CLAES OLDENBURG – The Sixties

Claes Oldenburg 1970 Ausschnitt 700x433 - CLAES OLDENBURG - The Sixties
Claes Oldenburg (USA) im Stedelijk Museum Amsterdam, 16. Januar 1970
Foto: Bert Verhoeff / Anefo
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Die Ausstellung im Museum Ludwig, Köln bietet bis 30. September 2012 den bislang umfassendsten Überblick zu Oldenburgs künstlerischem Werdegang von den späten 1950er bis in die Mitte der 1970er Jahre. Mit zahlreichen, nur selten in dieser Dichte zu sehenden Exponaten und Werkensembles, beleuchtet sie die Entstehungsgeschichte seines künstlerischen Vokabulars.


Angefangen mit den historisch bedeutenden Installationen „The Street“ und „The Store“ sowie den parallel entstandenen Happenings, über die verschiedenen Soft-, Hard-, Ghost- und Giant-Versions seiner Objektskulpturen der 1960er Jahre bis hin zu den Visualisierungen öffentlicher Monumente in Zeichnungen und Collagen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Konzeptualisierung seines Ansatzes in den 1970er Jahren, in deren Zentrum das „Mouse Museum“ steht.

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Mit seinen humorvollen wie tiefgründigen Darstellungen von Alltagsobjekten ist Claes Oldenburg einer der wichtigsten und populärsten Künstler seit den späten 1950er-Jahren. Er ist nicht nur ein Hauptvertreter der Pop Art, der Performancekunst und der Installationskunst, sondern prägte in Zusammenarbeit mit Coosje van Bruggen auch maßgeblich die Kunst im öffentlichen Raum mit seinen monumentalen „Large Scale Projects“ in zahlreichen Metropolen weltweit. Zentraler Bezugspunkt von Oldenburgs Werk ist das Schicksal des industriell gefertigten Objekts – des Objekts als Ware, die in immer neuen medialen und formalen Metamorphosen zur kulturellen Trägerin und zum Symbol von Imaginationen, Wünschen und Obsessionen in der kapitalistischen Lebenswelt wird.

Museum für Moderne Kunst Wien | 04. Februar — 28 Mai 2012
Museum Ludwig Köln | bis 30. September 2012

CLAES OLDENBURG – The Sixties

Pressetext: Museum für Moderne Kunst Wien www.mumok.at
Claes Oldenburg The Sixties Katalog - CLAES OLDENBURG - The Sixties

KATALOG | Claes Oldenburg.
The Sixties

Gebundene Ausgabe
320 Seiten
350 Abbildungen,
davon 247 in Farbe
Verlag: Schirmer/Mosel (Februar 2012)
Sprache: Deutsch
26,8 x 26,4 x 3 cm

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Aus einer zeitlichen Distanz von einem halben Jahrhundert unternimmt es der Kurator und Kunsthistoriker Achim Hochdörfer, das Werk Oldenburgs und seinen inspirierenden Beitrag zur Gegenwartskunst neu zu analysieren und in einer umfassenden Auswahl von Objekten, Zeichnungen, Skulpturen, Maquetten, Notizen und Photographien dem Publikum vorzustellen.

Reich bebildert und mit einer Fülle bisher unveröffentlichten Materials glänzt das Begleitbuch zur Ausstellung, für das Branden W. Joseph, Ann Temkin, Gregor Stemmrich, Benjamin H.D. Buchloh, Maartje Oldenburg und Achim Hochdörfer erhellende Essays über den Künstler und seine Welt verfasst haben. Sie bilden das Werk Claes Oldenburgs in seiner multimedialen Dimension ab, erläutern seine Entwicklung und bieten überraschende Einblicke in den konzeptuellen Prozess seiner Genese.

Oldenburgs Faszination für Alltagsobjekte hat ihn zu einem Mitbegründer der Pop Art werden lassen. Seine einfache farbig-plastische Gestaltung, die zunächst der Tradition des Expressionismus folgt, hat ihn berühmt gemacht. Und mit der Übertragung in märchenhafte und theatralische Größendimensionen hat er den Surrealismus der Dinge genauso zu steigern gewusst, wie durch die Auf lösung ihrer Festigkeit in seinen sogenannten „Soft-sculptures“ — den weichen Skulpturen. Alice im Wunderland lässt ebenso grüßen wie die Traumbilder von Salvador Dali­.

