle
RAFFAEL. Wirkung eines Genies
Ausstellung bis 03. Oktober 2021
Bitte beachten Sie die Informationen zum Schutz- und Hygienekonzept des Museums, zur Eindämmung der Corona-Epidemie