Das mumok organisiert die bisher umfangreichste Schau von Oldenburgs wegweisendem und emblematischem Frühwerk der 1960er-Jahre, die nun auch in Köln zu sehen ist. So sind in der Ausstellung zahlreiche Ikonen der Pop Art zu sehen: angefangen bei der Installation The Street mit ihren von Graffiti inspirierten Darstellungen des modernen Großstadtlebens, über die berühmten Konsumartikel seines Geschäftslokals The Store bis hin zu den spektakulären Gebrauchsgegenständen des modernen „Eigenheims“: Telefon, Toilettenschüssel, Badewanne, Ventilator, Säge, Lichtschalter. Ein weiteres Kapitel widmet sich Oldenburgs ersten Entwürfen von riesigen Monumenten seiner Konsumobjekte für den öffentlichen Raum.

Den Schlusspunkt der Ausstellung bildet das Mouse Museum, ein begehbares Miniaturmuseum in Form einer Geometric Mouse, für das Oldenburg seit den späten 1950er-Jahren insgesamt 385 Gegenstände gesammelt hat. Mit seinen Souvenirs, Kitschobjekten und Ateliermodellen zeigt das Mouse Museum die ungeheure kulturelle Vielfalt – aber auch Abgründigkeit – der kapitalistischen Gesellschaft. Die Geometric Mouse, zentrales Motiv im Werk des Künstlers, repräsentiert mit ihrer Reduktion auf abstrakte Grundfiguren der Formfindung nicht nur eine Verschränkung von Hochkunst und Populärkultur; sie fungiert ebenso als ein Alter Ego Claes Oldenburgs.


VIDEO | Dokumentarfilm von Ralph Goertz in Zusammenarbeit mit dem Museum Ludwig Köln und dem Museum für Moderne Kunst Wien [ Ausschnitt ]


Wie kein anderer Künstler der Moderne hat Oldenburg den traditionellen Gegensatz zwischen Kunstwerk und Ware, Museum und Kaufhaus, kontemplativer Kunstbetrachtung und fetischisiertem Konsumverhalten zum Thema seiner Kunst erhoben. Er interessiert sich für die Doppelbödigkeit der modernen Lebenswelt: Das „Echte“ wird im Klischee aufgesucht und – umgekehrt – das Vulgäre in der ernsten Kunst.

„Die Malerei“, so Oldenburg, „die so lange in ihrer goldenen Gruft in einem gläsernen Sarg geschlafen hat, wird gebeten, herauszukommen und schwimmen zu gehen, man gibt ihr eine Zigarette, eine Flasche Bier, das Haar wird ihr zerzaust, sie bekommt einen Stoß und stolpert, sie lernt lachen, sie bekommt alle möglichen Kleider, fährt Rad, beginnt zu fliegen und fährt mit 100 km/h.“

Es ist ein besonderes Privileg, die Ausstellung gemeinsam mit dem 1929 in Stockholm geborenen Claes Oldenburg realisieren zu können. Bisher selten oder noch nie gezeigte Werke- und Werkgruppen konnten dadurch in die Präsentation integriert werden: Zeichnungen, vom Künstler selbst aufgenommene Fotografien und Filme und insbesondere „notebook pages“, die einzigartige Einblicke in seine pointenreichen Denkprozesse ermöglichen. Darüber hinaus setzte Oldenburg bereits in den 1960er-Jahren ein ebenso analytisches wie humorvolles Spiel mit Bedingungen und Präsentationsformen des modernen Ausstellungswesens in Gang: Skulpturen hängen an den Wänden oder schaukeln an der Decke, sie werden zu niedrig oder zu hoch aufgestellt, Sockel sind zu groß oder zu klein dimensioniert, und seine „soft sculptures“ ändern ihre Größenverhältnisse und ihre Konsistenz. Die ganze Szenerie der Ausstellung wirkt wie ein karnevaleskes Theaterstück, aufgeführt von den Gegenständen unseres Alltagslebens.


Arthaus Art Documentaries on DVD: Claes Oldenburg

Riesige Hamburger und Soft-Toiletten – mit verfremdeten Nachbildungen der Konsumwelt und Environments avancierte Claes Oldenburg zu einer Schlüsselfigur der Pop Art. Heute sind seine Landschaftskunst und Monumentalskulpturen moderne Denkmale, die den amerikanischen Objektkünstler weit über die Kunstszene hinaus bekannt machten.

Gerald Fox begleitete Oldenburg 1995 beim Aufbau eines dieser Großprojekte und bei der Vorbereitung seiner Anthology- Retrospektive im Guggenheim Museum. Künstler wie Roy Lichtenstein geben Einblick in die Welt eines vielseitigen Künstlers, der alltägliche Gegenstände in sinnlich-ironische Kunstwerke verwandelt.

Claes Oldenburg - Art Documentary on DVD

DVD | Claes Oldenburg

Smat: 4:3
Sprachen / Tonformate: Deutsch, Englisch (Dolby Digital 2.0)

amazon kaufen 200 - CLAES OLDENBURG - The Sixtiespieldauer: 53 Minuten

Bildfor

Extras: Picture Gallery, Trailer

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